Hans Lenk (Politiker)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hans Lenk[1] (* 3. Februar 1904 in Neuwiese; † Juli 1944) war ein deutscher Kommunalbeamter und Bürgermeister zur Zeit des Nationalsozialismus.

Leben

Lenk besuchte die Volksschule und trat 1918 in den Verwaltungsdienst ein. Ab 1923 betätigte er sich politisch bei den Nationalsozialisten. Nach dem Verbot der NSDAP gehörte er zu den Gründern des „Völkischen Blocks“ in Sosa.[2] Nach Wiederzulassung der NSDAP wurde er im Juni 1926 Parteimitglied (Mitgliedsnummer 38.772). Lenk betätigte sich kommunalpolitisch als Kreisamtsleiter[3] und wurde 1935 Bürgermeister von Falkenstein.[2]

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges meldete sich Lenk als Freiwilliger zur „Aufbauarbeit im deutschen Osten“.[3] Im deutsch besetzten Polen war Lenk zunächst im Distrikt Radom des Generalgouvernements eingesetzt. Er bekleidete nacheinander den Posten des Stadtkommissars in Radomsko, Skarżysko-Kamienna und Starachowice-Wierzbnik. Danach wechselte er in den Distrikt Lublin, war Landkommissar in Dęblin und wurde ab dem 7. August 1941 zum Kreishauptmann in Janów Lubelski/Kraśnik befördert. Diesen Posten bekleidete er bis zu seinem Tod im Juli 1944.[2] Lenk ging in dem von ihm verwalteten Kreis brutal vor und war in die Misshandlung von Polen und Juden mittels seiner Peitsche involviert. Zudem ließ er Juden und Polen unter anderem in das KZ Majdanek deportieren. Ein ehemaliger Untergebener Lenks bezeichnete diesen später als „üble Erscheinung“, die bei den Menschen in dem von ihm verwalteten Kreis gefürchtet war.[3]

Im Zuge des Vormarsches der Roten Armee starb Lenk bei dem Versuch sich abzusetzen. Lenk wurde bei seiner Flucht von Partisanen getötet.[3]

Literatur

  • Bogdan Musial: Deutsche Zivilverwaltung und Judenverfolgung im Generalgouvernement. Harrassowitz, Wiesbaden 1999, ISBN 3-447-04208-7; 2. Auflage 2004, ISBN 3-447-05063-2.
  • Markus Roth: Herrenmenschen. Die deutschen Kreishauptleute im besetzten Polen – Karrierewege, Herrschaftspraxis und Nachgeschichte. Wallstein, Göttingen 2009, ISBN 978-3-8353-0477-2.

Einzelnachweise

  1. Bei Bogdan Musial: Deutsche Zivilverwaltung und Judenverfolgung im Generalgouvernement. Wiesbaden 1999, S. 389 wird Lenk als Kurt Lenk bezeichnet
  2. a b c Kurzbiografie bei Markus Roth: Herrenmenschen, Göttingen 2009, S. 487.
  3. a b c d Bogdan Musial: Deutsche Zivilverwaltung und Judenverfolgung im Generalgouvernement. Wiesbaden 1999, S. 389.