Henri Fuchs

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Henri Fuchs
Henri Fuchs, 1990
Personalia
Geburtstag 23. Juni 1970
Geburtsort GreifswaldDDR
Größe 180 cm
Position Angriff
Junioren
Jahre Station
1977–1982 BSG KKW Greifswald
1982–1988 F.C. Hansa Rostock
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1988–1991 F.C. Hansa Rostock 60 (18)
1991–1993 1. FC Köln 62 (16)
1994–1995 1. FC Dynamo Dresden 33 0(6)
1995–1996 Chemnitzer FC 18 0(4)
1996–1998 VfB Leipzig 58 (13)
1998–2001 F.C. Hansa Rostock 23 0(1)
2001–2003 FC Rot-Weiß Erfurt 55 (10)
2005 TSG Neustrelitz 10 0(2)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1987–1988 DDR-Nachwuchs 19 0(6)
1991 Deutschland U-21 4 0(1)
1992 Olympia-Auswahlmannschaft 2 0(0)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2007–2012 FC Rot-Weiß Erfurt (Jugend-, Co- und Interimstrainer)
2015 VfB Germania Halberstadt
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Henri Fuchs (* 23. Juni 1970 in Greifswald) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Er spielte sowohl im DFV-Bereich wie im DFB-Spielbetrieb Erstligafußball. Mit dem F.C. Hansa Rostock gewann er 1991 die Meisterschaft und den Pokal. Beim DFV wie beim DFB war er Nachwuchs-Nationalspieler.

Laufbahn als Fußballspieler

DDR-Oberliga

Mit sieben Jahren begann Fuchs seine Laufbahn als Fußballspieler bei der Betriebssportgemeinschaft (BSG) des Kernkraftwerkes Nord in Lubmin, die in Greifswald ansässig war und sich BSG Kernkraftwerk Greifswald nannte. 1982 wurde er zum nördlichen Fußballzentrum der DDR, dem F.C. Hansa Rostock delegiert. In der Saison 1987/88 spielte er als Stürmer für den FC Hansa in der Junioren-Oberliga. 1988/89 gehörte er zur 2. Mannschaften der Hanseaten, die in der drittklassigen Bezirksliga Rostock spielte. Gleichzeitig wurde er aber auch bereits in zehn DDR-Oberligaspielen eingesetzt, in denen er mit drei Toren bereits seine Stürmerqualitäten andeutete. Seinen Einstand in der Oberliga gab er am 19. November 1988, als er in der Begegnung des 12. Spieltages Sachsenring Zwickau – F.C. Hansa (3:0) in der Schlussviertelstunde eingewechselt wurde. Für die Saison 1989/90 wurde er offiziell in die Oberligamannschaft aufgenommen, bestritt in der Regel als linker Stürmer alle 26 Punktspiele und erzielte erneut drei Tore. Seine letzte Spielzeit bei Hansa Rostock absolvierte der 1,80 m große Fuchs 1990/91 mit 24 Punktspieleinsätzen und zwölf Toren, mit denen er Torschützenkönig der Rostocker wurde und damit wesentlichen Anteil am Rostocker Gewinn des Meistertitels hatte. Am 2. Juni 1991 bestritt Fuchs sein vorerst letztes Pflichtspiel für Hansa Rostock. Er stand mit seiner Mannschaft als linker Stürmer im letzten Endspiel um den DDR-Fußballpokal, das der F.C. Hansa mit 1:0 über den Eisenhüttenstädter FC Stahl gewann. Damit hatte Fuchs innerhalb von drei Spielzeiten für die 1. Mannschaft des F.C. Hansa 71 Pflichtspiele bestritten, in denen er 22 Tore erzielte, darunter waren 60 DDR-Oberligaspiele mit 18 Toren.[1]

Bundesliga

In den Spielzeiten 1991/92 bis zur Hinrunde 1993/94 spielte Fuchs nach einer Ablöse von 2,5 Millionen DM für den Bundesligisten 1. FC Köln. In seiner ersten Kölner Saison bestritt er von insgesamt 38 Punktspielen 34 Partien, in denen er 24-mal in der Startelf stand. Mit seinen zehn Treffern gehörte er zu den torgefährlichsten Spielern der Kölner. In der 34 Spiele währenden Saison 1992/93 kam Fuchs in 21 Begegnungen zum Einsatz, 13-mal von Beginn an, aber nur achtmal für die volle Spieldauer. Mit seinen sechs Meisterschaftstoren war er aber zweitbester Kölner Torschütze. Nach weiteren sieben Kurzzeiteinsätzen von August bis Dezember 1993 ohne Torerfolg wechselte Fuchs zum Ligakonkurrenten 1. FC Dynamo Dresden. Dort bestritt er bis zum Saisonende noch zwölf Punktspiele, in denen er zwei Tore erzielte. 1994/95 stand er in 16 Bundesligaspielen in der Dresdner Startformation, wurde fünfmal eingewechselt und erzielte vier Tore, mit denen er Dynamos drittbester Schütze wurde. Nachdem der 1. FC Dynamo am Saisonende als Absteiger feststand, verließ Fuchs den Verein.

