Heinrich Lent
Johann Heinrich Lent (* 4. Februar 1889 in Siegen;[1][2] † 1965) war ein deutscher Ingenieur. Er war Gründungsvorsitzender der Kommission Reinhaltung der Luft.
Leben
Heinrich Lent war der Sohn des Prokuristen Robert Lent.[1] Nach seiner Schulzeit in Düren studierte er bis zum Diplom im Jahr 1913 Hüttenkunde an der Technischen Hochschule Aachen.[1] 1913 und 1914 war er Assistent in der Gießerei der Sächsischen Maschinenfabrik in Chemnitz. Von 1915 bis 1929 war Lent zunächst Hochofeningenieur, später Oberingenieur bei den Vereinigten Stahlwerken. Parallel dazu wurde er an der Technischen Hochschule Aachen 1922 zum Doktor-Ingenieur promoviert.[1] Von 1929 bis 1933 war er Maschinendirektor der Bergbaugruppe Bochum der Vereinigten Stahlwerke. In den 1930er-Jahren wirkte Lent beim Ausbau von Hibernia und StEAG mit.[3] Ab 1934 war er Bergwerksdirektor der Hibernia AG in Herne, wo er für die Tagesanlagen und Großkraftwerke zuständig war.[1] 1936 brachte Lent als Erster den Bensonkessel in der industriellen Energieerzeugung zur Durchführung.[4] Er war mehr als vier Jahrzehnte als Ingenieur im Eisenhüttenwesen und im Steinkohlenbergbau tätig.[5]
Heinrich Lent war Mitglied des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI). Von 1933 bis 1941 war er Vorsitzender des VDI-Bezirksvereins Bochum.[6] Mit der Gründung des Fachausschusses Reinhaltung der Luft innerhalb der VDI-Fachgruppe Staubtechnik 1955 wurde Heinrich Lent dessen Vorsitzender. Von deren Gründung im Jahr 1957 bis 1962 war er Vorsitzender der Kommission Reinhaltung der Luft.[7] Er war Vorsitzender der Vereinigung der Großkesselbetreiber und Vorstandsmitglied des Technischen Überwachungsvereins Essen.[1]
Heinrich Lent war seit 1918 mit Irmgard Mettin (1892–1983) verheiratet. Das Ehepaar hatte zwei Töchter und zwei Söhne, darunter den Mediziner Volkmar Lent.[8]
Auszeichnungen
- 1962: Ehrenzeichen des VDI[5][9]
- 1964: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse[10]
- 1964: Ehrenmünze des VDI[9]
Werke (Auswahl)
- Die Elektrofilter-Versuchsanlage zur Reinigung von Hochofengas auf den rheinischen Stahlwerken in Duisburg-Meiderich. Verlag Stahleisen, Düsseldorf 1923.
- Die Entwicklung der Wärmewirtschaft in der Eisenindustrie : Ein Rückblick. Verlag Stahleisen, Düsseldorf 1927.
- Auswirkungen der neuzeitlichen Gasverwertung auf den Kokerei- und Zechenbetrieb. Verlag Stahleisen, Düsseldorf 1931.
- Das Kraftwerk Scholven als Beispiel für ein Industriekraftwerk. Verlag Stahleisen, Düsseldorf 1938.
Literatur
- Volkmar Lent: Meine Verwandten – Beiträge der Familie Lent zur Kulturgeschichte in Europa. BoD – Books on Demand, Norderstedt 2021, ISBN 978-3-7534-8715-1, S. 60–62.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f O. Laus: Persönliches. In: Brennstoff, Wärme, Kraft. Februar 1954, S. 72.
- ↑ Verein Deutscher Ingenieure (Hrsg.): Mitgliederverzeichnis 1952. Düsseldorf 1952, S. 442.
- ↑ John-Wesley Löwen: Die dezentrale Stromwirtschaft – Industrie, Kommunen und Staat in der westdeutschen Elektrizitätswirtschaft 1927–1957. De Gruyter Oldenbourg, Berlin; Boston; Massachusetts 2015, ISBN 978-3-11-043852-9, S. 234.
- ↑ Dr.-Ing. Heinrich Lent 65 Jahre. In: VGB-Mitteilungen. Januar 1954, S. 65.
- ↑ a b VDI-Ehrenzeichen. In: VDI-Zeitschrift. Band 104, Nr. 26, 11. September 1962, S. 1316.
- ↑ VDI Bochumer Bezirksverein (Hrsg.): 125 JAHRE Bochumer Bezirksverein. 2016, S. 56.
- ↑ VDI/DIN-Kommission Reinhaltung der Luft (Hrsg.): Tätigkeitsbericht 2020 – Aufbau – Aufgaben – Ergebnisse. 2021, ISSN 0940-0281, S. 6.
- ↑ Volkmar Lent: Heinrich Lent 1889−1965. BoD – Books on Demand, Norderstedt 2022, ISBN 978-3-7557-2244-1, S. 311.
- ↑ a b Friedrich Spiegelberg: Reinhaltung der Luft im Wandel der Zeit. VDI-Verlag, Düsseldorf 1984, ISBN 3-18-419088-9, S. 126.
- ↑ Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Ministerialblatt für das Land Nordrhein-Westfalen Ausgabe A. Band 17, Nr. 122, 1. Oktober 1964, S. 1368.
Personendaten | |
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NAME | Lent, Heinrich |
ALTERNATIVNAMEN | Lent, Johann Heinrich (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ingenieur |
GEBURTSDATUM | 4. Februar 1889 |
GEBURTSORT | Siegen |
STERBEDATUM | 1965 |