Heinrich Dauer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Heinrich Dauer (* 14. August 1871 in Dölme; † 25. Februar 1952 in Geilenkirchen) war ein deutscher Architekt und 32 Jahre lang Stadtbaumeister von Düren in Nordrhein-Westfalen.

Leben

Mit 14 Jahren begann Dauer eine Schreinerlehre und schloss sie mit der Gesellenprüfung ab. Bei seinem Bruder in Wolfenbüttel begann er noch ein Maurerlehre. Bis 1893 besuchte er die Baugewerkschule in Holzminden mit dem Abschluss als Techniker für Hoch- und Tiefbau.

Vom 1. April 1893 bis zum 15. Januar 1894 arbeitete Dauer als Techniker der Kanalbauverwaltung in Braunschweig. 1894 legte er die Prüfung als Sachverständiger ab. Vom 15. Mai 1896 bis 31. Oktober 1896 war er bei der königlichen Klosterverwaltung in Hannover tätig. Anschließend arbeitete er bis zum 31. Dezember 1899 beim Stadtbauamt in Wesel.

Am 10. März 1900 kam Heinrich Dauer als zweiter Stadtarchitekt nach Düren und wurde am 25. Februar 1907, seinem 36. Geburtstag, zum Stadtbaumeister ernannt. Gleichzeitig wurde er Leiter des Hochbauamtes. Am 13. Februar 1918 wurde er an die Spitze der gesamten Bauverwaltung gewählt und am 15. Juli 1919 technischer Beigeordneter und Stadtbaurat.

Am 13. Juni 1923 wurde Dauer von der französischen Besatzungsmacht ausgewiesen und lebte zeitweise in Barmen. Die Ausweisung wurde im Juni 1924 wieder aufgehoben und er wurde am 25. Juli 1924 zum 1. Beigeordneten gewählt. Am 28. Januar 1938 ging Heinrich Dauer in den Ruhestand, weil er nicht wiedergewählt wurde. Er arbeitete nun für verschiedene Städte, nämlich Bergheim (Schwimmstadion), Camberg (Gutachten für die Landesplanung), Münstereifel und Prüm (Bebauungspläne). Im Dezember 1945 wurde er wieder nach Düren gerufen, wo er bis Ende 1947 an der Wiederaufbauplanung der beim Luftangriff vom 16. November 1944 zerstörten Stadt arbeitete. Von 1948 bis 1952 war er in Geilenkirchen tätig, wo er auch starb. Am 29. November 1952 wurde er auf dem Neuen Friedhof Düren-Ost beigesetzt.

Werk

Dauer verwirklichte viele Bauwerke in Düren.

Jahr Bild Ort Objekt Bundesland Kommentar
1901 Düren, Paradiesstraße Städtisches Elektrizitätswerk Nordrhein-Westfalen
1904–1905, 1912–1913, 1922–1925 Düren Arbeitersiedlung der Agnes-Hoesch-Stiftung Nordrhein-Westfalen Die Siedlung befindet sich zwischen Zülpicher Straße und Eberhard-Hoesch-Straße und wurde in drei Bauabschnitten errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Teile der Siedlung stark verändert.
1909 Krankenhaus Düren 123.jpg Düren, Roonstraße Städtisches Krankenhaus Nordrhein-Westfalen Die Einweihung war am 27. Oktober 1909. Das Gebäude wurde 1977 vollständig abgerissen.
1909 Wasserturm Düren.jpg Düren Neuer Wasserturm Nordrhein-Westfalen Die Einweihung war am 27. Oktober 1909. 1945 von deutschen Soldaten gesprengt und vollständig zerstört.
1912 Hbg.jpg Düren Lehrerseminar, heute Heinrich-Böll-Gesamtschule Nordrhein-Westfalen
1912 Düren, Bismarckstraße Kreishaus Nordrhein-Westfalen Am 16. November 1944 zerstört.
1914–1930er Grüngürtel 03.JPG Düren Arbeitersiedlung Grüngürtel Nordrhein-Westfalen Dauer zeichnet für die Siedlungsstruktur und die Gestalt des ersten Bauabschnitts verantwortlich. Max Ernst Schneider entwarf Gebäude der späteren Bauabschnitte.
1923 DEU Dueren COA.svg Düren Wappen der Stadt Düren Nordrhein-Westfalen Noch Heute in Verwendung.
Düren, Schulstraße Kochschule und Turnhalle der Nordschule Nordrhein-Westfalen
1947 Düren Wiederaufbauplanung der Innenstadt Nordrhein-Westfalen Die zerstörte Innenstadt Dürens wurde letztlich nach Plänen von Walther Kenneweg wiederaufgebaut.

Ehrung

Nach Dauer ist die Heinrich-Dauer-Straße im Grüngürtel benannt.

Quellen