Hertha von Walther

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Datei:Hertha von Walther 1927 by Alexander Binder.jpg
Hertha von Walther um 1927 auf einer Fotografie von Alexander Binder

Hertha von Walther, gebürtig Hertha Fema Elfriede Stern und Walther von Monbary (* 12. Juni 1903 in Hildesheim[1]; † 12. April 1987 in München), war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Hertha Stern war die Tochter des späteren preußischen Generalmajors Arthur Stern und Walther von Monbary (1853–1917) und dessen Ehefrau Clara geb. Gabain. Ihr Vater, gebürtiger Stern-Gwiazdowski, stammte aus Polen und war der Adoptivsohn von Rudolf Walther von Monbary, ihre Mutter war ursprünglich Französin.

Mit 17 Jahren verließ sie das Internat in Wolfenbüttel und besuchte mit einem Stipendium die Schauspielschule Leipzig. Nach kleineren Rollen am dortigen Theater siedelte sie nach Berlin über und erhielt ein Engagement beim Theater am Zoo, später am Renaissance-Theater.

Hertha von Walther bekam bereits ab 1920 kleine Filmrollen. Im Jahr 1924 war sie eine junge Bergsteigerin in Der Berg des Schicksals. In dem Klassiker Die freudlose Gasse verkörperte sie eines der Opfer des von Werner Krauß gespielten Metzgers, das ihn später tötet. Auf den Rollentyp einer eher zwielichtigen Frau festgelegt, spielte sie in Fritz Langs Film Spione eine opiumsüchtige Dame, in M war sie eine Prostituierte.

Im Jahr 1935 heiratete sie den Regisseur Paul May, auf dessen Wunsch hin sie nicht mehr auftrat. Nach der Scheidung 1936 kehrte sie wieder zum Film zurück, erhielt aber nur noch unbedeutende Rollen. Während des Zweiten Weltkriegs nahm sie an Tourneen zur Truppenbetreuung in Frankreich, den Niederlanden und Russland teil. Versuchen der Gestapo, sie als Agentin einzusetzen, entzog sie sich im Juni 1943 durch die Flucht aus Deutschland.

Sie gelangte nach Portugal und 1948 nach Brasilien. Dort lebte sie mit ihrem zweiten Ehemann, dem russischen Geologen Alexander Scherbina, in einer abgelegenen Minenregion. An den Deutschen Kammerspielen in Rio de Janeiro spielte sie auch wieder Theater. 1960 kehrte Hertha von Walther allein nach Deutschland zurück. Sie ging auf Tournee und gastierte an verschiedenen Bühnen. Auch in einigen Filmen erhielt sie noch einmal kleine Rollen, darunter in der ersten Folge des Schulmädchen-Reports.

Filmografie

Einzelnachweise

  1. Taufdokument vom 27. August 1903, Militärgemeinde Hildesheim; kostenpflichtig abrufbar auf Ancestry.com

Literatur

  • Herdis Pabst: Hertha von Walther – Schauspielerin. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lg. 9 (1987)
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 8: T – Z. David Tomlinson – Theo Zwierski. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 251 f.

Weblinks