Hard Powder

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Film
Deutscher Titel Hard Powder
Originaltitel Cold Pursuit
Produktionsland Vereinigtes Königreich, Norwegen, Kanada, USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2019
Länge 118 Minuten
Altersfreigabe FSK 16[1]
Stab
Regie Hans Petter Moland
Drehbuch Frank Baldwin
Produktion Finn Gjerdrum,
Stein B. Kvae,
Michael Shamberg,
Ameet Shukla
Musik George Fenton
Kamera Philip Øgaard
Schnitt Nicolaj Monberg
Besetzung

Hard Powder (Originaltitel und internationaler Titel Cold Pursuit) ist ein von schwarzem Humor geprägter Actionfilm von Hans Petter Moland von 2019. Er ist die Neuverfilmung von Molands Einer nach dem anderen von 2014.

Inhalt

Nels Coxman ist Schneepflugfahrer im glitzernden Colorado-Skigebiet Kehoe. Er wird als „Bürger des Jahres“ ausgezeichnet. Sein ruhiges Leben findet ein jähes Ende, als sein Sohn Kyle an einer Überdosis Heroin stirbt. Nels Ehefrau Grace erleidet einen Nervenzusammenbruch über den Tod ihres Sohnes.

Der deprimierte Coxman ist im Begriff, Selbstmord zu begehen, als er erfährt, dass sein Sohn von einem Drogenkartell ermordet worden ist. Deshalb modifiziert er ein Jagdgewehr und tötet nacheinander drei Mitglieder des Kartells. Die Leichen versenkt er in einem nahegelegenen Fluss. Seine Ehefrau verlässt ihn unterdessen aufgrund ihrer Trauer. Einen zusätzlichen Einblick in das kriminelle Netzwerk erhält Coxman von seinem Bruder Brock, der einst unter dem Decknamen „Wingman“ als Schläger für das örtliche Kartell tätig war. Der Anführer des Kartells, Trevor „Viking“ Calcote, glaubt, dass die Todesfälle das Werk des indianischen Drogenbarons White Bull sind, mit dem zuvor ein Friedensabkommen bestanden hat. Calcote entführt und ermordet den einzigen Sohn von White Bull, was einen Bandenkrieg auslöst.

Coxman will von seinem Bruder wissen, wie er „Viking“ töten kann. Brocks Rat, dafür den Killer „Eskimo“ zu engagieren, geht schief, weil dieser zwar den größten Teil des Kopfgeldes kassiert, aber „Viking“ den Auftrag verrät, ehe er von diesem seinerseits umgebracht wird. Nun verwechselt „Viking“ die Coxman-Brüder. Als er Brock kontaktiert, übernimmt dieser die Verantwortung, da er sowieso an Krebs sterben wird.

Calcote versucht vergeblich, den Bandenkrieg zu beenden, da ihm die Geschäfte mit White Bull wichtig sind. Er behauptet, einer seiner Männer, den er gerade hingerichtet hat, habe den Sohn von White Bull getötet. Doch damit allein beschwichtigt er White Bull nicht. In der Zwischenzeit entführt Coxman Calcotes Sohn aus einer Eliteschule, um den Drogenbaron in einen Hinterhalt zu locken. Coxman behandelt den Jungen gut und freundet sich mit ihm an. Calcote erfährt vom Hausmeister der Schule, den er anschließend ebenfalls umbringen lässt, dass Nels Coxman der Entführer ist. Ihm wird nun klar, wer seine Männer getötet hat. Es beginnt ein Wettlauf, an dem sich auch das White-Bull-Kartell („Ein Sohn für einen Sohn“) beteiligt.

Coxmans Hinterhalt schlägt fehl, weil der ihm zuvorkommt und er wird von Calcotes Männern gefangen genommen. Als die Bande von White Bull kurz darauf ebenfalls eintrifft, kommt es zu einer Schießerei, bei der fast alle Gangster getötet werden. Calcote will mit dem Auto fliehen, aber Coxman hält ihn mit einer Baumfällmaschine auf. White Bull erschießt daraufhin den wehrlosen Calcote.

Als Coxman das Grundstück in seinem Schneepflug verlässt, um seine Arbeit fortzusetzen, springt White Bull in die Kabine, tut ihm aber nichts.

Der letzte verbliebene Vollstrecker des White-Bull-Kartells fliegt mit seinem Gleitschirm versehentlich in die Schneefräse des Schneepflugs und wird zerhäckselt.

Produktion

Regie führte Hans Petter Moland, das Drehbuch stammt von Frank Baldwin.

