Halostachys belangeriana

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Halostachys belangeriana

Halostachys belangeriana

Systematik
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)
Unterfamilie: Salicornioideae
Tribus: Salicornieae
Gattung: Halostachys
Art: Halostachys belangeriana
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Halostachys
C.A.Mey. ex Schrenk
Wissenschaftlicher Name der Art
Halostachys belangeriana
(Moq.) Botsch.

Halostachys belangeriana (Syn. Halostachys caspica) ist die einzige Art der Pflanzengattung Halostachys in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Es ist eine Salzpflanze mit gegliedertem Stängel und reduzierten Blättern und Blüten. Sie sind von Südosteuropa über Südwest- und Zentralasien bis nach China verbreitet.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Halostachys belangeriana wächst als Strauch und erreicht Wuchshöhen und eine Breite von bis zu drei Metern. Die aufrechten Stängel sind stark verzweigt, die älteren Zweige sind meist blattlos. Diesjährige Zweige sind blaugrün, fleischig, erscheinen gegliedert, mit kahler, meist fein papillöser Oberfläche. Die Laubblätter stehen gegenständig, sie sind fleischig, kahl, miteinander verwachsen und den Stängel umgebend (und dadurch die Gliederung bewirkend), mit sehr kurzer, schuppenförmig-dreieckiger Spitze.[1][2][3]

Blütenstände und Blüten

Die Blütenstände bestehen aus zahlreichen, meist gegenständigen, zylindrischen Scheinähren mit einer Länge von 1,5 bis 3 Zentimetern und einer Breite von zwei bis fünf Millimetern auf einem gegliederten Stiel. Die zwittrigen Blüten sitzen jeweils zu dritt in der Achsel eines rhombisch-quadratischen Tragblatts.[1] Die Tragblätter sind gegenständig und nicht verwachsen.[4] Die verkehrt-eiförmige bis verkehrt-pyramidale Blütenhülle besteht aus drei verwachsenen Tepalen und weist an der Spitze drei nach innen gebogene Lappen auf. Das einzige Staubblatt ragt aus der Blüte heraus. Der eiförmige Fruchtknoten trägt zwei pfriemliche, papillöse Narben. Die Blüte- und Fruchtzeit reicht von Juli bis November.[1][2][3]

Früchte und Samen

Zur Fruchtzeit umgibt die fleischige und etwas vergrößerte, deutlich dreieckige, glänzende Blütenhülle die Frucht. Die Fruchtwand ist häutig. Der aufrechte Same ist länglich-eiförmig und rotbraun. Er enthält den halb-ringförmigen Embryo und reichlich Nährgewebe.[1] [2][3]

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet von Halostachys belangeriana reicht von Südosteuropa, Kaukasusraum (Russland, Armenien, östliche Türkei) über Südwestasien (nördlicher Iran, Afghanistan, Pakistan) und Zentralasien (Turkmenistan, Mongolei) bis zum uigurischen autonomen Gebiet Xinjiang sowie zum westlichen Teil der chinesischen Provinz Gansu.[1][2][3]

Als Salzpflanze besiedelt sie Salzmarschen, salzige und alkaline Tonebenen und Salzsenken, ausgetrocknete Flussbetten[1] und die Ufer von Salzseen.[3]

Systematik

Die gültige Erstbeschreibung der Gattung Halostachys wurde 1843 von Alexander von Schrenk verfasst.[5] Carl Anton von Meyer hatte den Namen bereits 1838 verwendet (als "Halostachys caspia"), aber ohne eine Gattungsbeschreibung anzufertigen. Die Gattung enthielt anfangs drei Arten (Halostachys caspica, Halostachys nodulosa und Halostachys songarica). 1874 wurde als Lektotypus Halostachys songarica festgelegt. Jedoch waren Halostachys songarica und H. nodulosa 1866 von Franz Ungern-Sternberg in die Gattung Halopeplis gestellt worden. Mikko Piirainen schlug 2015 vor, den Namen Halostachys mit dem Typus Halostachys caspica zu konservieren,[6] (dies ist ein Synonym von Halostachys belangeriana).[7]

