Hermann Buhl (Leichtathlet)

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Hermann Buhl (vorn) wird 1958 DDR-Meister im 3000-m-Hindernislauf

Hermann Buhl (* 31. Oktober 1935 in Hainsberg; † März 2014 bei Seefeld in Tirol) war ein deutscher Leichtathlet. Der Europameisterschaftsvierte von 1962 im 3000-Meter-Hindernislauf wurde später Professor der Medizin.

Karriere

Buhl gewann 1958 bei den DDR-Meisterschaften im 3000-Meter-Hindernislauf vor Fred Döring. Bei den Europameisterschaften 1958 in Stockholm belegte Buhl im Finale den 11. Platz in 9:03,0 min. 1959 verteidigte Buhl seinen Meistertitel erfolgreich. Bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom schied Buhl im Vorlauf aus. 1961 und 1962 siegte Buhl jeweils bei den DDR-Meisterschaften vor Rainer Dörner und Fred Döring. Bei den Europameisterschaften 1962 in Belgrad belegte Buhl in 8:47,2 min den vierten Platz.

Buhl stellte vier DDR-Rekorde im 3000-Meter-Hindernislauf auf. 1958 verbesserte er Friedrich Jankes Rekord um 2,2 Sekunden auf 8:51,2 min, bei seinem vierten Rekord am 3. Juli 1960 lief Buhl 8:34,00 min. Dieser DDR-Rekord wurde von Dieter Hartmann 1966 unterboten. 14 Tage vor Hartmann hatte Manfred Letzerich aus Wiesbaden Buhls Leistung als gesamtdeutschen Rekord verbessert.

Hermann Buhl startete für den ASK Vorwärts Berlin, wo er von Curt Eins trainiert wurde.[1] Bei einer Körpergröße von 1,75 m betrug sein Wettkampfgewicht 63 kg.

Buhl war während seiner Karriere Offizier der NVA. 1973 erwarb Buhl den medizinischen Doktortitel, 1983 legte er die Dissertation B vor und erwarb den Titel eines Professors. Hermann Buhl war Forschungsdirektor des FKS sowie auch Leiter des Höhenmedizinischen Zentrums der DDR in Kienbaum. In dieser Funktion war er am Staatsdoping in der DDR beteiligt und führte u. a. Versuche mit Freizeitsportlern durch.[2] Dafür wurde er nie zur Rechenschaft gezogen.

Nach der Wende übernahm Hermann Buhl neben Forschungsprofessuren an der Universität Paderborn viele Lehrtätigkeiten z. B. an der Universität Marburg, Gießen und im neuen Jahrtausend einen Lehrstuhl für Sportmedizin an der Universität Würzburg. Hervorzuheben sind neben den Lehrtätigkeiten und den Beschäftigungen als ärztlicher Direktor verschiedener Kurkliniken (Bad Soden, Bavaria, Bad Wildungen) die intensive Auseinandersetzungen mit der Hypoxie (Höhentraining) in Prävention und Sport.

Im März 2014 kehrte Hermann Buhl von einer Wanderung in den Tiroler Alpen nicht zurück. Ein Wanderer fand seine Leiche im August 2014 in einer überwucherten Rinne in hochalpinem Gelände bei Seefeld in Tirol.[3]

Literatur

Weblinks

Commons: Hermann Buhl (Leichtathlet) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise