Hemichromis

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Hemichromis

Fünfflecken-Buntbarsch (Hemichromis fasciatus), die Typusart der Gattung

Systematik
Ovalentaria
Ordnung: Cichliformes
Familie: Buntbarsche (Cichlidae)
Unterfamilie: Pseudocrenilabrinae
Tribus: Hemichromini
Gattung: Hemichromis
Wissenschaftlicher Name
Hemichromis
Peters, 1857

Hemichromis (griechisch hemi „halb“; Chromis alte wissenschaftliche Bezeichnung für Buntbarsche) ist eine Gattung afrikanischer Buntbarsche (Cichlidae). Die verschiedenen Arten werden 8 bis 25 Zentimeter lang.

Verbreitung

Sie haben ihr Hauptverbreitungsgebiet in Westafrika, vom Senegal bis Angola. Einzelne Arten leben auch in Nordafrika, im oberen Nil, dem Tschadsee, dem Turkanasee (Hemichromis exsul[1]) in Kenia, im Sambesi und endemisch im Mai-Ndombe-See (Hemichromis cerasogaster[2]) im Kongogebiet oder im Bosumtwisee (Hemichromis frempongi[3]) in Ghana.

Merkmale

Hemichromis-Arten sind von mäßig gestreckter, seitlich abgeflachter Gestalt. Sie besitzen meist konische, seltener auch zweispitzige Zähne, die meist in einer Reihe stehen. Ein bis zwei zusätzliche Zahnreihen können in seltenen Fällen vorhanden sein und sind dann mehr oder weniger komplett ausgebildet. Die Zähne der zusätzlichen Zahnreihen sind immer wesentlich kleiner und schmaler. Die Schlundzähne sind nicht mahlzahnartig.

Hemichromis-Arten sind Offenbrüter, die ihren Laich auf flachen Steinen, größeren Blättern oder Wurzeln ablegen. Sie bilden eine Elternfamilie. Die Jungfische schlüpfen nach 42 bis 50 Stunden und schwimmen 5 bis 6 Tage nach der Eiablage frei. Sie werden bis zu einer Größe von etwa 3 cm von den Eltern betreut.

Arten

Datei:Hemichromis elongatus C.jpg
Hemichromis elongatus

Die Gattung kann in zwei Artengruppen unterteilt werden, die sich in Größe, Färbung und Verhalten deutlich unterscheiden.

  • Hemichromis fasciatus-Artengruppe, 20 bis 25 cm lang, gelbbraune Grundfärbung mit vier oder fünf dunklen Flecken auf den Körperseiten, einem dunklen Fleck auf dem Kiemendeckel und ein relativ großes, stärker vorstreckbares Maul.[4]
Datei:Hemichromis letourneauxi.jpg
Hemichromis letourneauxi

Aquaristik

Einige Arten der „Roten Cichliden“ haben eine kräftige rote Färbung und sind beliebte Aquarienfische. Sie sind allerdings teilweise sehr aggressiv, wühlen stark und sind deshalb nicht für ein normales Gesellschaftsaquarium geeignet.

Literatur

  • Horst Linke, Wolfgang Staeck: Afrikanische Cichliden I, Buntbarsche aus Westafrika. Tetra-Verlag, Bissendorf 1997, ISBN 3-89356-151-X.
  • Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. 2. Auflage. Urania, Leipzig/Jena/Berlin 1990, ISBN 3-332-00109-4.
  • Günther Sterba (Hrsg.), Gert Brückner: Enzyklopädie der Aquaristik und speziellen Ichthyologie. Neumann-Neudamm, Melsungen u. a. 1978, ISBN 3-7888-0252-9.
  • Anton Lamboj: Hemichromis Peters, 1858. In: Claus Schaefer, Torsten Schröer (Hrsg.): Das große Lexikon der Aquaristik. Eugen Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9, S. 456–459.

Einzelnachweise

  1. Hemichromis exsul auf Fishbase.org (englisch)
  2. Hemichromis cerasogaster auf Fishbase.org (englisch)
  3. Hemichromis frempongi auf Fishbase.org (englisch)
  4. a b Anton Lamboj: Die Cichliden des westlichen Afrikas. Verlag: Natur und Tier, 2006, ISBN 386-659000-8, Seiten 96–122.
  5. a b Arnold Roger Bitja-Nyom, Jean-François Agnèse, Antoine Pariselle, Charles Félix Bilong-Bilong, André Gilles & Jos Snoeks: A systematic revision of the five-spotted Hemichromis complex (Cichliformes: Cichlidae) from West Africa and Lower Guinea, with the description of a new species from Cameroon. Hydrobiologia (2021) DOI: 10.1007/s10750-020-04506-5
  6. Maximilian Cyrill Petrasko, R. Schelly, Anton Lamboj: Phylogeny and systematics of Hemichromis (Peciformes: Cichlidae). Cichlid Science 2015, DZG Tagung, Graz, Volume: 108

Weblinks

Commons: Hemichromis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien