Haselmühle (Mitteleschenbach)
Haselmühle Gemeinde Mitteleschenbach Koordinaten: 49° 13′ 24″ N, 10° 48′ 34″ O
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Höhe: | 387 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 91734 |
Vorwahl: | 09871 |
Haselmühle (mundartlich: Hohslmühl[1]) ist ein Wohnplatz der Gemeinde Mitteleschenbach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Nach 1885 zählt sie zum Gemeindeteil Gersbach.
Geografie
Die Einöde liegt am Altbach, der ein rechter Zufluss der Erlbach ist. Sie besteht aus dem Hauptgebäude (Haus Nr. 3) und aus mehreren Nebengebäuden. 0,75 km nordöstlich befindet sich das Waldgebiet Kummerstall, 0,25 km südlich liegt der Haselmühlweiher. Ein Anliegerweg führt nach Gersbach zur Kreisstraße AN 15 (0,1 km nordwestlich).[2]
Geschichte
Der Ort wurde als „Haselmůl“ im Eichstätter Salbuch, das um 1300 entstanden ist, erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort ist das mittelhochdeutsche Wort „hasel“. D. h., es wird auf eine Flur verwiesen, die von Haselsträuchern bewachsen war. Der Ort gehörte von Anfang an zum eichstättischen Amt Wernfels.[3]
Der ursprüngliche Bau war eingeschossig. Über dem Hauseingang des jetzigen Wohnhauses und ehemaligen Mühlengebäudes ist das Datum 1609 eingemeißelt (unter Putz verdeckt). Ob dies das Baujahr des Gebäudes oder der Zeitpunkt des Aufstockens auf die jetzige Höhe war, ist nicht bekannt.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Haselmühle zur Realgemeinde Gersbach. Das Anwesen hatte das Kastenamt Spalt des Hochstifts Eichstätt als Grundherrn. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt die Haselmühle bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 3 des Ortes Gersbach.[5] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[6]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Haselmühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Mitteleschenbach und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Mitteleschenbach zugeordnet.[7]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1837 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 |
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Einwohner | 5 | 8 | 7 | 9 | 15 |
Häuser[8] | 1 | 1 | 1 | ||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] |
Religion
Der Ort blieb auch nach der Reformation katholisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Margareta (Windsbach) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Nikolaus (Mitteleschenbach).
Literatur
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Robert Schuh: Gunzenhausen (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 5). Michael Laßleben, Kallmünz 1979, ISBN 3-7696-9922-X, S. 122.
Weblink
- Haselmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. August 2021.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ R. Schuh: Gunzenhausen, S. 122. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: hōslmǖl.
- ↑ Haselmühle im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Rep. 190I no 165 fol. 31’. Zitiert nach R. Schuh: Gunzenhausen, S. 122.
- ↑ Quelle: Karl Schwarz
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 858.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1001.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1840 wurden diese als Häuser bezeichnet, 1837 und 1885 als Wohngebäude.
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, S. 168.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 150 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1043, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1208, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1131 (Digitalisat).