Harb

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Harb
Stadt Nidda
Koordinaten: 50° 25′ 58″ N, 8° 59′ 25″ O
Höhe: 166 (165–170) m ü. NHN
Fläche: 6,37 km²[1]
Einwohner: 775 (31. Dez. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 122 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 1970
Postleitzahl: 63667
Vorwahl: 06043

Harb ist ein Stadtteil von Nidda im hessischen Wetteraukreis. Regional wird der Ortsteil Harb mit dem bestimmten weiblichen Artikel "die" benannt: "Die Harb", also auch "In der Harb".

Geographische Lage

Der Ort liegt in der nördlichen Wetterau im Harbwald, nördlich von Nidda. Von den 637 Hektar der Gemarkung sind 420 Hektar Wald. Nordöstlich des Ortes befindet sich das Forsthaus Glaubzahl.

Geschichte

Der Ort wurde bereits in der Bronzezeit besiedelt. Innerhalb der Gemarkungsgrenzen befand sich östlich des „Södeköppels“ im Mittelalter der Ort Bonlant, der 1187 erstmals urkundlich erwähnt wurde.[3] Später fiel dieser Ort wüst.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Harb 1935/36, als ca. 420 Morgen Wald östlich von Borsdorf für den Bau eines Militärflugplatzes gerodet wurden. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges war hier das Geschwader Richthofen stationiert. An Heiligabend 1944 gegen 15 Uhr sollten Bomber der US Air Force den Flugplatz angreifen. Aufgrund einer Verwechslung warfen gegen 15 Uhr zwei Staffeln mit 26 Maschinen insgesamt 41,8 Tonnen Bomben auf das Dorf Bellersheim. Dort starben 13 Menschen bei diesem Angriff.[4]

Nach 1945 wurde der Flugplatz aufgelöst. Das Gelände wurde an die Nassauische Siedlungsgesellschaft übergeben, um das Gelände zu besiedeln. Diese Wohnsiedlung Harbwald war ein selbständiger Gemarkungsteil von Borsdorf. Am 1. April 1954 wurde Harb als 103. selbstständige Gemeinde in den Kreis Büdingen aufgenommen.[5]

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten am 1. Dezember 1970 die bis dahin selbständigen Gemeinden Bad Salzhausen, Borsdorf, Fauerbach bei Nidda, Geiß-Nidda, Harb, Kohden, Michelnau, Ober-Lais, Ober-Schmitten, Ober-Widdersheim, Stornfels, Ulfa, Unter-Schmitten, Wallernhausen und die Stadt Nidda zur neuen Stadt Nidda.[6][7] Für die ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kernstadt wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[8]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Harb 654 Einwohner. Darunter waren 81 (12,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 129 Einwohner unter 18 Jahren, 264 waren zwischen 18 und 49, 126 zwischen 50 und 64 und 135 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 255 Haushalten. Davon 66 Singlehaushalte, 84 Paare ohne Kinder und 81 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 60 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 162 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[9]

Im Jahr 1961 wurden 178 evangelische (59,33 %) und 112 katholische (37,33 %) Christen gezählt.[1]

Einwohnerzahlen

Harb: Einwohnerzahlen von 1939 bis 2019
Jahr  Einwohner
1939
  
7
1946
  
10
1950
  
144
1956
  
174
1961
  
300
1967
  
508
1970
  
505
1980
  
?
1990
  
?
1996
  
712
2000
  
717
2006
  
755
2010
  
709
2011
  
654
2016
  
738
2019
  
775
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Nidda[10][2]; Zensus 2011[9]

Politik

Ortsvorsteherin ist Gabriele Heume-Schmidt (Stand 2021).[11]

Infrastruktur

Einzelnachweise

  1. a b c Harb, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 30. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Nidda in Zahlen. In: Webauftritt der Stadt Nidda, abgerufen im Mai 2020.
  3. Karl Christian Eigenbrodt, Urkunden. in: AHG 2, Darmstadt 1841, S. 117–139, Nr. 32.
  4. Gießener Allgemeine Zeitung vom 27. November 2009.
  5. Wagner, Stadtteile Nidda, S. 323 f.
  6. Zusammenschluß der Stadt Nidda und der Gemeinden Bad Salzhausen, Borsdorf, Fauerbach, Geiß-Nidda, Harb, Kohden, Michelnau, Ober-Lais, Ober-Schmitten, Ober-Widdersheim, Stornfels, Ulfa, Unter-Schmitten, Wallernhausen im Landkreis Büdingen zur neuen Stadt „Nidda“ vom 24. November 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 49, S. 2290, Punkt 2281 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 351.
  8. Hauptsatzung. (PDF; 101 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Nidda, abgerufen im März 2021.
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 54 und 106;.
  10. Nidda in Zahlen. In: Webauftritt. Stadt Nidda, archiviert vom Original am 4. Oktober 2011; abgerufen im November 2011.
  11. Ortsbeirat Harb In: Webauftritt der Stadt Nidda, abgerufen am 23. Juli 2021.

Weblinks

Commons: Harb – Sammlung von Bildern