Herman Simm

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Herman Simm (* 29. Mai 1947 in Suure-Jaani) ist ein ehemaliger estnischer Regierungsbeamter. Er wurde wegen Spionage gegen die NATO im Februar 2009 zu einer langen Haftstrafe verurteilt.

Leben

Von 2001 bis 2006 leitete er die Sicherheitsabteilung des estnischen Verteidigungsministeriums und hatte so Zugang zu geheimen Dokumenten und dem Verschlüsselungssystem Elcrodat, das bei der Nachrichtenübermittlung innerhalb der NATO eingesetzt wird. Ab 2006 arbeitete er als Berater im Innenministerium. Am 21. September 2008 wurde er unter dem Verdacht verhaftet, geheime Informationen an Russland weitergegeben zu haben, für dessen Geheimdienst SWR Simm gearbeitet haben soll.[1][2]

Am 25. Februar 2009 bekannte sich Simm vor dem Landgericht Harju schuldig. Er wurde zu zwölfeinhalb Jahren Haft sowie zur Zahlung von umgerechnet 1,28 Millionen Euro Schadensersatz verurteilt.[3] Am 23. Dezember 2019 wurde er vorzeitig auf Bewährung aus der Haft entlassen.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Top-Spion der Russen kassierte auch beim BND. In: Der Spiegel. Nr. 51, 2008 (online).
  2. Dicker Fisch: Ein estnischer Regierungsbeamter hat offenbar jahrelang intimste Geheimnisse von Nato und EU an Russland verraten. In: Der Spiegel. Nr. 47, 2008 (online).
  3. A spy scandal in Estonia: How many more? The Economist, 26. Februar 2009.
  4. Convicted traitor Herman Simm released early from prison err.ee, 23. Dezember 2019.