Hans Peter Riegel

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Hans Peter Riegel (* 22. November 1959 in Düsseldorf) ist ein Schweizer Autor, Konzeptkünstler, Filmemacher, Fotograf und Artdirector. Als Autor signiert er auch mit HP Riegel.

Hans Peter Riegel

Leben

Riegel wuchs auf in Düsseldorf, studierte dort visuelle Kommunikation, Fotografie und Philosophie. Während des Studiums war er von 1979 bis 1984 Assistent und Privatsekretär von Jörg Immendorff und dessen Partner bei Projekten wie Weltfrage Brandenburger Tor - Dokumentar-Video, FF bringts und La Paloma - Kapelle am Wegesrand.[1][2] Nach Abschluss des Studiums und einem längeren Aufenthalt in New York beendete er seine Tätigkeit bei Immendorff, blieb mit ihm jedoch als dessen Berater und fotografischer Biograf verbunden.

1984 begann Hans Peter Riegel eine Tätigkeit in der Werbewirtschaft als Kreativer bei der Schweizer Werbeagentur GGK in Düsseldorf. Später arbeitete er auch für GGK Basel. Zunächst war er als Artdirector tätig, dann auch als Texter. Er wurde Creative Director, Geschäftsführer und Teilhaber bei anderen Werbeagentur-Gruppen unter anderem BBDO[3] und Publicis.[4]

Mitte der 1990er Jahre verliess Hans Peter Riegel die Werbebranche, um Unternehmensberater zu werden. Er entwickelte Projekte im Bereich Neue Medien, beriet Computer-, Internet-, Mode- und Entertainment-Unternehmen sowie Kultur-Projekte.[5]

Hans Peter Riegel lebt in Zürich.

Wirken

Hans Peter Riegel gewann 1985 den Deutschen Druckschriften Preis, heute Berliner Type, und war 1993 Mitglied der Jury des Cannes Lions International Advertising Festival.[6]

2010 veröffentlichte Hans Peter Riegel eine Biografie über Jörg Immendorff, Immendorff – Die Biographie[7] und 2013 eine Biografie über Joseph Beuys, Beuys – Die Biographie, die Kontroversen auslöste.[8][9][10][11][12][13]

Neben seiner Tätigkeit als Autor befasst sich Riegel mit Konzeptkunst, Videokunst und Fotografie zudem entwickelt er Stoffe für Film- bzw. TV-Projekte.

Von 2002 bis 2008 führte Hans Peter Riegel unter dem Titel SIS.TM ein Kunst-Projekt durch, das sich kritisch mit der Sozialisierung von Individuen im Internet auseinandersetzte.[14]

Seit 2014 stellt Riegel wieder Konzeptkunst und Fotografie aus.[15][16]

2016 produzierte er den Dokumentarfilm MEL. DAS ANDERE LEBEN, der im Februar 2017 Kinopremiere hatte, für den er das Drehbuch verfasste, Regie führte und auch Songs schrieb.[17] Im Sommer 2017 folgte der Spielfilm DRIFTED, bei dem Riegel erneut für Drehbuch, Regie und Musik verantwortlich zeichnet. DRIFTED ist der erste in der Schweiz produzierte Spielfilm der ausschliesslich mit Smartphone gefilmt wurde.[18][19]

2020 initiierte und kuratierte er das internationale Festival für digitale Kunst, DA Z - DIGITAL ART ZURICH.[20][21]

Auszeichnungen

(Auswahl)

  • 1985 Deutscher Druckschriften Preis in Gold
  • 1985 Deutscher Druckschriften Preis, Ehrenpreis des Berliner Senats
  • 1990 Goldener Würfel, Art Directors Club Schweiz

