Hexenfenster

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Ein Vermont oder Hexenfenster.

In der amerikanischen Volksarchitektur ist ein Hexenfenster (unter anderem auch bekannt als Vermont-Fenster) ein schräg stehendes Fenster, in dem schmalen Bereich der Giebelwand eines Gebäudes, der verbleibt, wenn der Giebel eines niedrigeren Daches an den Giebel eines höheren Daches anschließt.[1] Die Besonderheit besteht darin, dass das Fenster entsprechend der Dachneigung des abgetreppten Daches geneigt eingebaut wird, so dass seine Längsseite parallel zum Ortgang verläuft.[1][2] Im Gegensatz zum üblichen lotrechten Einbau kann auf diese Weise ein deutlich größeres Fenster verbaut werden.

Hexenfenster finden sich fast ausschließlich im US-Bundesstaat Vermont oder in dessen Nähe, überwiegend in den zentralen und nördlichen Gebieten des Staates.[3] Sie sind typisch für Bauernhäuser des 19. Jahrhunderts[1][2] und im Neubau seltener zu finden.[3]

Wortherkunft

Der Name „Hexenfenster“ mag dem Volksglauben entstammen, dass Hexen ihre Besenstiele nicht durch die gekippten Fenster fliegen können.[4][5][6][7] Die Fenster werden auch „Sargfenster“[2] genannt.[8][1][9] Vermont Fenster[3] werden auch als „seitliche“ (sideways)[2] oder „faule Fenster“ (lazy windows)[3] bezeichnet.

Konstruktion

Gaubenfenster sind in Vermont ungewöhnlich, besonders im Altbau. Fenster werden meist in Wänden platziert. Bei einer giebelseitigen Erweiterung eines Hauses, etwa durch einen niedrigeren Küchenflügel oder einen angebauten Schuppen, verbleibt in der Giebelwand unter Umständen nur ein schmaler Wandstreifen, der nicht breit genug ist, um ein Fenster lotrecht einzubauen. Wenn das Obergeschoss weder Dachgauben noch Dachflächenfenster besitzt, so trägt allein das Fenster in der Giebelwand zur Belichtung der gesamten Geschoßfläche bei.[10][3]

Wird das Fenster gedreht, bis seine lange Seite parallel zur Dachkante verläuft, kann der für das Fenster verfügbare Platz besser ausgenutzt werden.[1] So wird nicht nur die Fensterfläche (und damit der Lichteinfall und die Belüftung) maximiert, sondern auch der Bau oder Kauf eines individuellen Fensters vermieden.[4][11]

Bei diesem Haus werden die Schindeln schräg zum Fenster montiert.

Die diagonale Ausrichtung des Fensters kann die Öffnungsfunktionalität, den Zuschnitt der Verkleidung und die Abdichtung der Verglasungsfuge erschweren. Gelegentlich wird die Verkleidung der Wand so ausgerichtet, dass sie parallel zu Fensterrahmen und Dachkante verläuft.

Ein diagonales Fenster in einer Ziegelwand.

Literatur

  • Herbert Wheaton Congdon, Old Vermont Houses: 1763–1850, 1940 (reprinted 1968, Noone House, Peterborough, N.H.).
  • David G. De Long, Helen Searing, and Robert A.M. Stern, eds., American Architecture: Innovation and Tradition, Rizzoli, New York, 1986.
  • Thomas C. Hubka, Big House, Little House, Back House, Barn: The Connected Farm Buildings of New England, University Press of New England, Hanover, N.H., 1984.
  • Vermont Division for Historic Preservation, A Guide to Vermont Architecture, reprinted 1996, Montpelier, Vermont.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e George Nash: @1@2Vorlage:Toter Link/books.google.com(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Renovating Old Houses: Bringing New Life to Vintage Homes) , in books.google.com. The Taunton Press, Newtown, Connecticut, 2003, S. 8.
  2. a b c d Howard Frank Mosher, A Stranger in the Kingdom, Houghton Mifflin Co., New York, 1989 (republished 2002), S. 46.
  3. a b c d e Justin Falango, Architectural Details: New England (Memento des Originals vom 11. Januar 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/doverkohl.blogspot.com, Dover, Kohl & Partners, 26. Mai 2011, abgerufen am 23. April 2012.
  4. a b Kathryn Eddy. Building Blocks: Exploring witch windows Barre Montpelier Times Argus. 30. Juli 2012.
  5. Vermont--diagonal "witch windows" in houses "The Straight Dope".
  6. Evan Coughlin, Window That Fends Off Witches? (Memento des Originals vom 11. Januar 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/news7newslinc.net, Newslinc, 14. Oktober 2010, abgerufen am 15. Februar 2012.
  7. For more about witches flying through windows, see Angelique Van Engelen, "What Made Witches Fly?" (http://ezinearticles.com/?What-Made-Witches-Fly?&id=484076), Ezine Articles, August 12, 2010.
  8. es ist unklar, ob sie zum Transport eines Sarges aus dem zweiten Stock verwendet wurden (Vermeidung einer engen Treppe), oder ob die Anordnung in einem schmalen Wandstreifen an einen Sarg erinnerte
  9. Pacita T. De la Cruz, George Woodward und Herman Louis Duhring: Adaptive re-use: An Early Twentieth Century Approach in Chestnut Hill. University of Pennsylvania, 1984. S. 147 (PDF S. 307) (online)
  10. Free & Clear (and also witch windows) (Memento vom 8. Juli 2011 im Internet Archive), in catasterist.com
  11. Amy Kolb Noyes, "What's the History of Vermont's 'Witch Windows'?", Vermont Public Radio, 12. Juli 2017.

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