Hans Gleichmann

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Hans Gleichmann (* 6. Februar 1879 in Hildburghausen; † 3. September 1945 in Berlin) war ein deutscher Kraftwerksingenieur, der für die Entwicklung des modernen Bensonkessels bei der Firma Siemens verantwortlich war.[1]

Gleichmann studierte an der TH Karlsruhe. Ab 1922 war er als Leiter der Abteilung Ruths-Wärmespeicher bei den Siemens-Schuckertwerken tätig. 1929 wurde er zum Prokuristen und Leiter der Kraftwerks- und Turbinenabteilung von Siemens ernannt.[1]

Bensonkessel

Durch einen Zeitschriftenaufsatz aus den USA wurde Hans Gleichmann auf den von Mark Benson konzipierten Zwangdurchlaufkessel aufmerksam. 1924 lizenzierte Siemens die Technik und er baute 1929 den ersten Betriebs-Bensonkessel mit einer Dampfleistung von 30 t/h (450 °C, 180 atü) für das Heizkraftwerk des Siemens-Kabelwerks Gartenfeld. 1930 wurde für das belgische Kraftwerk Langerbrugge ein weiterer Kessel von 125 t/h (470 °C, kritischer Druck) hergestellt.[1][2] Seit 1933 stellt Siemens keine eigenen Kessel mehr her, sondern vergibt nur noch die Lizenzrechte an Bensons Patent.

In den USA wurden dagegen noch weiter Naturumlaufkessel verwendet.[3]

Einzelnachweise

  1. a b c Karl Schröder: Gleichmann, Hans. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 448 f. (Digitalisat).
  2. The History of ECVB Power Plant (CEB, CEFB), 25. April 2013
  3. The History of Steam Generation, 2002