Heizölferrari

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Als Heizölferrari (Anspielung auf den Sportwagen-Hersteller Ferrari) werden seit den 1970er Jahren spöttisch Personenkraftwagen bezeichnet, die durch einen Dieselmotor angetrieben werden.[1][2][3]

In den 1970er und 1980er Jahren hatten Dieselmotoren eine wesentlich geringere Leistung als Ottomotoren gleichen Hubraums. Klassiker und Inbegriff der Untermotorisierung war der Mercedes-Benz 200 D (W 115) mit einem Leergewicht von fast 1,5 Tonnen und nur 40 kW (55 PS).[3]

Der Begriff Heizöl rührt von der Möglichkeit her, Dieselmotoren mit steuerbegünstigtem Heizöl zu betreiben. Es war bis 1994 mit dem Dieselkraftstoff gleich. Seit den 1970er Jahren muss Heizöl rot eingefärbt sein, um den Missbrauch nachweisbar zu machen.[4] Moderne Dieselmotoren eignen sich nur noch eingeschränkt für die Verwendung von Heizöl. Im Heizöl sind bis zu 1000 mg/kg Schwefel enthalten. Moderne Motoren und nachgeschaltete Abgasreinigung können dadurch dauerhaft beschädigt werden.[5]

Früher waren Pkw mit Dieselmotor vor allem wegen der günstigen Treibstoffkosten und der langen Motorlebensdauer gefragt, was sie gerade als Taxi sehr interessant machte. Dort kam es weniger auf schnelle Beschleunigung und hohe Geschwindigkeit an. In den 1960er Jahren waren Mercedes-Benz und Peugeot einzige Anbieter von Diesel-Pkw in Deutschland, 1972 kam Opel hinzu.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Zukunft gehört dem Benzinmotor Artikel vom 6. März 2005 in der Neuen Zürcher Zeitung. Abgerufen am 23. Juli 2019.
  2. Audis Heizöl-Ferrari Artikel vom 14. April 2008 in der Autobild. Abgerufen am 23. Juli 2019.
  3. a b Selbstzünder mit Stern Artikel vom 12. April 2019 in der Autozeitung. Abgerufen am 23. Juli 2019.
  4. Betrieb von Dieselfahrzeugen mit Heizöl Beschreibung auf Seite des Zolls. Abgerufen am 23. Juli 2019.
  5. Heizöl statt Diesel - Keine gute Idee Artikel vom 4. Juli 2014 auf welt.de. Abgerufen am 23. Juli 2019.
  6. Neu auf den Straßen: Opel Rekord Diesel Artikel vom 10. November 1972 auf zeit.de. Abgerufen am 23. Juli 2019.