Die Gattung Halostachys enthält nur noch eine einzige Art, Halostachys belangeriana (Moq.) Botsch. In der Literatur findet sich oft auch der Name Halostachys caspica.[3][8][9] Die älteste Beschreibung als Salicornia caspica Pall. stammt von Peter Simon Pallas aus dem Jahr 1771, aber dieser Name ist illegitim, da bereits Salicornia caspica L. existierte. Auf diesem illegitimen Namen beruhen auch Halocnemum caspicum (Pall.) M.Bieb., Halostachys caspia (Pall.) C.A.Mey. (nom. inval.), Halostachys caspica (Pall.) C.A.Mey. ex Schrenk und Arthrocnemum caspicum (Pall.) Moq. (p.p., nom. confus.). Weitere Synonyme sind Arthrocnemum belangerianum Moq. und Halocnemum caspicum var. belangerianum (Moq.) Moq.[2]

Durch phylogenetische Untersuchungen der Unterfamilie Salicornioideae wurde bestätigt, dass Halostachys mit der Gattung Halocnemum nah verwandt ist.[4]

Nutzung

Halostachys belangeriana gedeiht unter extremen ökologischen Bedingungen und eignet sich als Futterpflanze zur nachhaltigen Entwicklung in versalzten Regionen. Die beste Futterqualität wird zur Blütezeit erreicht.[8] Wichtige Pflanzeninhaltsstoffe sind Flavonoide mit antimikrobiellen und antioxidativen Eigenschaften, die wirtschaftlich genutzt werden können.[9]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Ian Charleson Hedge: Halostachys belangeriana. In: Karl Heinz Rechinger et al. (Hrsg.): Flora Iranica, Band 172, Chenopodiaceae, Akad. Druck, Graz 1997, ISBN 3-201-00728-5, S. 125–126.
  2. a b c d e Ian Charleson Hedge: Halostachys belangeriana. In: Helmut Freitag et al.: Chenopodiaceae. In: Flora of Pakistan, Volume 204 - Missouri Botanical Garden Press & University of Karachi. 2001, ISBN 1930723105
  3. a b c d e f Gelin Zhu, Sergei L. Mosyakin, Steven E. Clemants: Halostachys caspica. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 5: Ulmaceae through Basellaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2003, ISBN 1-930723-27-X, S. 357 (englisch)., online.
  4. a b Gudrun Kadereit, Ladislav Mucina, Helmut Freitag: Phylogeny of Salicornioideae (Chenopodiaceae): diversification, biogeography, and evolutionary trends in leaf and flower morphology, In: Taxon, Volume 55, Issue 3, 2006, S. 630–632.
  5. Alexander von Schrenk: Chenopodiaceae staticesque novae vel nondum descriptae quas in itinere ad fluvium Tschu versus legit Alexander Schrenk. In: Bulletin de la Classe Physico-Mathématique de l'Académie Impériale des Sciences de Saint-Pétersbourg 1, 1843, S. 361. Erstbeschreibung von Halostachys eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  6. Mikko Piirainen: Proposal to conserve the name Halostachys (Chenopodiaceae s.str.; Amaranthaceae sensu APG: Salicornioideae) with a conserved type. In: Taxon 64, Issue 2, 2015, S. 386–387.
  7. Mikko Piirainen 2009: Halostachys belangeriana. In: P. Uotila, (Hrsg.): Chenopodiaceae. In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  8. a b B. Rasuoli, B. Amiri, M.H. Assareh, M. Jafari: Nutritional value of a halophyte species, Halostachys caspica in three different phaenological stages and three different sites. In: Iranian Journal of Range and Desert Research, Volume 18, Number 1 (42), 2011, S. 32–41.
  9. a b Hao Liu, Yan Mou, Jianglin Zhao, Jihua Wang, Ligang Zhou, Mingan Wang, Daoquan Wang, Jianguo Han, Zhu Yu, Fuyu Yang: Flavonoids from Halostachys caspica and their antimicrobial and antioxidant activities. In: Molecules 15, 2010, S. 7933–7945. doi:10.3390/molecules15117933

Weblinks

Commons: Halostachys belangeriana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikispecies: Halostachys – Artenverzeichnis