Hermann Gemmel
Hermann Gemmel (* 28. November 1813[1] in Barten, Ostpreußen; † 22. März 1868 in Königsberg, Ostpreußen; vollständiger Name: Hermann Johann Ernst Gemmel) war ein deutscher Architekt, Maler und Hochschullehrer.
Leben
Hermann Gemmel besuchte die Schule in Königsberg und absolvierte anschließend eine Ausbildung als Feldmesser. Im Alter von 23 Jahren ging er als Schüler an die Berliner Bauakademie. Neben künstlerischem Zeichenunterricht durch den Maler Hans Hertig studierte er bei Karl Eduard Biermann, Franz Krüger und Friedrich Wilhelm Schirmer.
1845 konnte Gemmel anlässlich einer Ausstellung der Berliner Kunstakademie mit seinem Bild Färberei am Schafgraben debütieren. Daneben wurde er aufgefordert, Entwürfe für den Berliner Dom einzureichen, die aber letztlich nicht berücksichtigt wurden. 1845 kehrte er in seine Heimat zurück und ließ sich in Königsberg nieder.
1850 und erneut von Frühjahr 1854 bis Herbst 1855 bereiste Gemmel Italien und hielt sich dabei einige Wochen in Rom und Venedig auf. In der Lagunenstadt war er an der Ausgestaltung einer Kapelle für Kardinal Zeno beteiligt. Nach seiner Heimkehr betraute man Gemmel noch im selben Jahr mit einem Lehrauftrag für Architektur, Kunstgeschichte und Perspektive an der Kunstakademie Königsberg und ernannte ihn zum ordentlichen Professor.
Im Alter von 54 Jahren starb Hermann Gemmel am 22. März 1868 in Königsberg.
In seinem gesamten künstlerischen Werk thematisierte Gemmel die Architektur Italiens und Ostpreußens. Seine Bilder sind noch heute, allein der dargestellten Architektur wegen, sehenswert.
Werke (Auswahl)
Malerei
- Blick auf den Magdeburger Dom (1844)
- Färberei am Schafgraben (um 1845)
- Ansicht einer Stadt am Fluss (1853)
- Familiensaal in einem mittelalterlichen Schloß
- Taufkapelle in San Marco zu Venedig
- Kapelle des Kardinals Zeno
- Die Klostertreppe (1867) (Privatbesitz)
Architektur
- Einige Gebäude auf Gut Beynuhnen in Kleinlitauen
- Nicht ausgeführte Entwürfe für den Berliner Dom
Ausstellungen
- 1849: Eröffnungsausstellung der Kunsthalle Bremen[2]
- 1854: Kunsthalle Bremen[3]
Literatur
- Rudolf Bergau: Gemmel, Hermann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 556 f.
- Hermann Gemmel. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 7, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 74.
Einzelnachweise
- ↑ Die Allgemeine Deutsche Biographie (ADB) gibt als Geburtsjahr 1814 ohne genaueres Datum an.
- ↑ Verzeichnis der bei der Eröffnung der Neuen Kunsthalle in Bremen am 1. Mai 1849 ausgestellten Gemälde und plastischen Werke etc. ohne Abbildungen (Memento des Originals vom 8. Juli 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Ausstellungskatalog 1849, abgerufen am 30. Mai 2010
- ↑ Verzeichnis der Ausstellungskataloge der Kunsthalle Bremen / 1829-2004. Kunstverein in Bremen, archiviert vom Original am 19. Juli 2011; abgerufen am 17. März 2014.
Personendaten | |
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NAME | Gemmel, Hermann |
ALTERNATIVNAMEN | Gemmel, Hermann Johann Ernst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Architekt und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 28. November 1813 |
GEBURTSORT | Barten, Ostpreußen |
STERBEDATUM | 22. März 1868 |
STERBEORT | Königsberg |