Hermut Kormann

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Hermut Kormann (* 2. April 1942 in Weiden in der Oberpfalz) ist ein ehemaliger deutscher Manager. Er war von 2000 bis 2008 Vorstandsvorsitzender des schwäbischen Anlagenbauers Voith AG.

Leben

Kormann absolvierte in den Jahren 1961 bis 1965 den Studiengang Diplomkaufmann an der Universität Nürnberg-Erlangen und promovierte dort im Jahr 1968. Ab 1968 war er bei einer Unternehmensberatung tätig, seit 1973 in Führungspositionen bei verschiedenen Unternehmen. 1978 wurde er kaufmännischer Geschäftsführer der Busch-Jäger GmbH und 1981 kaufmännischer Leiter des Geschäftsbereiches Industrieanlagen von damals Brown, Boveri & Cie (BBC) (heute Asea Brown Boveri). 1991 wurde er in den Konzernvorstandes der J.M. Voith AG berufen. Ab dem Jahr 2000 übte er dort das Amt des Vorstandsvorsitzenden aus. Während seiner Zeit bei Voith entwickelte sich das Geschäftsvolumen von ca. 1,2 Milliarden Euro auf nahezu 5 Milliarden Euro. Ende März 2008 trat Hermut Kormann in den Ruhestand. Davon unberührt bleiben seine gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Engagements. Er war nach seiner Pensionierung Mitglied der Beratungs- und Aufsichtsgremien der Robert Bosch GmbH; Bilfinger Berger AG und mehrerer Beiräte von Familienunternehmen im In- und Ausland.

Kormann war Vorsitzender des Landeskuratoriums Baden-Württemberg des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft, Gründungsmitglied der Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland e. V. und Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Bildhauersymposiums Heidenheim e. V. Im Mai 2007 wurde ihm das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Akademischer Werdegang

Hermut Kormann promovierte 1968 zum Thema „Die Steuerpolitik der internationalen Unternehmung“ bei Eugen H. Sieber in Nürnberg, an dessen Lehrstuhl er als Wissenschaftlicher Assistent beschäftigt war. Die Arbeit erhielt den Gerhard-Thoma-Ehrenpreis des Fachinstituts der Steuerberater. Während der Berufstätigkeit wurde der Kontakt zum Lehrstuhl auch unter Siebers Nachfolger Horst Steinmann gepflegt. Daraus entwickelte sich seit 1999 eine Lehrbeauftragung an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig. Im Jahre 2005 erhielt Kormann von der Universität Leipzig die Venia Legendi als Honorarprofessor. Nach seiner Pensionierung lehrte Kormann vorwiegend am Friedrichshafener Institut für Familienunternehmen an der Zeppelin Universität, Friedrichshafen, sowie weiterhin an der Universität Leipzig.

2017 wurde er unter dem Mentorat der Professoren Kieser, Hommelhoff, Steinmann und Prügl an der Zeppelin Universität habilitiert. Aus dieser Forschung und Lehre sowie aus der Beratung von Familienunternehmen erwuchs ein umfangreiches Veröffentlichungsprogramm, vorzugsweise zu den Fragen des Unternehmens der Familienunternehmer.[1] Mit einem u. a., von der EQUA Stiftung geförderten Promotionsprogramm werden die betriebswirtschaftlichen Herausforderungen von Familienunternehmen erforscht.

Veröffentlichungen

  • German Family Enterprises. Seibold, Lantelme, Kormann. Springer Verlag, 2019.
  • Zusammenhalt der Unternehmerfamilie. 2. Auflage, Springer Verlag, Berlin/Heidelberg, 2018.
  • Governance des Familienunternehmens. Springer Gabler Verlag, Wiesbaden, 2017.
  • Die Arbeit der Beiräte in Familienunternehmen - Gute Governance durch Aufsichtsgremien. Springer Gabler Verlag, Wiesbaden, 2014.
  • Gewinnverwendung und Vermögen, Zukunftssicherung für das Familienunternehmen und seine Inhaber. Springer Gabler Verlag, Wiesbaden, 2013.
  • Grundfragen des Familienunternehmens, Stammesprinzip in Gesellschaftsverträgen und Familienverfassungen. In: Scherer/Blanc/Groth/Kormann/Wimmer: Familienunternehmen. Erfolgsstrategien zur Unternehmenssicherung. Verlag Recht und Wirtschaft, 2. Auflage, 2012.
  • Beiräte in der Verantwortung: Aufsicht und Rat in Familienunternehmen. Springer Verlag, Heidelberg, 2008.
  • Planung effizienter Führungsorganisationen. Verlag Max Gehlen, Baden-Baden und Bad Homburg v.d.H., 1977.
  • Die Steuerpolitik der internationalen Unternehmung. Verlag des Instituts der Wirtschaftsprüfer, 2. Auflage, Düsseldorf, 1970.

Weblinks

Belege