Henriette Herwig

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Henriette Herwig (* 1956 in Hünfeld)[1] ist eine deutsche Germanistin.

Leben

Von 1975 bis 1980 studierte sie Germanistik, Theologie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften an der Universität Kassel. Nach dem Promotionsstudium (1981–1985) an den Universitäten Zürich und Bern war sie von 1986 bis 1988 wissenschaftliche Assistentin von Peter Rusterholz (Neuere deutsche Literatur) und Ruth Meyer Schweizer (empirische Soziologie) gleichzeitig an zwei Instituten der Universität Bern. Nach der Promotion zum Dr. phil. 1985 an der Universität Kassel war sie von 1989 bis 1997 erst wissenschaftliche Assistentin, dann Oberassistentin am Institut für Germanistik der Universität Bern. Nach der Habilitation 1996 durch die philosophisch-historische Fakultät der Universität Bern war sie von 2001 bis 2003 Professorin für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Seit 2003 ist sie Inhaberin eines Lehrstuhls für Neuere deutsche Philologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Ihre Forschungsschwerpunkte sind Goethe-Forschung und Goethezeit, Literatur des 19.–21. Jahrhunderts, historische Anthropologie, Literatur der Jahrhundertwende (um 1900). Schweizer Literatur, deutsch-jüdische Literaturbeziehungen, Literatur von Frauen, Literatursemiotik und Literaturtheorie, Gender Studies und Cultural Gerontology.

Herwig war von 1992 bis 1998 Mitglied des Vorstands der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften und von 1997 bis 2002 Gründungspräsidentin der Goethe-Gesellschaft Schweiz. Seit 2003 leitet sie als Präsidentin die Hermann-Hesse-Stiftung Bern.

Schriften (Auswahl)

  • Sozialstatistik oder Lektürebiographie? Methoden der Leseforschung im Dialog. Kassel 1982, ISBN 3-88122-287-1.
  • Verwünschte Beziehungen, verwebte Bezüge. Zerfall und Verwandlung des Dialogs bei Botho Strauß. Tübingen 1986, ISBN 3-923721-32-3.
  • „Wilhelm Meisters Wanderjahre“. Geschlechterdifferenz, sozialer Wandel, historische Anthropologie. Tübingen 2002, ISBN 3-7720-2178-6.
  • (Hg.): Merkwürdige Alte. Zu einer literarischen und bildlichen Kultur des Alter(n)s. Bielefeld 2014, ISBN 3-8376-2669-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Henriette Herwig. In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender Online. degruyter.com, abgerufen am 17. Oktober 2021 (Begründet von Joseph Kürschner, ständig aktualisierte zugangsbeschränkte Onlineausgabe).