High Definition Audio Interface

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

High Definition Audio, auch HD Audio oder abgekürzt HDA, ist eine Spezifikation für Audio-Chips, die auf dem IDF 2003 unter dem Codenamen Azalia angekündigt und auf der CES 2004 von Intel der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Der Standard wurde von Intel gemeinsam mit über 80 Entwicklern von Audio-Software und -Codecs sowie Herstellern von Unterhaltungselektronik entwickelt und sollte AC’97 als dessen Nachfolger ersetzen.[1][2] Soundchips, die diesen Standard erfüllen, müssen Stereo-Signale mit 192 kHz in einer 32-Bit-Qualität liefern können und bis zu acht Kanäle mit je 96 kHz in 32-Bit; das entspricht 7.1-Raumklang. Ob der Computer tatsächlich ein nutzbares 7.1-Signal ausgibt, hängt von den Spezifizierungen der Hauptplatine ab.

HD-Audio tauglicher ALC-882-Chip auf einer Audiokarte

Details

Der Standard sagt nichts über die weiteren Fähigkeiten des Chips aus, sondern legt lediglich Mindestanforderungen bei der Umwandlung digitaler in analoge Signale fest. Es handelt sich bei der Spezifikation weder um einen Codec (wie MP3) noch um einen konkreten Chip im Computer. Zum Vergleich: Ein Standard CD-Player wandelt die auf einer Compact Disc gespeicherten digitalen Informationen in ein analoges Signal um, das über den Kopfhörerausgang oder einen Verstärker ausgegeben wird. Auf einer CD sind die Informationen mit 44,1 kHz in 16-Bit gespeichert. Wäre der CD-Player nach dem neuen Standard ausgestattet (wie es manche DVD-Player sind), könnte er auch höhere Datenraten oder feiner abgetastete Musik abspielen – ist er es nicht, bleibt er stumm, weil er die digitalen Informationen nicht verarbeiten kann.

Unterstützung

Für Windows XP mit Service Pack 2 wird der High-Definition-Audio-Patch (KB888111) benötigt. Im Service Pack 3 ist dieser Patch und damit die Unterstützung für HD Audio bereits integriert.

Unter Linux kümmert sich das ALSA-Kernel-Modul „snd-hda-intel“ um die Ansteuerung der HD-Audio-Soundchips. Wegen der großen Vielfalt an HD-Audio-Soundchips und einer zumeist fehlenden oder lückenhaften Dokumentation der Hersteller über deren Aufbau gestaltete sich die Erstellung freier Treiber schwierig.

Literatur

  • Thomas Görne: Tontechnik. Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag, München u. a. 2006, ISBN 3-446-40198-9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Peter Röbke-Doerr: CES: Intel bringt High Definition Audio. In: Heise online. 9. Januar 2004. Abgerufen am 7. Juli 2020.
  2. Jürgen Kuri: Intel spezifiziert High Definition Audio. In: Heise online. 16. April 2004. Abgerufen am 7. Juli 2020.