Halobacterium salinarum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Halobacterium salinarum

Halobacterium salinarum NRC-1

Systematik
Abteilung: Euryarchaeota
Klasse: Halobacteria
Ordnung: Halobacteriales
Familie: Halobacteriaceae
Gattung: Halobacterium
Art: Halobacterium salinarum
Wissenschaftlicher Name
Halobacterium salinarum
corrig. (Harrison & Kennedy 1922)

Elazari-Volcani 1957

Halobacterium salinarum ist ein halophiles stäbchen-förmiges Archaeon, das zur Gattung Halobacterium gehört.[1] Es wächst nur bei Kochsalzkonzentrationen von 20 % bis 30 % was der Sättigungskonzentration entspricht. Zuerst wurde es auf gesalzenem Klippfisch als Verunreinigung isoliert. Man findet es natürlicherweise in Salinen, die durch Carotinoide in den Zellen von H. salinarium charakteristisch rot gefärbt sind. Zellen von H. salinarium können sogar in Salzkristallen überdauern. Sinkt die Natriumchloridkonzentration unter 1 molar, beginnen die auf hohe Salzkonzentrationen angepassten Proteine zu denaturieren.[2] Lebendige Zellen sind beweglich. H. salinarium erzeugt bei Lichteinfall durch Bacteriorhodopsin ATP, das unter anderem für die Fortbewegung verwendet wird.[3] Ein Schiffsschrauben-förmiges Archaellum sorgt für den Antrieb.[2]

Die rosafarbenen Archaeen von H. salinarum nutzen die gleichen Mechanismen zur Erhaltung der Zellgröße wie Bakterien und Eukaryonten. Es wird daher vermutet, dass die Zellteilungsstrategie in allen drei Domänen des Lebens gleich ist.[4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. M F Mescher and J L Strominger: Structural (shape-maintaining) role of the cell surface glycoprotein of Halobacterium salinarium. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. Band 73, Nr. 8, 1976, ISSN 0027-8424, S. 2687–2691, PMID 1066681.
  2. a b Felicitas Pfeifer: Das rote Haloarchaeon Halobacterium salinarum. In: Biologie in unserer Zeit. Band 47, Nr. 6, 2017, ISSN 1521-415X, S. 378–384, doi:10.1002/biuz.201710633.
  3. Streif S., Staudinger WF., Marwan W., Oesterhelt D.: Flagellar Rotation in the Archaeon Halobacterium salinarum depends on ATP. In: Journal of Molecular Biology. Band 384, Nr. 1, S. 1–8, doi:10.1016/j.jmb.2008.08.057.
  4. Archaea, Bacteria, and Eukarya Have More in Common Than Previously Thought, auf SciTechDaily vom 2. Januar 2018