Hart & Lesser

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Architekturbüro Hart & Lesser wurde von den Architekten Gustav Hart (1864–1929) und Alfred Lesser (1871–1915) um 1900 in Berlin gegründet und existierte bis zum Tod Lessers im Jahr 1915.

Geschichte

Der Architekt Gustav Hart aus der Berliner Nostizstraße[1] und der Baumeister Alfred Lesser aus der Berliner Elßholzstraße[2] waren bereits Ende des 19. Jahrhunderts als Einzelpersonen mit Bauvorhaben im Zentrum von Berlin beschäftigt. Sie schlossen sich etwa im Jahr 1900 zum Atelier für Architectur und Bauausführung Hart & Lesser zusammen. Ihr Büro mit Sitz in der Mohrenstraße 6[3] spezialisierte sich auf repräsentative Bauten wie Büro- und Kontorhäuser, Hotels, Bahnhöfe und Villen. Bekannt wurde es wegen seiner Vorliebe für ornamentale Gestaltung und aufwendig geschmückte Fassaden und Eingangsbereiche. Dabei kombinierten sie auf kreative Weise historische Elemente der Renaissance, des Barock und des Rokoko mit Formen des zeitgenössischen Jugendstils.

Zu den Auftraggebern gehörten der Ullstein Verlag, M. Kempinski & Co., die Preußischen Staatseisenbahnen und andere bedeutende Unternehmen und Personen. Der Erfolg des Architekturbüros begründete sich auch dadurch, dass die Bauvorhaben sehr zügig abgewickelt wurden. So wurde zum Beispiel das Schlosshotel Gotha in nur zehn Monaten fertiggestellt.

Verschiedene bekannte Architekten arbeiteten am Beginn ihrer Karriere als Angestellte im Büro Hart & Lesser, darunter Eugen Schmohl,[4] Hans Bernoulli[5] (beide zwischen 1900 und 1902) und Hans Gerson (von 1904 bis 1907).[6]

Bauten

In Berlin

Außerhalb Berlins

Literatur

Weblinks

Commons: Hart & Lesser – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Hart, Gustav > Architect. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1900, Teil I, S. 527.
  2. Lesser, Alfred > Baumeister. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1900, Teil I, S. 905.
  3. Hart & Lesser, Atelier für Architectur und Bauausführung > Mohrenstraße 6. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1901, Teil I, S. 549.
  4. Biografisches zu Eugen Schmohl auf tu-berlin.de; abgerufen am 8. Okt. 2014.
  5. Caroline Flick: Werner Hegemann (1881–1936). Stadtplanung, Architektur, Politik. Ein Arbeitsleben in Europa und den USA. Walter de Gruyter, Berlin 2005.
  6. Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke: Hamburgische Biografie. Personenlexikon. Band 2, Wallstein Verlag, 2003, S. 142.
  7. Berliner Architekturwelt, 5. Jg. 1902/1903, Heft 2 (vom Mai 1902), S. 54–64.
  8. stadtbild-deutschland.org
  9. Ansicht des Geschäftshauses um 1905 (Memento des Originals vom 14. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/oldthing.de; abgerufen am 8. Oktober 2014.
  10. Institut für Denkmalpflege (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Hauptstadt Berlin-I. Henschelverlag, Berlin 1984, S. 225.
  11. LDL Berlin: Möbelhaus Trunck und Co.
  12. Dehio: Seite 133
  13. Berliner Architekturwelt, 5. Jg. 1902/1903, Heft 2 (vom Mai 1902), S. 53 (Abbildung und Grundrisse)
  14. LDL Berlin: S-Bahnhof Mexikoplatz (Empfangsgebäude, Bahnsteig)
  15. Detailabbildung des Hauses Lessingstraße 58 (Lichtdruck) im Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin
  16. Dieter Renschler, Wulf Schirmer (Red.): Die Wohngebäude. Mehrfamilienhäuser. (= Berlin und seine Bauten, Teil IV Wohnungsbau, Band B.) Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin u. a. 1974, S. 129 f.
  17. LDL Berlin: Villa für Max Troplowitz
  18. Architektonische Rundschau, 23. Jahrgang 1907, S. 36.
  19. Bestand Hart & Lesser: Wohnhaus Israel, Bendlerstraße 38, Berlin-Tiergarten im Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin
  20. Kathrin Chod, Herbert Schwenk, Hainer Weisspflug: Schmales Haus. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Mitte. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2003, ISBN 3-89542-111-1 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009).
  21. LDL Berlin: Schmales Haus
  22. LDL Berlin: Landhaus Erxleben
  23. LDL Berlin: Haus See-Eck
  24. LDL Berlin: S-Bahnhof Frohnau
  25. LDL Berlin: Kasino Frohnau
  26. LDL Berlin: Geschäftshaus Jägerstraße 32
  27. Die Architekten der Hamburger Untergrundbahn (Memento vom 14. Oktober 2014 im Internet Archive)