Handlab

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Handlab ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Iggensbach im niederbayerischen Landkreis Deggendorf.

Lage

Das Dorf Handlab liegt im Bayerischen Wald etwa einen Kilometer südöstlich von Iggensbach auf der anderen Seite der Bundesautobahn 3.

Geschichte

Der Ortsname geht auf eine Wundererzählung zurück, wonach die fromme Burgherrin Anna von Engelsberg zu Unrecht von einem Diener bei ihrem Mann des Ehebruchs beschuldigt wurde. Als der Burgherr sie bald danach neben einem Hirten kniend vor einer Martersäule der hll. Maria und Corona entdeckte, schlug er ihr in seinem Zorn mit dem Schwert die rechte Hand ab. Die Frau habe sich jedoch an Maria gewandt und „Maria, Handl ab!“ gerufen, woraufhin die Hand sofort wieder angewachsen sei. Auch habe der Ehemann diesen himmlischen Fingerzeig verstanden und die Unschuld seiner Frau eingesehen.

Im Mittelalter wurde in Handlab neben Maria auch die hl. Corona verehrt. Wohl schon 1513 stand eine Kapelle in Handlab, die heutige Kirche wurde 1664 erbaut. Handlab gehörte zur Obmannschaft und zum Amt Iggensbach des Landgerichtes Deggendorf. In der Konskription von 1752 wird es nicht erwähnt, es bestand damals nur aus der Wallfahrtskirche. Seit der Gemeindebildung im 19. Jahrhundert gehört Handlab zur Gemeinde Iggensbach.

Seit 1820 ist der Handlaber Frauentag bekannt, der jedes Jahr am 15. August stattfindet. Pfarrer Josef Wimmer ließ die Kirche in den 1930er Jahren sorgfältig restaurieren und 1936 die Deckenfresken wiederherstellen. Beachtung fand 1947 die Genesung von Erna Jülke aus Aachen, die seit einem Bombenangriff auf den Rollstuhl angewiesen war, an einer neuntägigen Andacht in Handlab teilnahm und plötzlich wieder gehen konnte.

Sehenswürdigkeiten

Wallfahrtskirche Maria Krönung. Sie wurde 1664 erbaut. Der Hochaltar der nur zehn Meter langen und fünf Meter breiten Kirche stellt im oberen Altarbild die Hinrichtung der hl. Corona dar. Das Gnadenbild stammt aus dem Jahr 1480. Die Kirche enthält zahlreiche Votivbilder.

Bodendenkmäler

Vereine

Literatur

  • Susanne Hansen (Hg.): Die deutschen Wallfahrtsorte, Pattloch Verlag, Augsburg, 2. Aufl. 1991, ISBN 3-629-00005-3

Weblinks

Koordinaten: 48° 43′ N, 13° 9′ O