He Lüting

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von He Luting)

He Lüting, auch He Luting (chinesisch 

賀綠汀

 / 

贺绿汀

, Pinyin

Hè Lùtīng

; * 20. Juli 1903; † 27. April 1999) war ein chinesischer Komponist des 20. Jahrhunderts. Er komponierte seit den 1930er Jahren Lieder für chinesische Filme, manche darunter blieben populär.[1]

An der Musikhochschule Shanghai gewann er mit seiner Komposition Die Flöte des Büffeljungen (牧童短笛) 1934 einen Wettbewerb, der vom russischen Komponisten Alexander Nikolajewitsch Tscherepnin gesponsert und bewertet wurde.[2]

Seine bekanntesten Kompositionen sind das Lied der vier Jahreszeiten (四季歌) und Der wandernde Songstress (天涯歌女, mit Text von Tian Han), die beide für den Film Street Angel aus dem Jahr 1937 komponiert und von Zhou Xuan gesungen wurden.[3]

Im September 1949 wurde Lüting zum Direktor der Musikhochschule Shanghai ernannt.

Ende des Jahres 1965 initiierte Jiang Qing, Mao Zedongs vierte Ehefrau, den antiwestlichen Kreuzzug der Kulturrevolution, und eine Welle des Terrors erfasste jeden Sektor der Gesellschaft. Im Geist der proletarischen Solidarität wurden alle „bourgeoisen“ Künstler öffentlicher Erniedrigung unterzogen und einige wählten Selbstmord als Ausweg. Ein erstaunliches Ereignis fand im chinesischen Fernsehen statt: He Lüting, der von einem proletarisch gesinnten Kritiker angegriffen wurde, weil er die Musik von Claude Debussy verteidigt hatte, wurde einer Befragung unter Folter unterzogen, weigerte sich jedoch sich zu entschuldigen. Er rief: „Ihre Anschuldigungen sind falsch! Schämen Sie sich für Ihre Lügen!“ Alex Ross bemerkte hierzu, dass kein Komponist jemals tapferer gegen den Totalitarismus Stellung bezogen hätte.[4]

1984 ging Lüting in den Ruhestand und erhielt den Titel eines Ehrendirektors. Der Hauptkonzertsaal der Musikhochschule Shanghai wurde nach He Lüting benannt.[5]

Werke

Klavierwerke

Orchesterwerke

Filmlieder

Lieder

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. [2]
  3. Archivlink (Memento des Originals vom 13. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mediadiary.livejournal.com
  4. Alex Ross: The Rest Is Noise: Listening To The Twentieth Century. Farrar, Straus and Girous, 2007, ISBN 978-0-374-24939-7, S. 518.
  5. [3] Archivlink (Memento des Originals vom 27. Februar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dewdrop-world.net

Weblinks