Hardhof (Röckingen)
Hardhof war ein Ortsteil der Gemeinde Röckingen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Der Weiler befand sich auf einer Höhe von 434 m ü. NHN und war unmittelbar von Weideflächen umgeben, an die sich Ackerflächen anschlossen. Im Osten wurde die Flur Haard Hinterfeld genannt, im Süden Unterfeld, im Osten Lellenbuck und im Norden Buck am Holz. Das Haardholz (auch Loh genannt) lag 200 Meter östlich vom Hardhof.[1] Bis heute sind die Flurbezeichnungen Holzbuck und Lohe erhalten geblieben. Von dem Ort selbst gibt es keinerlei Überreste mehr.[2]
Geschichte
Hardhof wurde im Würzburger Lehenbuch von 1303 erstmals urkundlich erwähnt. Konrad von Nordenberg war zu dieser Zeit mit dem Zehnten belehnt. Von 1399 bis 1666 waren Freiherren von Seckendorff in Besitz des Hofes. Mit dem Tod von Martin und Wolf Christopher von Seckendorff fiel der Hof an das Hochstift Würzburg heim. Am 25. Dezember 1666 verkaufte dieses den Hardhof als Freieigen an das Würzburger Juliusspital. Am 20. Februar 1739 wurde der Hof an das Ansbacher Verwalteramt Röckingen verkauft.[3]
Hardhof lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Wassertrüdingen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es drei Anwesen (1 Halbhof, 2 Viertelhöfe). Die Grundherrschaft hatte das Verwalteramt Röckingen inne.[4][5] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Wassertrüdingen.[6]
Infolge des Gemeindeedikts wurde Hardhof dem 1809 gebildeten Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Röckingen zugewiesen.[7] Die drei Anwesen erhielten die Hausnummern 148 bis 150 des Ortes Röckingen.[1]
Nach 1867 wird Hardhof nicht mehr als Ortsteil geführt.[8] Wahrscheinlich ist er schon zu dieser Zeit zur Wüstung geworden.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1861 |
---|---|---|---|---|
Einwohner | 13 | 18 | 11 | * |
Häuser[9] | 3 | 3 | 3 | |
Quelle | [10] | [11] | [12] | [13] |
Religion
Hardhof war seit der Reformation protestantisch und nach St. Laurentius (Röckingen) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Hardhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 502 (Digitalisat).
- Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8, S. 425.
Einzelnachweise
- ↑ a b Hardhof im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
- ↑ Hardhof im BayernAtlas
- ↑ T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 165f.
- ↑ T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 425.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Hardhof. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 381 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 2, Sp. 502). Hiernach gab es nur eine Untertansfamilie.
- ↑ T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 575.
- ↑ T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 534.
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 157 (Digitalisat – Hier werden für Röckingen nur noch vier Ortsteile angegeben.).
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 34 (Digitalisat). Dort als Haardhof aufgelistet.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 254 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Brügel’sche Officin, Ansbach 1856, S. 329 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1006, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
Koordinaten: 49° 2′ 48,7″ N, 10° 32′ 45,7″ O