Hartmut Tautz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hartmut Tautz (* 10. Februar 1968 in Plauen; † 9. August 1986 in Bratislava, Tschechoslowakei) war ein Todesopfer an der tschechoslowakisch-österreichischen Grenze.

Leben

Der in Magdeburg lebende Hartmut Tautz war Sohn eines Zahnarztes und wollte Musik studieren, was ihm wegen der bürgerlichen Herkunft seines Vaters jedoch verwehrt wurde. Daher entschloss er sich nach dem Abitur zur Flucht in die Bundesrepublik, wofür er den Weg über die tschechoslowakisch-österreichischen Grenze wählte. Am Abend des 8. August 1986 versuchte er in Petržalka, die Grenze zu überqueren. Grenzsoldaten entdeckten ihn und ließen ihre Hunde auf Tautz los, der schwere Bisswunden an Kopf und Beinen davon trug. Erst nach längerer Zeit wurde er ins Militärkrankenhaus Bratislava gebracht, wo er am 9. August um 1:15 Uhr starb.

Im August 2016 wurde am Ort seiner gescheiterten Flucht ein Denkmal für ihn enthüllt.[1]

Im März 2017 wurde Tautz vom Bezirksgericht Bratislava rehabilitiert. Mit dem Urteil erhielt die Familie die Möglichkeit, eine Entschädigung einzuklagen.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eiserner Vorhang: Späte Gerechtigkeit für Grenzopfer. In: Volksstimme. Magdeburger Verlags- und Druckhaus GmbH, 16. März 2017, abgerufen am 11. September 2020.
  2. DDR-Flüchtling wurde nach 31 Jahren in der Slowakei rehabilitiert. In: ThLA. Der Landesbeauftragte des Freistaats Thüringen zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, 15. März 2017, abgerufen am 11. September 2020.