Heilig-Kreuz-Kirche (Limperich)

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Heilig-Kreuz-Kirche in Limperich; im Vordergrund die Gemeindebücherei

Die Heilig-Kreuz-Kirche ist eine römisch-katholische Kirche in Limperich, einem Ortsteil im Bonner Stadtbezirk Beuel. Sie steht einschließlich des ehemaligen Pfarramts und des Kreuzherrenklosters als Baudenkmal unter Denkmalschutz.[1]

Nach der Trennung von der Mutterpfarrei St. Gallus wurde Limperich am 21. Dezember 1960 selbstständige Pfarrei. Ab 1962 stand zunächst eine Notkirche für den Gottesdienst zur Verfügung.[2] 1966 wurde mit dem Neubau der großen Pfarrkirche (im Volksmund „Limpericher Dom“) begonnen, die im April 1968 geweiht wurde. Sie ist zugleich Schulkirche für das Kardinal-Frings-Gymnasium und war bis 2005 Klosterkirche für den Kreuzherrenorden. Die Pfarrei gehört zum Pfarrverband „Zwischen Rhein und Ennert“. Geöffnet ist die Kirche jeweils zu den Gottesdiensten: dienstags 7:55 und 8.45 Uhr, mittwochs 9.00 Uhr, donnerstags 19.00 Uhr sowie sonntags 9.30 Uhr.

Bau und Ausstattung

Mit dem Bau der Kirche (und des zugehörigen Klosters) wurde nach Plänen des Münchener Architekten Alexander von Branca am 1. Juni 1966 begonnen, am 1. November 1967 war er im Rohbau fertiggestellt. Da die Arbeiten an der Gesamtanlage von Pfarrzentrum, Kirche und dem Kreuzherrenkloster St. Odilia insgesamt etwa zehn Jahre in Anspruch nahmen, erfolgte die Kirchweihe erst am 17. September 1977.[2] Das Kirchengebäude wurde – gemäß dem Patronat – in Kreuzform errichtet. In der Mitte, im Schnittpunkt der Kreuzarme, befindet sich der Altar, die Enden der Kreuzarme werden durch halbrunde Conchen abgeschlossen. Die Kirchenbänke gruppieren sich von drei Seiten um den Altar. Das Gotteshaus bietet 450 Sitz- und ebenso viele Stehplätze.

Die nördliche Conche beherbergt eine barocke Marienstatue. Die Kirche ist flach gedeckt, ebenso die niedrigen Sakristeianbauten. Unter dem Chorraum befindet sich die dreischiffige Krypta, die für die wöchentlichen Schulmessen sowie zu besonders gestalteten Gottesdiensten in der Advents- und Fastenzeit genutzt wird. Als Baumaterial wurde (innen wie außen) dominierend Backstein und Beton verwendet. Durch ihre gewaltige Größe (Innenraum mehr als 9.000 m³) und ihre schlichte Inneneinrichtung strahlt die Kirche Würde und Erhabenheit aus. Zum Bauensemble gehören (im selben Baustil errichtet) das Pfarrhaus, das Pfarrheim, das Kloster des Kreuzherrenordens (bewohnt bis Juli 2005) und der Kirchturm.

In der östlichen Conche befinden sich der Chorraum mit Chorgestühl und Tabernakel.

Orgel

Die westliche Conche (ursprünglich Taufkapelle) beherbergt die 1907 in England von James Jepson Binns erbaute Orgel, die 2007 von Orgelbau Schulte komplett restauriert und erweitert und am 9. Februar 2007 von Weihbischof Koch geweiht wurde. Sie hat auf drei Manuale und Pedal verteilt 35 klingende Register.[3] Die Disposition lautet wie folgt:

