Harald Roth (Historiker)

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Harald Roth (* 24. Juni 1965 in Schäßburg, Siebenbürgen) ist ein deutscher Osteuropahistoriker.

Leben

Roth wuchs in Kronstadt auf. Er studierte Geschichte in München, Freiburg, Heidelberg und Seattle (Washington, USA). Er wurde 1994 bei Horst Glassl im Fachbereich Geschichtswissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Dr. phil. promoviert.[1]

Von 1993 bis 2007 war er Geschäftsführer des Siebenbürgen-Instituts in Gundelsheim/Neckar, nach dessen Anbindung an die Universität Heidelberg bis 2007 dessen wissenschaftlicher Leiter. 2007/2008 wechselte Roth ans Südost-Institut (heute Institut für Ost- und Südosteuropaforschung) in Regensburg. 2008 wurde er Referent für Südosteuropa und Geschichte am Deutschen Kulturforums östliches Europa in Potsdam. Seit 2013 ist er dessen Direktor.[2]

Roths wissenschaftliche Schwerpunkte liegen auf der frühneuzeitlichen und neueren Geschichte des Donau-Karpaten-Raumes, u. a. auf der Stadtgeschichte, mit regionalem Fokus auf Ungarn und Siebenbürgen. Er ist Vorsitzender des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrates sowie des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde. Darüber hinaus ist er Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Brukenthalmuseums Hermannstadt sowie in den Redaktionsgremien (boards) von Historia urbana (Städtegeschichtekommission der Rumänischen Akademie, Hermannstadt), des Ungarn-Jahrbuchs (Ungarisches Institut Regensburg) und von Habsburg (H-Net).

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

  • Der Deutsch-Sächsische Nationalrat für Siebenbürgen 1918, 1919 (= Veröffentlichungen des Südostdeutschen Kulturwerks. Reihe B, Wissenschaftliche Arbeiten. Band 63). Südostdeutsches Kulturwerk. München 1993, ISBN 3-88356-068-5.
  • Politische Strukturen und Strömungen bei den Siebenbürger Sachsen 1919–1933 (= Studia Transylvanica. Band 22). Böhlau, Köln u. a. 1994, ISBN 3-412-09294-0.
  • als Hrsg.: Kronstadt. Eine siebenbürgische Stadtgeschichte. München 1999.
  • als Hrsg.: Geschichte Ostmittel- und Südosteuropas (=Studienhandbuch Östliches Europa. Band 1). Böhlau, Köln u. a. 2009, ISBN 978-3-8252-3167-5.
  • Kleine Geschichte Siebenbürgens. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 1996, ISBN 3-412-16295-7. (4. Auflage, 2012); ungarische (1999/2009) und rumänische Übersetzung (2006)
  • Hermannstadt. Kleine Geschichte einer Stadt in Siebenbürgen. Böhlau, Köln u. a. 1997, ISBN 978-3-412-05106-8.
  • Kronstadt in Siebenbürgen. Eine kleine Stadtgeschichte. Böhlau, Köln u. a. 2010, ISBN 978-3-412-20602-4.
  • mit Konrad Gündisch: Fünfkirchen, Pécs. Geschichte einer europäischen Kulturhauptstadt. Böhlau, Wien u. a. 2010, ISBN 978-3-205-78438-8.
  • als Hrsg.: Schriftsteller-Lexikon der Siebenbürger Deutschen. Bio-bibliographisches Handbuch für Wissenschaft, Dichtung und Publizistik. Band X. Böhlau, Köln u. a. 2012, ISBN 978-3-412-20758-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Harald Roth: Politische Strukturen und Strömungen bei den Siebenbürger Sachsen 1919–1933. Köln u. a. 1994, S. 10.
  2. Dr. Harald Roth über die Arbeit des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Potsdam (Interview). In: Siebenbürgische Zeitung, 17. Februar 2013.
  3. Preisträger des Ernst-Habermann-Preises seit 1989
  4. Dieter Drotleff: Leitende Funktion für Dr. Harald Roth. Der namhafte siebenbürgische Historiker wurde Direktor des Kulturforums in Potsdam. In: Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien, 21. Juli 2013.