Hermann Schwabedissen

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Grab auf dem Friedhof in Bosau

Hermann Friedrich Wilhelm Heinrich Schwabedissen (* 16. Januar 1911 in Meierberg; † 6. August 1994 in Bosau) war ein deutscher Prähistorischer Archäologe.

Leben und Wirken

Hermann Schwabedissen besuchte die Oberschule (Aufbauschule) in Detmold, wo er 1931 das Abitur ablegte. Danach absolvierte er ein Lehramtsstudium an den Universitäten Hamburg, Wien, Marburg und Kiel. Im Jahre 1934 legte er in Hamburg die Lehramtsprüfung ab. Nach einem Jahr Militärdienst in Stettin und einem halben Jahr Schuldienst in Elbrinxen und Rischenau studierte er Ur- und Frühgeschichte in Kiel, wo er im Jahre 1938 promovierte. Im selben Jahr wurde er Assistent am Museum vorgeschichtlicher Altertümer in Kiel. Für die Jahre 1940/41 erhielt er ein Reisestipendium der Römisch-Germanischen Kommission, das er jedoch auf Grund des Krieges nicht antreten konnte. Im Jahre 1942 wurde er Leiter des Anthropos-Institutes in Brünn im okkupierten Reichsprotektorat Böhmen und Mähren.

Im Jahre 1946 habilitierte er sich an der Universität Kiel. Von 1950 bis 1957 war er Kustos am Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum in Schleswig. Ab 1955 war er Professor an der Universität Kiel, danach ab 1957 Professor für Ur- und Frühgeschichte an der Universität zu Köln. Auf seine Initiative hin entstanden am Kölner Institut die drei naturwissenschaftlichen Labore für Archäobotanik, C14-Datierung und Dendrochronologie.[1] Im Jahre 1978 wurde er emeritiert, sein Nachfolger in Köln wurde Wolfgang Taute. Zuletzt lebte er in Bosau am Plöner See in Schleswig-Holstein.

Auf Schwabedissen geht die regionale Gliederung der Federmesser-Gruppen zurück (1954). Auch prägte er den Begriff der Ertebölle-Ellerbek-Kultur (1958). Unter seiner Leitung wurden zwischen 1947 und 1963 als NDW/DFG-Projekt in mehreren Kampagnen die archäologischen Untersuchungen in der steinzeitlichen Siedlungskammer im Satrupholmer Moor durchgeführt.

Literatur

Weblinks

Anmerkungen