Hessenmetall

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Hessenmetall
Rechtsform e. V.
Gründung 29. Oktober 1947
Sitz Frankfurt am Main, Deutschland
Leitung Wolf Matthias Mang, Vorstandsvorsitzender

Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer

Branche Metall- und Elektroindustrie
Website www.hessenmetall.de
Stand: 26. April 2019

Hessenmetall ist der Arbeitgeberverband für die Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie in Hessen. Er unterstützt als arbeits- und sozialpolitische Vertretung die Interessen der Mitgliedsunternehmen. Zu den M+E-Branchen zählen in Hessen u. a. die Automobilindustrie, der Maschinenbau, die Metallerzeugung- und Bearbeitung und die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen. 2019 erwirtschaftete die hessische M+E-Industrie mit 221.000 Beschäftigten in neun Branchen 68 Mrd. Euro Jahresumsatz und bildete 11.000 junge Menschen aus.

Sitz des Verbands ist das Haus der Wirtschaft in Frankfurt am Main.

Aufgaben

Hessenmetall verhandelt als Tarifgemeinschaft M+E Mitte zusammen mit den M+E-Verbänden der Pfalz (Pfalzmetall), Rheinland-Rheinhessen (vem.die arbeitgeber) und des Saarlands (M+E Saar) Tarifverträge mit der IG Metall.

Mehr als 640 Mitgliedsunternehmen (Stand: Oktober 2020)[1] hat der größte Arbeitgeberverband Hessens. Neben der Zentrale in Frankfurt ist Hessenmetall mit fünf Bezirksgruppen in Kassel, Wetzlar, Frankfurt, Offenbach und Darmstadt in Hessen präsent. Dieses Alleinstellungsmerkmal sichert präzise Vor-Ort-Kenntnisse und eine hessenweite Durchdringung:

  • bei Tarifverhandlungen,
  • bei Dienstleistungsangeboten, z. B. der Beratung der Mitgliedsunternehmen bei der Gestaltung der betrieblichen Arbeitsbeziehungen, der Prozessoptimierung oder der rechtlichen Vertretung vor Arbeits- und Sozialgerichten
  • in der Kommunikation.

Hessenmetall ist auch die Stimme und Interessenvertretung der M+E-Industrie in Hessen. Die Kontaktpflege zu politischen Institutionen und zu den Medien auf Landesebene und die Vertretung auch der gesellschaftlichen und sozialpolitischen Interessen der Mitgliedsunternehmen gegenüber Politik, Verwaltung, Öffentlichkeit und Gewerkschaften zählen zu den Aufgaben.

Zusammen mit anderen Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden werden die Interessen der hessischen Wirtschaft in der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) zusammengeführt. Für die Mitgliedsunternehmen setzt sich Hessenmetall aktiv dafür ein, dass die Leistungsfähigkeit des Produktionsstandorts Hessen gesteigert wird, z. B. durch den Ausbau der Infrastruktur, eine geringere Regelungsdichte und weniger Bürokratie.

Durch die aktive Einbindung an die Dachorganisation Gesamtmetall werden die Interessen der hessischen Unternehmen auf nationaler Ebene vertreten.

Seit 2018 sind Hessenmetall und die Technische Universität Darmstadt strategische Partner.[2] Mitte 2019 wurde eine enge Zusammenarbeit mit der Universität Kassel vereinbart,[3] im Herbst desselben Jahres mit der Technischen Hochschule Mittelhessen.[4]

Aktivitäten

  • Hessenmetall unterstützt den Mathewettbewerb der achten Klassen des Hessischen Kultusministeriums, mit dem der Leistungsstand hessischer Schüler aus allen drei Schulformen verglichen werden soll, sowie die Internationale Physikolympiade (IPhO), um bei Schülerinnen und Schülern der gymnasialen Oberstufe das Bewusstsein für Karrierealternativen abseits von Forschung und Lehre zu schaffen.
  • In der bundesweit erscheinenden Wirtschaftszeitung Aktiv hat Hessenmetall eine regionale Hessenseite, die mit einer Auflage von 25 000 Exemplaren die Arbeitnehmer auch über wirtschaftliche Themen und Zusammenhänge aus Hessen informiert.

Geschichte

  • 1890: Gründung des Verbands der Metallindustriellen für Frankfurt am Main und Umgebung
  • 1918: im Stinnes-Legien-Abkommen zwischen Unternehmern und Gewerkschaften wird die Tarifautonomie begründet und in die Weimarer Verfassung aufgenommen.
  • 1933: Auflösung der Arbeitgeberverbände durch die Nationalsozialisten
  • 29. Oktober 1947: Wiedergründung
  • 1951: vierwöchiger Streik in Hessen und damit erster großer Streik in der noch jungen Bundesrepublik. Die IG Metall fordert eine Lohnerhöhung von 8 Pfennig. Auch eine Intervention des hessischen Ministerpräsidenten Zinn konnte den Streik nicht abwenden. Die Schlichtungsvereinbarung sah eine Erhöhung von 3 Pfennig sowie eine einmalige Jahreszulage von 2 Pfennig vor.
  • 1956 bis 1967: schrittweise Senkung der Wochenarbeitszeit von 48 auf 40 Stunden und Verteilung auf fünf Tage.
  • 1970er: Eine Arbeitszeitkampagne beschert jedem Metaller sechs Wochen Jahresurlaub.
  • 1984: siebenwöchiger Streik. Grund war die Forderung der IG Metall nach einer Reduktion der Wochenarbeitszeit von 40 auf 35 Stunden zur Beschäftigungsverteilung. Man einigte sich schließlich auf eine stufenweise Reduktion der nun individuellen Wochenarbeitszeit auf durchschnittlich 38,5 Stunden.

Leitende Personen des Verbandes

Vorstandsvorsitz

  • 1947 bis 1952: Theo Gaertner
  • 1952 bis 1962: Carl H. Jäger
  • 1962 bis 1984: Horst Knapp
  • 1984 bis 1987: Robert Lavis
  • 1987 bis 1993: Josef I. Felder
  • 1993 bis 2013: Dieter Weidemann
  • seit 2013: Wolf Matthias Mang

Hauptgeschäftsführer

  • 1947 bis 1949: Max von Lützow
  • 1949 bis 1963: Wolfgang Eichler
  • 1963 bis 1973: Berthold Cuntz
  • 1973 bis 1984: Friedrich Peppler
  • 1984 bis 1994: Hubert Stadler
  • 1994 bis 2017: Volker Fasbender
  • seit 2017: Dirk Pollert[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Über Uns. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  2. Technische Universität Darmstadt: Dem Mittelstand die Tür zur Forschung öffnen. 15. Februar 2018, abgerufen am 1. August 2019.
  3. Universität Kassel und HESSENMETALL Nordhessen vereinbaren enge Zusammenarbeit. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  4. Kooperation mit der Technischen Hochschule Mittelhessen. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  5. Dirk Pollert vertritt ab 2017 die Interessen der hessischen Wirtschaft. (hessenmetall.de [abgerufen am 5. April 2017]).