Heinrich Burkhardt (Maler)

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Heinrich Burkhardt (* 16. November 1904 in Altenburg; † 3. April 1985 in Ost-Berlin) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Werdegang

Von 1918 bis 1922 absolvierte er eine Lithographenlehre und besuchte die Zeichenschule des Lindenau-Museums in Altenburg. Zwischen 1924 und 1931 studierte er an der Kunstakademie Dresden bei Otto Gussmann und Georg Lührig. In dieser Zeit unternahm er diverse Reisen; unter anderem nach München, Wien und Amsterdam. Burkhardt war Mitglied der Dresdner Sezession 1932, an deren erster Ausstellung er 1932 teilnahm. 1937 wurden in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ aus dem Lindenau-Museum Altenburg/Thüringen vier seiner Bilder beschlagnahmt und vernichtet.[1] 1945 wurde sein gesamtes bisheriges Werk beim Bombenangriff auf Dresden zerstört. Seit 1945 wohnte Heinrich Burkhardt wieder in Altenburg und wurde Leiter der Zeichenschule des Lindenau-Museums. Burkhardt nahm 1946 u. a. mit seinem Ölgemälde „Brennende Stadt“[2] an der Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung in Dresden teil.[3]

1947 folgte seine Ernennung zum Professor, woraufhin er 1950 nach Berlin übersiedelte. In den Jahren 1950–1968 war Burkhardt Lehrer an der Fachschule für angewandte Kunst in Berlin-Schöneweide, dann an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee. Im Mittelpunkt des malerischen und graphischen Werkes stehen Bildnisse einfacher Menschen und Landschaften. Aquarelle meist mit zeichnerischem Gerüst von Rohrfeder. 1957 und 1959 unternahm er Studienreisen nach Polen und Ungarn, Anregungen für diverse Lithographien. 1961 erhielt er einen Lehrauftrag am Institut für Kunsterziehung der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach 1968 lebte Heinrich Burkhardt als freier Maler in Berlin. Er hatte in der DDR eine bedeutende Anzahl von Einzelausstellungen und war an den meisten wichtigen zentralen Ausstellungen beteiligt, u. a. von 1949 bis 1978, außer 1953, auf allen Deutschen Kunstausstellungen bzw. Kunstausstellungen der DDR in Dresden.

Werke

1937 als "entartet" beschlagnahmte und vernichtete Werke

  • Gutshof mit Brunnen (Aquarell)
  • Elblandschaft (Aquarell)
  • Alter Apfelbaum (Zeichnung)
  • Bootsleute auf der Elbe (Zeichnung)
  • Schuhmacher (Zeichnung)

Werke in Museen und öffentlichen Sammlungen (Auswahl)

  • Altenburg (Thüringen), Lindenau-Museum (u. a.: Mühle; Kohlezeichnung, 1948)[4]
  • Arnstadt, Schlossmuseum (u. a.: Herbstlandschaft; Aquarell, 1954)[3]
  • Dresden, Kupferstich-Kabinett (u. a.: Elblandschaft, Sächsische Schweiz; Aquarell, 1932)[3]

Werke Burkhardts befinden sich auch im Angermuseum, Kunstarchiv Beeskow, und im Neuen Museum Weimar.[5]

Literatur

  • Heinrich Burkhardt. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 124
  • Karin Müller-Kelwing: Die Dresdner Sezession 1932 – Eine Künstlergruppe im Spannungsfeld von Kunst und Politik. Hildesheim (u. a.) 2010, zugleich: Dissertation, TU Dresden 2008, ISBN 978-3-487-14397-2, S. 185, 365.
  • Verfemt – Vergessen – Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider; (anlässlich der Ausstellung Verfemt, Vergessen, Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider, Kunstverein Südsauerland Olpe); Rolf Jessewitsch, Gerhard Schneider (Hrsg.) Köln: Wienand 1999. ISBN 3-87909-665-1, S. 428

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin
  2. Burkhardt, Heinrich: Brennende Stadt bei deutschefotothek.de
  3. a b c Bildindex der Kunst & Architektur
  4. Bildindex der Kunst & Architektur
  5. Klassik Stiftung Weimar: Sammlungen der Museen