Harald Kühnen
Harald Kühnen (* 6. August 1912 in Rheydt; † 16. Dezember 2002 in München) war ein deutscher Bankier. Kühnen wurde unter anderem bekannt als Vorsitzender des Bundesverbandes deutscher Banken (1979–1983).
Leben und Wirken
Kühnen war der Sohn des August Kühnen und seiner Ehefrau Emma, geborene Rolshoven. Nach dem Schulbesuch absolvierte er ein Volontariat in der Seidenweberei seines Vaters. 1931 trat er in die Dresdner Bank in Mönchengladbach ein.
In den Jahren 1934 bis 1935 war Kühnen im Sekretariat der Dresdner Bank in Mainz und dann von 1936 bis 1939 im Sekretariat in Frankfurt am Main tätig. Im Mai 1939 wechselte er in die Berliner Zentrale der Dresdner Bank, wo er bis 1945 als Sachbearbeiter und Spezialreferent zur Verfügung des Vorstandes das Ressort II der Konsortialabteilung leitete. In dieser Eigenschaft war er während des Zweiten Weltkriegs vor allem mit Arisierungs- und Verflechtungsgeschäften befasst. In den Jahren 1944 bis 1945 war er als Assistent des Aufsichtsratsvorsitzenden Carl Goetz hauptsächlich im Direktionskabinett tätig.
In der Nachkriegszeit wurde Kühnen kurzzeitig als Zeuge für die Nürnberger Prozesse im Nürnberger Zeugengefängnis interniert. Als persönlich haftender Gesellschafter des Bankhauses Heinrich Kirchholtes & Co. in Frankfurt (1947–1955)[1] kehrte er aktiv ins Bankgeschäft zurück.
Parallel wurde Kühnen 1950 Generalbevollmächtigter des Bankhauses Salomon Oppenheim Jr. und Cie., dessen persönlich haftender Gesellschafter er anschließend von 1951 bis 1985 war. Von 1979 bis 1983 bekleidete Kühnen zusätzlich den Posten des Vorsitzenden des Bundesverbandes deutscher Banken. Von 1985 bis 1993 amtierte er noch als Vorsitzender der Gesellschafter- und Aktionärsausschusses von Salomon Oppenheim.
Kühnen war ferner Vorstandsmitglied der Peter-Klöckner-Stiftung, Ehrenvorsitzender des Bankhauses Salomon Oppenheim, Ehrendoktor und Ehrensenator der Universität Köln.[2]
Ehrungen
- 1983: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
- 1991: Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen[3]
Weblinks
- Sven Felix Kellerhoff: „Die Dresdner Bank war wie andere deutsche Geldinstitute im Dritten Reich erheblich verstrickt in Vertreibung, Völkermord und Krieg.“ Heute stellt sie darüber eine Studie vor., abgerufen 11. Juli 2012
Einzelnachweise
- ↑ Johannes Bähr, Ralf Ahrens, Michael C. Schneider, Harald Wixforth, Dieter Ziegler: Die Dresdner Bank in der Wirtschaft des Dritten Reichs. De Gruyter, 2006, ISBN 978-3-11-047557-9, S. 607, doi:10.1515/9783110475579 (degruyter.com [abgerufen am 13. Juni 2022]).
- ↑ Dr. Harald Kühnen verstorben. (Pressemitteilung). (Nicht mehr online verfügbar.) In: oppenheim.de. 16. Dezember 2002, archiviert vom Original am 19. März 2013; abgerufen am 13. Juni 2022.
- ↑ Verdienstordenträgerinnen und -träger seit 1986. Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 11. März 2017.
Literatur
- Ralf Ahrens: Die Dresdner Bank 1945–1957: Konsequenzen und Kontinuitäten nach dem Ende des NS-Regimes. 2007, S. 469.
- Henke, Klaus-Dietmar (Hrsg.): Die Dresdner Bank im Dritten Reich. München: R. Oldenbourg 2006, 4 Bände, 2.372 S., 4 Karten, zahlr. Fotos, Dok.-Abb., Tabellen und Grafiken, ISBN 3-486-57780-8 (Kurzfassung http://www.eugen-gutmann-gesellschaft.de/bericht.html online (Link nicht abrufbar); Rezensionen: Rezensionsforum in sehepunkte 6 (2006), Nr. 11 (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive); www.rezensionen.ch)
Personendaten | |
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NAME | Kühnen, Harald |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bankier |
GEBURTSDATUM | 6. August 1912 |
GEBURTSORT | Rheydt |
STERBEDATUM | 16. Dezember 2002 |
STERBEORT | München |