Ursprünglich war die Premiere für den 5. Februar 2019 geplant, wurde jedoch nach kontroversen Äußerungen von Hauptdarsteller Liam Neeson kurzfristig abgesagt.[2] Am 8. Februar 2019 kam der Film in die US-amerikanischen und am 28. Februar 2019 in die deutschen Kinos.[3]

Rezeption

Altersfreigabe

In Deutschland erhielt der Film eine Freigabe ab 16 Jahren. In der Freigabebegründung heißt es: „Die drastische Geschichte ist leicht verständlich und mit viel schwarzem Humor sowie skurrilen Figuren angereichert. Trotz der zahlreichen Überzeichnungen und ironischen Brechungen können die exzessiven Gewaltszenen auf Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren eine verstörende und desorientierende Wirkung ausüben.“[4]

Kritiken und Einspielergebnis

Der Film stieß bislang auf die Zustimmung von 70 Prozent aller Kritiker bei Rotten Tomatoes[5] und erreichte auf Metacritic einen Score von 57.[6]

Die Filmkritikerin Antje Wessels schreibt, obwohl Hans Petter Moland für seine Neuauflage weitaus mehr Budget zur Verfügung stand als noch für das Original, lasse er sich angenehmerweise nicht dazu verleiten, seinem Film zu einer typischen Hollywood-Hochglanzoptik zu verhelfen. Hard Powder sei genauso dreckig wie die Vorlage, nur dass die Einer nach dem anderen mitunter 1:1 nachempfundenen Kamerafahrten ein klein wenig hochwertiger und besser ausgeleuchtet aussehen, so Wessels, was dem ganzen Projekt aber gut zu Gesicht stehe.[7]

Matthias von Viereck von der dpa erklärt, die amerikanischen Ureinwohner würden vom Regisseur auf für das US-Kino erfreulich unstereotype Art porträtiert und findet, für Hard Powder lasse sich nur schwerlich eine bessere Besetzung der Hauptfigur denken: „Neeson zwar hat Starappeal, und doch ist sein Spiel stets eigensinnig, weniger gefällig als man es von manch männlichem Hollywoodkollegen kennt.“[8]

Michael Ranze vom Filmdienst meint dagegen, dass bereits das Original den Hype nicht verdient habe, der um die Actionkomödie entstanden sei. Bei Hard Powder, welcher auf dieselben Versatzstücke zurückgreife, kritisiert Ranze außerdem, dass Liam Neeson mit einer solchen „Grimmigkeit“ spiele, dass der Humor auf der Strecke bleibt. Auch die rassistischen Untertöne des Films hebt der Autor hervor: „Dass die als Albaner beschimpften Serben des Originals nun zu Indianern mutieren, unterstreicht die Perfidität des Konzepts: Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sind durchaus hoffähig im Unterhaltungskino.“[9]

Die weltweiten Einnahmen des Films aus Kinovorführungen belaufen sich auf 76,4 Millionen US-Dollar.[10] In Deutschland verzeichnete der Film 132.449 Besucher.[11]

Auszeichnungen

Saturn-Award-Verleihung 2019

  • Nominierung in der Kategorie Best Action/Adventure Film Release

Synchronisation

Die deutsche Synchronisation entstand nach der Dialogregie und einem Dialogdrehbuch von Sven Hasper im Auftrag der FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH, Berlin.[12]

Darsteller Synchronsprecher Rolle
Liam Neeson Bernd Rumpf Nels Coxman
Laura Dern Sabine Jaeger Grace Coxman
Julia Jones Damineh Hojat Aya
Gus Halper Nicolás Artajo Bone
William Forsythe Marco Kröger Brock
Wesley MacInnes Tobias Nath Dante
Emmy Rossum Kaya Marie Möller Detective Dash
Aleks Paunovic Peter Sura Detective Osgard

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Hard Powder. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 186201/K).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Liam Neeson film premiere for 'Cold Pursuit' cancelled amid racism row, independent.co.uk, abgerufen am 13. Februar 2019 (englisch)
  3. Starttermine Deutschland, insidekino.com, abgerufen am 13. Februar 2019
  4. Freigabebegründung für Hard Powder In: Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft. Abgerufen am 1. März 2019.
  5. Cold Pursuit. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 25. Februar 2019 (englisch).Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Artikel nicht mit Wikidata verknüpft
  6. Cold Pursuit. In: Metacritic. CBS, abgerufen am 1. März 2019 (englisch).Vorlage:Metacritic/Wartung/Artikel nicht mit Wikidata verknüpft
  7. Hard Powder, programmkino.de, abgerufen am 13. Februar 2019
  8. Hard Powder, focus.de, abgerufen am 13. Februar 2019
  9. Hard Powder. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 22. Februar 2020.
  10. Hard Powder, Box Office Mojo, abgerufen am 27. Mai 2019
  11. Top 100 Deutschland 2019. In: insidekino.com. Abgerufen am 5. März 2019.
  12. Hard Powder. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 5. März 2019.