Hainhofer (Patrizier)
Hainhofer auch Heinhofer, Haynhofer bzw. Ainhofer war der Name eines Augsburger Patriziergeschlechts das 1578 in den Reichsadelsstand erhoben wurde und Ende des 17. Jahrhunderts im Mannesstamm erlosch.
Geschichte
Die Familie führte das Wappen des Ortsadels von Hainhofen, einem heutigen Stadtteil von Neusäß. 1300 erschienen als Kanoniker des Stiftes St. Peter in Augsburg Konrad und Heinrich de Hainhofen. 1303 schenkte Albrecht "dicuts de Hainhofen" Güter dem Kloster St. Mang in Füssen. 1406 machte der Kaplan von St. Katharina "Ulricus dictus de Heinhofen" eine Schenkung an das Domkapitel. Von 1490 bis 1514 war Elisabeth von Hainhofen Äbtissin des Klosters Edelstetten. 1543 verkaufte Johann von Hainhofen seine Güter im Allgäu dem Augsburger Bischof Otto von Waldburg. Unklar bleibt ob diese Familie Güter in Hainhofen besaß. 1632 erhielt eine bürgerliches, wahrscheinlich mit dem gleichnamigen adligen nicht verwandtes Geschlecht das Augsburger Patriziat.[1] Die Hainhofer gehörten in Augsburg traditionell der Zunft der Gewandschneider an. Bei ihrer Erhebung in den Adelsstand fügten sie das Wappen der von Hainhofen ihren eigenem hinzu.
Die gesicherte Stammreihe beginnt mit Hans Hainhofer, der 1370 lebte. Von seinen zwei Söhnen fungierte Ulrich Hainhofer, möglicherweise auch Angehöriger des adligen Geschlechtes, 1403 als Vikar von St. Katharina. Die Linie setzte Sigmund Hainhofer fort, der den Sohn Hans hinterließ. Sein Nachkomme Melchior Hainhofer war 1539 der Stube der Kaufleute beigetreten und erhielt 1544 zusammen mit seinem Bruder Balthasar von Kaiser Karl V. ein zweites Wappen. Melchior heiratete die Witwe des reichen Kaufmanns Franz Merz und starb 1577 als ein vermögender Kaufmann. 1578 erhob Kaiser Rudolph II. seine Söhne Matthäus und Melchior Hainhofer in den Reichsadelsstand mit gebesserten Wappen. Melchior Hainhofer gehörte seit 1601 dem Stadtgericht an und wurde 1610 von Kaiser Rudolph II. zum Hofkammerrat erklärt. Der Sohn von Christoph, Matthäus Albrecht Hainhofer trat als Hauptmann in kaiserliche Dienste.
Der Sohn von Melchior, Philipp Hainhofer begann nach einem Jurastudium mit dem Warenhandel. Er wurde 1617 Rat des Herzogs von Pommern-Stettin und 1629 des Herzogs von Braunschweig-Lünebeburg. Schließlich stieg er und sein Bruder Hieronymus Hainhofer zum Geschlechter auf. 1629 entsandte ihn die evangelische Bürgerschaft als Unterhändler zum Kurfürst von Sachsen. Nach Einzug der Schweden in Augsburg erfolgte 1632 seine Aufnahme in das Patriziat. Darauf bekleidete er im inneren Rat das Amt des Baumeisters. Er besaß eine bedeutende Kunstsammlung, darunter einen pommerschen Kunstschrank. König Gustav Adolf schenkte ihm die Güter Holzhausen, Siebnach und Obermeitingen. Philipp Hainhofer legte zwischen 1596 und 1633 ein Stammbuch „Album Amicorum“ an. Haupterbe war sein Sohn Georg Ulrich Hainhofer, Die Familie ist Ende des 17. Jahrhunderts im Mannesstamm erloschen.[2]
Genealogie
- Hans Hainhofer († nach 1370)
- Ulrich Hainhofer († nach 1406), Vikar von St. Katharina
- Sigmund Hainhofer; ⚭ Afra Rathold
- Hans Hainhofer († 1494); ⚭ NN
- Sigmund Hainhofer
- Georg Hainhofer; ⚭ NN
- Abraham Hainhofer
- Hans Hainhofer; ⚭ Rosina Meirner
- Balthasar Hainhofer; ⚭ NN
- Hans Hainhofer; ⚭ NN
- Hans Hainhofer; ⚭ NN
- Hans Hainhofer
- Melchior Hainhofer (1500–1577); ⚭ NN
- Matthäus Hainhofer; ⚭ Magdalena Freer
- Melchior Hainhofer; 1.⚭ Philippina Rembold; 2.⚭ Eleonora Langenmantel
- Melchior Hainhofer (1539–1583); ⚭ Barbara Hörmann
- Philipp Hainhofer (1578–1647); ⚭ Regina Waiblinger
- Georg Ulrich Hainhofer (1614–1659)
- Christoph Hainhofer; ⚭ NN
- Matthäus Albrecht Hainhofer; ⚭ Anna Maria Ehinger
- Hieronymus Hainhofer; ⚭ Maria Heinzlin
- Hieronymus Hainhofer; ⚭ Susanna d´Asnoi
- Philipp Hainhofer (1578–1647); ⚭ Regina Waiblinger
- Matthäus Hainhofer; ⚭ Magdalena Freer
- Balthasar Hainhofer; ⚭ NN
- Hans Hainhofer († 1494); ⚭ NN
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Archiv für die geschichte des bisthums Augsburg. B. Schmid, 1859 (google.com [abgerufen am 21. Februar 2022]).
- ↑ Paul von Stetten: Geschichte der adelichen Geschlechter in der freyen Reichs-Stadt Augsburg: sowohl in Ansehung ihres besondern Standes als auch in Ansehung einer jeden einzlen Familie : Mit 228. in Kupfer gestochenen Wappen und Siglen versehen. Haid, 1762 (google.de [abgerufen am 21. Februar 2022]).