Hermann Lapper

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Hermann Lapper (* 19. Juni 1910 in Großkrut (Niederösterreich); † unbekannt) war Österreicher, später deutscher SS-Offizier, Mitglied der Einsatzgruppe Prag und SD-Beauftragter im Reichssicherheitshauptamt.

Leben

Hermann Lapper war österreichischer Staatsbürger. Am 20. Oktober 1928 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 83.078), am 31. Oktober 1931 der SS (SS-Nummer 17.121).[1] Nach der Machtergreifung war er Ende 1933 in das SS-Kommando Kiefesfelden im SS-Abschnitt VIII eingegliedert worden. Im April 1935 hatte er den Rang eines SS-Untersturmführers und wurde 1936 gleich zweimal befördert, bis zum SS-Hauptsturmführer. Auf Grund seiner österreichischen Herkunft war er 1938 an Aktivitäten zur Unterwanderung und Zerschlagung der Tschechoslowakei sowie anschließende Eingliederung in das Gebiet des nationalsozialistische Deutschen Reiches beteiligt. Im Folgejahr wurde er in die ab März 1939 aufgestellte Einsatzgruppe Prag eingegliedert.[2]

Das Organigramm des Reichssicherheitshauptamtes von März 1941 weist Hermann Lapper als Beauftragten IV im Amt VI (Auslands-SD) aus. Hier war er zuständig für die Überprüfung und Sicherung der den SD-Leitabschnitten gestellten Auslandsaufgaben. Die ihm zugewiesenen SD-Leitabschnitte waren Wien, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz, Salzburg, München, Augsburg, Bayreuth, Nürnberg, Würzburg und Prag. Leiter des Amtes VI war zu dieser Zeit Albert Filbert. Ab Juli 1941 übernahm Walter Schellenberg die Führung.[3] Diese von Heinz Jost und Albert Filbert aufgebauten Stellen für die SD-Beauftragten zur Koordinierung der Auslandsaufgaben wurden 1942 aufgelöst. Daraufhin wechselte Lapper zur Waffen-SS nach Prag.[4] Hier verliert sich seine Spur.

Literatur

  • Michael Wildt: Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes. Hamburger Edition, Hamburg 2002, ISBN 3-930908-75-1, S. 393ff.

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-III/537082
  2. Michael Wildt: Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes. Hamburger Edition, Hamburg 2002, ISBN 3-930908-75-1, S. 393ff.
  3. Organigramm der Struktur des Reichssicherheitshauptamtes vom 1. Januar 1941 und vom März 1941 und Januar 1943, in: Dokumente über RSHA und dessen Angehörige im Simon Wiesenthal Center L.A.
  4. Michael Wildt: Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes. Hamburger Edition, Hamburg 2002, ISBN 3-930908-75-1, S. 401ff.