I Great Organ C–c4
1. Double Open Diapason 16′
2. Open Diapason No. 1 8′
3. Open Diapason No. 2 8′
4. Orchestral Flute 8′
5. Principal 4′
6. Harmonic Flute 4′
7. Fifteenth 2′
8. Mixture IV 223
9. Trumpet 8′
II Choir Organ C–c4
10. Gedact 8′
11. Dulciana 8′
12. Gamba 8′
13. Harmonic Flute 4′
14. Nazard 223
15. Piccolo 2′
16. Tierce 135
17. Clarionet 8′
III Swell Organ C–c4
18. Open Diapason 8′
19. Lieblich Gedackt 8′
20. Gamba 8′
21. Sylvestrina 8′
22. Sylvestrina Celestes 8′
23. Geigen Principal 4′
24. Flautina 2′
25. Mixtur III 2′
26. Contra Oboe 16′
27. Cornopean 8′
28. Oboe 8′
Pedal C–f1
29. Harmonic Bass 32′
30. Open Diapason 16′
31. Bourdon 16′
32. Octave 8′
33. Flute 8′
34. Trombone 16′
35. Trumpet 8′

Die Register Nr. 8, 24, 34 und 35 sind neu eingefügt. Bei Nr. 28 handelt es sich um ein hinzugefügtes, historisches Binns-Register. Seit dem Jahre 2013 verfügt die Orgel zusätzlich über eine Hochdruck-Tuba, welche in 16', 8' und 4' -Lage an alle Werke separat schaltbar ist (Auszüge).

Glocken

Der Turm beherbergt vier Bronzeglocken von der Glockengießerei Mabilon, die im sogenannten Griesbacher'schen Idealquartett disponiert sind. Dabei wurde auf eine Abstimmung mit dem benachbarten Geläut der evangelischen Kirche (b1−des2−es2−f2) geachtet.[4]

Nr.
 
Name
 
Gussjahr
 
Gießer, Gussort
 
Durchmesser
(mm)
Masse
(kg)
Schlagton
(HT-1/16)
Inschrift
 
1 Heilig Kreuz 1967 Glockengießerei Mabilon, Saarburg 1.350 1.440 es1 −5 PER CRUCEM AD LUCEM
2 Maria 1967 Glockengießerei Mabilon, Saarburg 1.104 825 ges1 −5 SANCTA MARIA INTERCEDE PRO NOBIS
3 Odilia 1967 Glockengießerei Mabilon, Saarburg 982 590 as1 −5 SANCTA ODILIA ORA PRO NOBIS
4 Adelheid 1967 Glockengießerei Mabilon, Saarburg 826 340 ces2 −5 SANCTA ADELHEIDIS PROTEGE NOS

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste der Stadt Bonn (Stand: 15. Januar 2021), S. 35, Nummer A 3931
  2. a b Peter Jurgilewitsch, Wolfgang Pütz-Liebenow: Die Geschichte der Orgel in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis
  3. Ausführliche Informationen zur Orgel
  4. Gerhard Hoffs: Glocken der Katholischen Kirchen Bonns. PDF-Datei. S. 169–172.

Literatur

  • Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer u. a. (Bearb.): Dehio-Handbuch Deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen I, Rheinland. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2005, ISBN 3-422-03093-X, S. 188 f.
  • Wilfried Hansmann, Christian Jacob: Heilig Kreuz in Bonn-Limperich. (= Rheinische Kunststätten, Heft 547.) Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln 2013, ISBN 978-3-86526-092-5.
  • Peter Jurgilewitsch, Wolfgang Pütz-Liebenow: Die Geschichte der Orgel in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis. Bouvier Verlag, Bonn 1990, ISBN 3-416-80606-9, S. 194–195.
  • Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.), Jürgen Zänker, Ursel Zänker: Bauen im Bonner Raum 49–69. Versuch einer Bestandsaufnahme. (= Kunst und Altertum am Rhein, Führer des Rheinischen Landesmuseums Bonn, Nr. 21.) Rheinland-Verlag, Düsseldorf 1969, S. 188.

Weblinks

Commons: Heilig-Kreuz-Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 43′ 41,6″ N, 7° 7′ 59″ O