Halunder

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Das Vaterunser auf Helgoländer Friesisch in der Paternosterkirche von Jerusalem. Neuübersetzung. Das Vaterunser wurde auf der Insel auf Hochdeutsch gesprochen.

Das Helgoländer Friesisch (Eigenbezeichnung Halunder) ist der auf Helgoland gesprochene friesische Dialekt. Er gehört zum inselfriesischen Zweig der nordfriesischen Sprache.[1] Der Dialekt wird heute nur noch von wenigen der rund 1200 Einwohner der Insel gesprochen.[2] In der Schule sowie in Volkshochschulkursen wird Helgoländisch unterrichtet. Das Halunder ist auf der Insel durch das Friesisch-Gesetz neben der standarddeutschen Amtssprache zum Amtsgebrauch zugelassen.

Im Gegensatz zu den im Kreis Nordfriesland gesprochenen Dialekten weist das Helgoländische einen vergleichsweise geringen dänischen bzw. jütischen Einfluss auf, hat dafür aber unter einem starken niederdeutschen Einfluss gestanden. Deutlich wird dieser Unterschied am Wort für nicht: Während alle anderen nordfriesischen Dialekte hier ein dänisches Lehnwort aufweisen (zum Beispiel Fering ei, Mooring ai), wird im Halunder das vom Niederdeutschen entlehnte ni verwendet.

Literatur

  • Helgoländer Wörterbuch. Bearbeitet von Willy Krogmann Mainz 1957–1968 (A – L sowie eine ausführliche Einleitung).
  • Ritva und Nils Århammar: Deutsch-Helgoländisches Wörterbuch. Bredstedt 1993–1997. ([1] Digitalisat). Der Teil Helgoländisch-Deutsch befindet sich in Arbeit.
  • Mina Borchert, Ritva und Nils Århammar: Wi lear Halunder. Helgoländisches Lehrbuch. 4., verbesserte Auflage. Hrsg. vom Förderverein Museum Helgoland e. V. Husum 2011.
  • Heather Amery, Stephen Cartwright: Miin Iaars Duusend Würder. Halunder. Nai beoarbooidet fan Mairi Macinnonen en Mike Olley. Fer deat Halunder beoarbooidet van Ritva en Nils Århammar. Hrsg. vom Nordfriisk Instituut. 2., verbesserte Auflage. Bräist/Bredstedt 2017.

Weblinks

Einzelnachweise