Heidenopfertisch

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Heidenopfertisch
Der Heidenopfertisch (2012) von Nordwesten gesehen

Der Heidenopfertisch (2012) von Nordwesten gesehen

Heidenopfertisch (Niedersachsen)
Koordinaten 52° 52′ 34,2″ N, 8° 15′ 56″ OKoordinaten: 52° 52′ 34,2″ N, 8° 15′ 56″ O
Ort Visbek, Niedersachsen, Deutschland
Entstehung 3500 bis 2800 v. Chr.
Sprockhoff-Nr. 974
Der Heidenopfertisch (2012) von Nordosten gesehen

Die Megalithanlage Heidenopfertisch mit der Sprockhoff-Nummer 974 befindet sich in Visbek im südoldenburgischen Landkreis Vechta in Niedersachsen. Sie gehört zu den Anlagen in der Wildeshauser Geest und zählt zu den bekanntesten Großsteingräbern Norddeutschlands. Der Opfertisch entstand zwischen 3500 und 2800 v. Chr. in der Jungsteinzeit als Megalithanlage der Trichterbecherkultur (TBK). Er liegt an der Straße der Megalithkultur. Die Bezeichnung Heidenopfertisch geht auf das 19. Jahrhundert zurück.

Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie jungsteinzeitlicher Gesellschaften. Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung.[1]

Lage

Der Heidenopfertisch liegt nahe der Bundesautobahn 1 südöstlich von Ahlhorn beim Einzelgehöft und Landgasthof Engelmannsbäke, auf dem Gebiet der Bauerschaft Endel in der Gemeinde Visbek.

Beschreibung

Das Großsteingrab ist in Ost-West-Richtung und ohne Einfassung angelegt; eine Überhügelung ist nicht nachweisbar. Auf der einen Längsseite befanden sich ehemals sieben, auf der anderen sechs Tragsteine. Von ehemals drei Decksteinen sind noch zwei vorhanden. Der Heidenopfertisch verfügt über den größten und schwersten erhaltenen Deckstein aller Großsteingräber im Oldenburgischen: Bei einer Größe von noch etwa 5 m × 3 m soll der relativ flache Deckstein ein Gewicht von circa 40 Tonnen besitzen. Er war ursprünglich deutlich größer (7,0 m × 3,0 m × 1,2 m), denn mindestens zwei Stücke wurden im frühen 19. Jahrhundert abgesprengt und als Baumaterial verwendet. Die Grabkammer ist etwa 10,0 m × 2,5 m groß und es gibt keine Hinweise auf eine Einfassung. Der Zugang, von dem keine Steine erhalten sind, lag vermutlich im westlichen Teil der Südseite.

Siehe auch

Literatur

  • Anette Bußmann: Steinzeitzeugen. Reisen zur Urgeschichte Nordwestdeutschlands. Isensee Verlag, Oldenburg 2009, ISBN 978-3-89995-619-1, S. 87–88.
  • Mamoun Fansa: Großsteingräber zwischen Weser und Ems (= Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland. Beiheft 33). 3. veränderte Auflage. Isensee Verlag, Oldenburg 2000, ISBN 3-89598-741-7, S. 138–139.
  • Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschland. Teil 3: Niedersachsen – Westfalen. Rudolf Habelt Verlag, Bonn 1975, ISBN 3-7749-1326-9, S. 143–144.

Weblinks

Commons: Großsteingrab Heidenopfertisch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. J. Müller. In: Varia neolithica, VI, 2009, S. 15