In den folgenden drei Spielzeiten war Fuchs in der 2. Bundesliga aktiv. 1995/96 spielte er für den Chemnitzer FC, wo er von 34 Punktspielen 18 Begegnungen bestritt und vier Tore schoss. Danach schloss er sich für zwei Jahre dem VfB Leipzig an. In den 68 Punktspielen der beiden Spielzeiten wurde Fuchs 58-mal eingesetzt und gehörte mit 13 Meisterschaftstoren wieder zu den treffsichersten Akteuren seiner Mannschaft. Im Sommer 1998 kehrte Fuchs in die 1. Bundesliga zum F.C. Hansa Rostock zurück. Während er in der Saison 1998/99 nur viermal von Beginn an spielte und mit 17 Einwechslungen auf insgesamt 21 Punktspieleinsätze kam, wurde er 1999/2000 überhaupt nicht eingesetzt und hatte 2000/01 nur zwei Kurzauftritte zum Saisonende.

Ende der Vereinskarriere

Damit war Fuchs’ Bundesligakarriere beendet. Vom Sommer 2001 bis Dezember 2003 spielte er für den FC Rot-Weiß Erfurt in der drittklassigen Regionalliga und bestritt in dieser Zeit 55 Punktspiele mit zehn Torerfolgen. Nach einer vertragslosen Pause trat er in der ersten Jahreshälfte 2005 für die TSG Neustrelitz in der viertklassigen Oberliga Nordost an.

Auswahlspieler

1987 wurde Fuchs in den Kader der Nachwuchs-Nationalmannschaft der DDR aufgenommen. Er begann in der U-17-Auswahl und wurde mit der U-18-Mannschaft 1988 Europameisterschaft-Dritter. Im Kleinen Finale gegen Spanien schoss er beide Tore zum 2:0-Sieg. Ein Jahr später war er mit den U-20-Junioren Teilnehmer an der Junioren-Fußballweltmeisterschaft 1989 in Saudi-Arabien und bestritt alle drei Vorrundenspiele, bis die DDR aus dem Turnier ausschied. Insgesamt bestritt Fuchs für den DDR-Nachwuchs 19 Länderspiele und schoss sechs Tore. 1989 wurde er in die Fußballolympiaauswahl der DDR berufen, mit der er mehrere Testspiele bestritt. Noch vor Beginn der Qualifikationsspiele für Olympia 1992 wurde die Mannschaft im Zuge der deutschen Wiedervereinigung zurückgezogen. 1991 gehörte Fuchs zum Kader der DFB-U-21-Nationalmannschaft, mit der er vier Länderspiele bestritt und ein Tor erzielte.

Statistik

Laufbahn als Fußballtrainer

2007 übernahm Fuchs im Rahmen eines Trainerpraktikums zum Erwerb der A-Trainerlizenz das Training der Juniorenmannschaft beim FC Rot-Weiß Erfurt. Am 28. April 2009 wurde er vom Co-Trainer interimsweise zum Cheftrainer des FC Rot-Weiß Erfurt befördert, mit dem er den Thüringenpokal gewinnen konnte. Anschließend kehrte er auf den Co-Trainerposten zurück. Nach der Entlassung von Stefan Emmerling am 25. August 2012 wurde er interimsweise zum Cheftrainer des FC Rot-Weiß Erfurt ernannt.

Am 1. Januar 2015 übernahm Fuchs das Traineramt beim Regionalligisten VfB Germania Halberstadt. Nach nur einem Sieg aus den ersten zehn Spielen der Saison 2015/16 wurde er beurlaubt.[2]

Literatur

  • Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3.
  • Andreas Baingo, Michael Horn: Die Geschichte der DDR-Oberliga. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-428-6.
  • Uwe Nuttelmann (Hrsg.): DDR-Oberliga. 1962–1991. Eigenverlag, Jade 2007, ISBN 978-3-930814-33-6.
  • DDR-Sportzeitung Deutsches Sportecho, Jahrgänge 1987–1990

Weblinks

Einzelnachweise

  1. yumpu.com: Offizielle Stadionzeitung "Die Kogge", Ausgabe 9, S. 43. 1. Februar 2009, abgerufen am 27. November 2020.
  2. Trainer Henri Fuchs verlässt VfB Germania Halberstadt. (Nicht mehr online verfügbar.) www.germaniahalberstadt.de, 6. Oktober 2015, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 7. Oktober 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.germaniahalberstadt.de