Hamburger Polo Club

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Polo-Club-Logo

Koordinaten: 53° 33′ 37,6″ N, 9° 51′ 18,5″ O

Der Hamburger Polo Club ist ein 1898 gegründeter Sportverein in Hamburg, der Abteilungen für Polo, Hockey und Tennis unterhält. Der Verein mit seinen rund 1500 Mitgliedern hat seine Clubanlage in Klein Flottbek. Sie umfasst einen Poloplatz, ein Kunstrasenkleinfeld, eine eigene Sporthalle sowie sieben Sand-Tennisplätze. Der Hockey-Kunstrasen liegt rund 500 m nördlich. Präsident des Vereins ist derzeit Thies Algner.

Polo

Polospieler in Jenischs Park von Max Liebermann (1903)

Polo wird seit der Gründung des Clubs gespielt. Während seines Aufenthalts in Hamburg 1902 besuchte Max Liebermann öfter das alte Polo-Feld im Jenischpark.[1] In dieser Zeit entstanden mehrere Bilder, die das Polo-Spiel der Vereinsmitglieder zum Thema haben.[2] 1906 fand das erste internationale Polo-Turnier statt, die Meisterschaft des Kontinents, mit Teams aus Madrid, Antwerpen, Paris und Hamburg. Während des Ersten Weltkrieges ruhte der Sportbetrieb bis 1921. 1927 kaufte der Warenhausmillionär und Kunstsammler Dr. Max Emden – seit 1905 selbst aktives Club-Mitglied – das gesamte Pologelände und verpachtete es an den Verein. Zudem stiftete Emden dem Club das heutige Clubhaus, das von Heinrich Amsinck im Stil des Neuen Bauens von 1927–1928 errichtet wurde.[3] Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde Emden 1935 zum Verkauf seiner Klein Flottbeker Ländereien weit unter Wert an die Stadt Altona gezwungen.[1][4] 1935 wurde der Hamburger Polo Club „gleichgeschaltet“ und bildete fortan Mitglieder der SA- und SS-Reiterstaffeln aus.[5][6] 1936 vertrat der Hamburger Polo Club Deutschland bei den Olympischen Spielen in Berlin.

Nach 1945 wurde das Gelände von den Briten beschlagnahmt.[1] Erst mit der Rückgabe 1955 wurde der Club reaktiviert und ab 1959 fanden der Champion Cup (gestiftet 1909), der Berlin Pokal (gestiftet 1910) und Bremer Pokal (gestiftet 1928) regelmäßig statt.

Seit 1979 wird fast jährlich der Gold-Pokal des Deutschen Poloverbandes, der auch seinen Sitz auf der Anlage des Clubs hat, in Hamburg gespielt. Hamburg wurde in den 1980er und 1990er Jahren die nationale Hochburg des Polosports. Unter den Polo-Spielern des Vereins befinden sich auch die besten Spieler Deutschlands: Thomas Winter mit einem Handicap von 5, Christopher Kirsch (Hcp. 4) und Christopher Winter (Hcp. 3).

Tennis

Die Tennisabteilung hat rund 650 Mitglieder. Von den sieben Plätzen werden fünf im Winter mit zwei heizbaren und miteinander verbundenen Traglufthallen überbaut. Sieben Herren- und sechs Damen-Teams nehmen an den Medenspielen teil. Im Jugendbereich gibt es momentan neun Mannschaften. Die erste Herren-Mannschaft des Hamburger Polo-Club spielt aktuell (Stand Mai 2017) in der Sommersaison in der Regionalliga Nord-Ost, sowie in der Wintersaison in der Nordliga.

Hockey

Der Hamburger Polo Club verfügt seit 1998 über einen eigenen Kunstrasenplatz am Hemmingstedter Weg und seit 2007 auf dem Clubgelände über eine Hockeyhalle und ein Kleinfeld-Kunstrasenplatz. Das Aushängeschild des Vereins bildete lange Zeit das 1. Damenteam, das 2008/2009 auf dem Feld in der 2. Bundesliga spielte und in der Halle wieder den Aufstieg in die Bundesliga schaffte. Aktuell spielen die Damen in der Halle und auf dem Feld in der Regionalliga Nord. Die 1. Herren spielen aktuell in der Halle als auch auf dem Feld in der 1. Bundesliga. Der bisher größte Erfolg war in der Saison 2019/2020 das Erreichen des Viertelfinales um die Deutsche Meisterschaft. Weiterhin hat der Hamburger Polo Club über 300 jugendliche Hockeyspieler und betreibt für die Kleinsten eine Ballschule (ActivKids).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Geschichte Hamburger Polo Club e.V. Abgerufen am 22. Januar 2021 (deutsch).
  2. Lichtbad der bewegten Körper. Abgerufen am 22. Januar 2021.
  3. Herbert Cords: 55 Jahre Clubhaus des Hamburger Poloclubs, in: Der Heimatbote (Bürger- und Heimatverein Nienstedten e.V.), 32. Jg., September 1983, S. 5–6, Digitalisat
  4. "Max Emden – auch Leben ist eine Kunst" |. Abgerufen am 22. Januar 2021 (deutsch).
  5. Ulrike Knöfel, DER SPIEGEL: Nazi-Deutschland: Das Schicksal des Kaufhauskönigs Emden. Abgerufen am 22. Januar 2021.
  6. Die Enteignung des Mäzens – Tiefgang. Abgerufen am 22. Januar 2021 (deutsch).