Herbert Baer (Ingenieur)

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Herbert Christian Baer (* 26. August 1881 in München; † 23. Mai 1954 in Bad Nauheim[1]) war ein deutscher Ingenieur und Hochschullehrer an der Technischen Hochschule Breslau.

Leben

Er stammte aus Bayern und war der Sohn des Münchner Kunstmalers Christian Maximilian Baer und dessen Ehefrau Rosa, geborene Stradal. Nach dem Besuch des Humanistischen Gymnasiums in München studierte er an den Technischen Hochschulen Berlin und München. Das Studium schloss er als Diplom-Ingenieur ab. Später promovierte er zum Dr.-Ing.

Herbert Baer war zunächst als Ingenieur im Werk Nürnberg der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg tätig. Danach war der Bürovorsteher der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft, Turbinenfabrik Berlin. Später wurde er zum Professor für Dampf- und Verbrennungsmaschinen und zum Direktor des Maschinenlaboratoriums der Technischen Hochschule zu Breslau ernannt.

Er publizierte über Gasmaschinen, Hydraulik, Dampfturbinen, Kinematik usw. und war auf Wärmemaschinen spezialisiert. Zum 1. April 1939 wurde Herbert Baer in Breslau emeritiert. Kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde er September 1939 wieder in den Dienst gestellt. Mit Gehaltsaufschlägen sicherte man sein Verbleiben auf dem Lehrstuhl während des Krieges.

Nach 1945 musste Herbert Baer Breslau verlassen. Er ging zurück nach Bayern und ließ sich am Chiemsee nieder. Dort wurde er erster Präsident des Yacht Clubs.[2] Er starb 1954 und wurde auf dem Friedhof auf der Fraueninsel beigesetzt.

Familie

Herbert Baer heiratete Elsa, geborene Brodhag. Aus der gemeinsamen Ehe ging die Tochter Herta (* 1909) hervor.

Werke (Auswahl)

  • Forschungsarbeiten auf dem Gebiete des Ingenieurwesens, Nr. 86: Die Regelung von Dampfturbinen und ihr Einfluß auf die Leistungsentwicklung in den einzelnen Druckstufen, Berlin, Springer, 1910.
  • Das Maschinenlaboratorium der Kgl. Technischen Hochschule in Breslau, Leipzig: Leiner, 1912.
  • (mit Arthur Christmann): Grundzüge der Kinematik, 2. Auflage, 1923.
  • Heinrich Dubbel (Hrsg.): Taschenbuch für den Maschinenbau, Bände 1 und 2, Berlin, Göttingen, Heidelberg: Springer, 1941.
  • Heinrich Dubbel (Hrsg.), Taschenbuch für den Maschinenbau, Band 1, Springer, 1951.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kai Kranich: Die „Bollwerk-Ingenieure“. Technikwissenschaft in Breslau 1900–1945. Schöningh, Paderborn 2018, ISBN 978-3-506-78870-2, S. 404.
  2. Chronik des Yacht Clubs Prien am Chiemsee