Heinrich Mehl
Volker Heinrich Mehl (* 2. Februar 1941 in Breslau) ist ein deutscher Ethnologe. Er war als Vertreter des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Westafrika und Japan aktiv und arbeitete in leitenden Funktionen in verschiedenen natur- und volkskundlichen Museen in Deutschland. Unter anderem war er als Dezernent der Museumsinsel Schloss Gottorf in Schleswig-Holstein und am Hohenloher Freilandmuseum in Schwäbisch Hall tätig. Als Mitglied der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte unterstützte er unzählige Initiativen zum Erhalt natur- und volkskundlicher Artefakte und veröffentlichte zahlreiche Bücher, Schriften und Artikel mit kulturhistorischem Bezug.
Leben und Werdegang
Volker Heinrich Mehl wurde am 2. Februar 1941 in Breslau geboren als mittlerer von drei Söhnen von Josef Mehl († 1996) und Charlotte Mehl, geb. Miß († 2005). Seine Eltern heirateten am 19. Juni 1937 in Breslau. Er besuchte zwischen 1954 und 1961 die Schulen in Kronach und Bad Königshofen. Nach einer wechselhaften Schulzeit aufgrund unterschiedlicher beruflicher Stationen seines Vaters studierte Mehl ab 1963 Germanistik, Anglistik, Pädagogik und Kunstgeschichte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er verbrachte währenddessen zwei Kultursemester an der Universität Wien. Nach Abschluss des Studiums promovierte Volker Heinrich Mehl mit dem Titel Fränkische Bildstöcke in Rhön und Grabfeld. Frommer Sinn und kulturelles Erbe am Lehrstuhl von Josef Dünninger. Seine Dissertation wurde im Jahr 1968 mit „magna cum laude“ ausgezeichnet. Im Anschluss begann er seine berufliche Laufbahn beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD).
Am 31. Mai 1969 heiratete er Sieglinde Mehl, geb. Otto, in Würzburg. 1975 und 1983 wurden dem Ehepaar die beiden Töchter geboren.
Zwischen 1969 und 1973 arbeitete er als Lektor für Deutsche Sprache des Deutschen Akademischen Austauschdienstes an der University of Liberia im westafrikanischen Monrovia. Zuvor absolvierte er eine Vorbereitungsphase am Goethe-Institut in Rothenburg ob der Tauber als Vorbereitung auf den 4-jährigen Auslandsaufenthalt. Im Anschluss arbeitete er als Kulturreferent beim Landratsamt Rhön-Grabfeld. Im Dezember 1975 begann ein weiterer Auslandsaufenthalt als Vertreter des DAAD auf Kyushu, Japan. 1979 startete Volker Heinrich Mehl als Museumsreferent am Rathaus in Schwäbisch Hall mit dem Schwerpunkt der Betreuung des Keckenberg-Museums und dem Aufbau des Hohenloher Freilandmuseums. Dies umfasste maßgeblich den Aufbau des Hohenloher Dorfs mit mehr als 50 historischen Anlagen und Gebäuden. 1992 erfolgte ein weiterer Kurzeinsatz als Gastdozent an der staatlichen Universität in Kumamoto in Japan. Im Anschluss war er als Volkskunde-Dezernent am Schleswig-Holsteinischen Landesmuseums Schloss Gottorf tätig. 2004 ging Volker Heinrich Mehl in den Ruhestand.
Nach seiner Anstellung am Landesmuseum Schleswig-Holstein unterstützte er ehrenamtlich dänische Forscher auf Schloss Sonderburg bei verschiedenen Ausstellungsprojekten. Zwischen 2004 und 2011 war er im „Senior Experten Service“ (SES) Bonn[1] bei verschiedenen Einsätzen als Berater für russische Universitäten vornehmlich in Tscheljabinsk tätig.[2]
Mehl lebt in Eckernförde.
Publikationen
Volker Heinrich Mehl engagierte sich als freier Journalist[3], Lyriker und Buchautor neben seinen Positionen in Museen und städtischen Kultureinrichtungen. Insgesamt blickt er auf mehr 50 Veröffentlichungen zwischen 1969 und 2021 zurück.
- Heinrich Mehl (1978): Fränkische Bildstöcke in Rhön und Grabfeld[4]
- Heinrich Mehl (1979): Kirchen und Kapellen in Rhön-Grabfeld[5]
- Heinrich Mehl/ Hans-Jürgen Flamm (1985): Haller Schützenscheiben: Eine gemalte Chronik der Stadt Schwäbisch Hall und ihres Umlands (Forschungen aus Württembergisch Franken)[6]
- Heinrich Mehl (2000): Vom Kienspan zum Laserstrahl[7]
- Heinrich Mehl (2007): Früher war alles besser – Über das Unbehagen an unserer Zeit[8]
- Heinrich Mehl (2009): Kleinstadt-Lyrik[9]
Einzelnachweise
- ↑ SES Bonn. Abgerufen am 30. Januar 2022.
- ↑ ez: Heinrich Mehl auf deutschen Spuren im Südural. In: shz.de. Abgerufen am 30. Januar 2022.
- ↑ Mehl Heinrich: Türen – ein Spiegel der Zeit. In: shz.de. Abgerufen am 30. Januar 2022.
- ↑ Heinrich Mehl: Fränkische Bildstöcke in Rhön und Grabfeld. Frommer Sinn und kulturelles Erbe. Hrsg.: Heinrich Mehl. 1978, ISBN 978-3-429-00538-2.
- ↑ Heinrich Mehl: Kirchen und Kapellen in Rhön-Grabfeld. Hrsg.: Parzellers Buchverlag & Werbemittel GmbH & Co. KG. 1. Auflage. Parzellers Buchverlag & Werbemittel GmbH & Co. KG, Fulda 1979, ISBN 978-3-7900-0091-7, S. 210.
- ↑ Heinrich Mehl / Hans-Jürgen Flamm: Haller Schützenscheiben: Eine gemalte Chronik der Stadt Schwäbisch Hall und ihres Umlands. Hrsg.: Neuenstein Hist. Verein f. Württembergisch Franken, Stadtarchiv Schwäbisch Hall, Hohenlohe-Zentralarchiv. Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart, 1985, ISBN 978-3-7995-7620-8, S. 172.
- ↑ Heinrich Mehl, Jutta Matz: Vom Kienspan zum Laserstrahl – Zur Geschichte der Beleuchtung von der Antike bis heute. Hrsg.: Heinrich Mehl, Jutta Matz. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, 2000, ISBN 978-3-88042-968-0, S. 118.
- ↑ Heinrich Mehl: Früher war alles besser Über das Unbehagen an unserer Zeit. Hrsg.: Heinrich Mehl. Boyens Medien GmbH & Co.KG, 2007, ISBN 978-3-8042-1216-9, S. 118.
- ↑ Heinrich Mehl: Kleinstadt-Lyrik. Hrsg.: Heinrich Mehl. B o D - Books on Demand, 2009, ISBN 978-3-8370-5315-9, S. 136.
Personendaten | |
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NAME | Mehl, Heinrich |
ALTERNATIVNAMEN | Mehl, Volker Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ethnologe |
GEBURTSDATUM | 2. Februar 1941 |
GEBURTSORT | Breslau |