Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien

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Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien
(LPR Hessen)

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Staatliche Ebene Hessen
Rechtsform Anstalt des öffentlichen Rechts
Gründung 1989
Hauptsitz Kassel
Behördenleitung Joachim Becker, Direktor[1]
Netzauftritt www.lpr-hessen.de

Die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien – kurz: LPR Hessen – hat eine Vielzahl von Aufgaben rund um die Medien in Hessen. Sie wurde 1989 mit dem Auftrag gegründet, private Radiostationen und Fernsehsender in Hessen zuzulassen. Seitdem hat sich ihr Aufgabenkatalog stark erweitert. Er reicht von der medienpraktischen Arbeit insbesondere mit Kindern, Jugendlichen und Multiplikatoren über die Internetaufsicht bis hin zu Infrastrukturprojekten in Nordhessen. Die LPR Hessen ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten .

Oberstes Entscheidungsgremium der hessischen Landesmedienanstalt ist die Versammlung – eine Art „Rundfunkparlament“. Die Versammlung setzt sich aus 30 Repräsentanten bedeutender gesellschaftlicher Gruppen in Hessen zusammen. Der Vorsitzende ist Winfried Engel. Hauptamtlicher Direktor ist Joachim Becker. Er wird von etwa 40 Mitarbeitern unterstützt, wovon die Hälfte in den Medienprojektzentren Offener Kanal tätig ist. Die Landesmedienanstalt finanziert sich überwiegend aus einem Anteil der Rundfunkbeiträge. Rund 1,2 Prozent der in Hessen anfallenden Beiträge (etwa 6,6 Mio. Euro) stehen für breit gestreute Aufgaben zur Verfügung. Rechtsgrundlage für die Arbeit der LPR Hessen ist das Hessische Privatrundfunkgesetz (HPRG).

Aufgaben

Zulassung, Aufsicht und Kontrolle

Die Landesmedienanstalt vergibt Sendelizenzen an private Radio- und Fernsehveranstalter – zum Beispiel an Hit Radio FFH oder Radio BOB!, an RTL II, rheinmaintv oder auch die „Hessenfenster“ bei RTL und Sat.1. Die Programminhalte müssen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, was die LPR Hessen zu überprüfen hat. Auch das Internet unterliegt der Aufsicht durch die LPR Hessen – soweit die Inhalte aus Hessen stammen. Zulassungen haben in Hessen auch die sieben nichtkommerziellen Lokalradios. Zu finden sind sie in Kassel, Eschwege, Marburg, Wiesbaden, Frankfurt, Rüsselsheim und Darmstadt. Sie senden im Interesse der Meinungsvielfalt und sollen als Sprachrohr dienen für Gruppen und Themen, die in anderen Medien kaum Beachtung finden.

Medienkompetenz

Die Landesmedienanstalt bietet eine Vielzahl von Projekten an, die Kinder und Jugendliche, aber auch Erzieher, Pädagogen und Eltern Medienkompetenz vermitteln soll.

Medienprojektzentren Offener Kanal (MOK)

In Hessen gibt es vier MOKs: in Kassel, Gießen, Offenbach/Frankfurt und Fulda. Ihre Angebote an die Bürger sind vielfältig. Als Medienprojektzentren sind sie Plattformen für die medienpraktische Arbeit und vermitteln damit Medienkompetenz. Als Offene Kanäle geben sie den Nutzern die Möglichkeit, ihre Themen in Form eigener Beiträge zu platzieren und sie via Kabelfernsehen einem breiten Publikum zu präsentieren.

Medientechnologie und Medienwirtschaft

Die Landesmedienanstalt sorgt insbesondere durch die Förderung neuer digitaler Übertragungswege dafür, dass auch die Menschen in den ländlichen Gebieten Hessens nicht den Anschluss an die Medien verlieren. Netz- und Kreativindustrie sind eng miteinander verzahnt; ihre Bedeutung wächst. Die Förderung des Medienstandorts Hessen soll wichtige wirtschaftliche Impulse setzen.

Projekte

Die LPR Hessen verantwortet zudem eine Reihe von Angeboten und Projekten:

  • Mediathek Hessen: Online-Plattform, die Zugriff bietet auf Sendungen hessischer Fernseh- und Radioveranstalter, darunter auch die Angebote der vier hessischen Offenen Kanäle
  • MediaSurfer: MedienKompetenzPreis Hessen für Kinder und Jugendliche
  • SchoolMediaDay: Treffen von Schülern aus ganz Deutschland, um – mit Unterstützung – Videos und Audiobeiträge sowie Artikel und Blogbeiträge zu erstellen
  • Internet-ABC: Plattform als spielerischer Ratgeber für den Einstieg ins Internet; Zielgruppe sind Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren, Eltern und Pädagogen
  • Flimmo: dreimal jährlich erscheinender Ratgeber, der Fernsehprogramme beschreibt und bewertet, die von Kindern gesehen werden
  • Stiftung Zuhören: fördert über eine Vielzahl unterschiedlicher Projekte den selbstbestimmten und kompetenten Umgang mit Medien und Kommunikationstechnologien

Weblinks

Einzelnachweise