Hans Gudden
Hans Gudden (* 8. Juli 1866 Werneck/Unterfranken; † 2. Juni 1940 in München) war ein deutscher Professor für Psychiatrie und Klinikleiter.
Genealogie
Hans Gudden wurde als eines von neun Kindern des bekannten bayerischen Psychiaters Bernhard von Gudden (1824–1886) in der Kreisirrenanstalt Schloss Werneck/Unterfranken geboren. Sein Vater war hier der erste Klinikleiter. Seine Mutter war Clarissa von Gudden (1833–1894). Zu seinen Geschwistern gehörten u. a. der Student Ernst Gudden (1856–1875), der Kunstmaler Max Gudden (1859–1893), der Nervenarzt Clemens Gudden (1861–1931), der Maler Rudolf Gudden (1863–1935), die Witwe Paul Ritters (1829–1907) Emma Ritter geb. Gudden (1865–1931) sowie Anna Gudden, Ehefrau des Nürnberger Psychiaters und Universitätsprofessors Hubert von Grashey (1839–1914) und Mutter des Radiologen Rudolf Grashey (1876–1950).
Vita
Im Wintersemester 1886/87 begann er mit seinem Medizinstudium in München, wechselte dann aber nach Würzburg. Hier promovierte er 1890 über die Wurzeln des Trigeminus, was ihm sofort eine Veröffentlichung in der Allgemeinen Zeitschrift für Psychiatrie einbrachte. Während seines Studiums wurde er 1887 Mitglied der Burschenschaft Germania Würzburg.[1]
1891, nach seiner Promotion in Würzburg, arbeitete er zunächst an der Nervenklinik der Charité in Berlin und wechselte dann nach Tübingen. 1896, nach seiner Habilitation in Tübingen, übernahm er zwei Jahre später die Leitung der Psychiatrischen Abteilung des Münchner Klinikums links der Isar. Die Einrichtung dieser Abteilung des Krankenhauses quasi als Stadtasyl war notwendig geworden, weil damals feststand, dass eine eigenständige Psychiatrische Klinik in München getrennt von der dortigen Kreisirrenanstalt errichtet werden sollte. Als im Herbst 1904 die Psychiatrische Universitätsklinik in München eröffnet wurde, wechselte Hans Gudden in die neue Klinik und wurde zum außerordentlichen Professor für Psychiatrie ernannt. Er leitete diese Klinik bis 1922 ohne wesentlich Unterricht zu halten. Von seiner Dozentur wurde er 1937 entbunden. Hans Gudden starb nach kurzer Krankheit am 2. Juni 1940 in München.
Literatur
- Die Königliche Psychiatrische Klinik in München, Leipzig 1905, Verlag Johann Ambrosius Barth
- Hans Gudden: Ueber Massensuggestion und Psychische Massenepidemien (1908); ISBN 978-1-160-26367-2
- Hans Gudden: Poetische Physiologie, Psychologie und Psychiatrie aus einigen Klassikern; Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten; Volume 58, Issue 1, S. 40–48; Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten, April 1908, Volume 44, Issue 1, S. 376–389
- Die Entwicklung der Psychiatrie als akademisches Lehrfach an der Ludwig-Maximilians-Universität München bis zur Eröffnung der Psychiatrischen Universitätsklinik 1904; Dissertation an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München; Michael Hunze; München; 2010
Einzelnachweise
- ↑ Hugo Böttger (Hrsg.): Verzeichnis der Alten Burschenschafter nach dem Stande des Wintersemesters 1911/12. Berlin 1912, S. 68.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Gudden, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Psychiater |
GEBURTSDATUM | 8. Juli 1866 |
GEBURTSORT | Werneck |
STERBEDATUM | 2. Juni 1940 |
STERBEORT | München |