Werke

  • BEUYS - EIN DEUTSCHER KÜNSTLER, Essayfilm, Schweiz 2021.
  • Beuys. Die Biographie, Band 4, Verborgenes Reden, Riverside Publishing, Zürich 2021, ISBN 978-3952538609.
  • Beuys. Die Biographie, Band 3, Dokumente, aktualisierte Ausgabe, Riverside Publishing, Zürich 2021, ISBN 978-3952496121.
  • Beuys. Die Biographie, Band 2, aktualisierte Ausgabe, Riverside Publishing, Zürich 2021, ISBN 978-3952482452.
  • Beuys. Die Biographie, Band 1, aktualisierte Ausgabe, Riverside Publishing, Zürich 2020, ISBN 978-3952482414.
  • Über Kunst, Riverside Publishing, Zürich 2018, ISBN 978-3952482445.
  • DRIFTED, Spielfilm, Schweiz 2017.
  • MEL. DAS ANDERE LEBEN, Dokumentarfilm, Schweiz 2017.
  • Beuys. Die Biographie. Aufbau, Berlin 2013, ISBN 978-3-351-02764-3.
  • SOME, Fotografien, Zürich 2011, ISBN 978-3-033-03325-2.
  • 2010, Fotografien, Zürich 2011, ISBN 978-3-033-03324-5.
  • Immendorff – Die Biographie, Berlin 2010, ISBN 978-3-351-02723-0.
  • Image, Lexikon zur Zeitgenössischen Kunst, Biel 2010, ISBN 978-3-7212-0734-7.
  • Flickering Subjects, SIS.TM, Texte, Zürich 2006, ISBN 3-033-01005-9.
  • Flickering Subjects I-VIII, SIS.TM, 8 Video-Filme, Zürich, 2002, 2008.
  • FF bringts V, Düsseldorf 1995.
  • FF bringts IV, mit Jörg Immendorff, Hamburg 1986.
  • FF bringts III, mit Jörg Immendorff, Düsseldorf 1985.
  • FF bringts II, mit Jörg Immendorff, Düsseldorf 1984.
  • FF bringts I, mit Jörg Immendorff, München 1983.
  • Weltfrage Brandenburger Tor, Dokumentar-Video, Düsseldorf 1983.

Ausstellungen

(Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Getty Research Institute:[1]
  2. Persönliche Website:[2]
  3. „Frühreifer“, Sarah Rieder, Gespräche mit 100 Persönlichkeiten der Kommunikationsbranche, Werbe Woche, Zürich 1992, S. 31
  4. „Polarisierend wie gute Werbung“, Ingeborg Trampe über Hans Peter Riegel, Horizont, Ausgabe 22/1996, 31. Mai 1996, S. 14
  5. „Die Marke als Signum des individualisierten Konsumenten“, Hans Peter Riegel in „Ideen Wirtschaft - 20 Thesen zur Zukunft“, Frankfurt 1996, S. 53
  6. „Visuell belanglos und inhaltlich überfrachtet“, Beitrag von Hans Peter Riegel, Cannes-Juror 1993, Horizont, Ausgabe 26/1993, 28. Juni 1993, S. 9
  7. Swantje Karich: Künstler, seid nett zu den Leuten! In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Oktober 2010.
  8. Ulrike Knöfel: Kunstborn In: Der Spiegel, 13. Mai 2013.
  9. Hans-Joachim Müller: Die Lebenslügen des Jahrhundertkünstlers Beuys. In: Die Welt, 15. Mai 2013.
  10. Christof Siemes: Mutmaßung über Jupp. Eine neue Beuys-Biografie rückt den Künstler ins braune Zwielicht. In: Die Zeit Nr. 22, 23. Mai 2013.
  11. Beuys war nie ein Völkischer In: Klaus Staeck im Gespräch mit Friedbert Meurer, Deutschlandfunk, 21. Mai 2013.
  12. Eva Bambach: Wen oder was entlarvt die neue Beuys-Biografie?/Beuys-Bashing – Teil 2 In: SciLogs, Spektrum der Wissenschaft, 15. Mai/10. Juli 2013.
  13. Eduard Beaucamp: Dr. Steiner hat schon alles gewusst In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Juni 2013.
  14. Lexikon zur Kunst in der Schweiz: [3]
  15. Lexikon zur Kunst in der Schweiz: [4]
  16. Kunstsammlung des Kantons Zürich: [5]
  17. Swissfilms:[6]
  18. Swissfilms:[7]
  19. Carmen Rothard: [8] In: Tagesanzeiger, 15. Juli 2017.
  20. Website des Festivals:[9]
  21. DA Z – das Digital Art Festival in Zürich: [10] SRF Kulturplatz, 20. Oktober 2020.