Highball

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Gin Tonic in einem Highballglas

Highball ist eine Cocktail-Kategorie, die eng mit Longdrinks verwandt ist.

Highballs bestehen aus einer Basisspirituose, optional weiteren Zutaten sowie einem kohlensäurehaltigen „Filler“, zum Beispiel Sodawasser oder Ginger Ale. Der Anteil der nichtalkoholischen Zutaten überwiegt, wobei der Anteil der Spirituose von 2 cl bis 6 cl variiert. Zubereitet und serviert wird typischerweise in einem Highballglas, einem hohen Becherglas, das mit Eiswürfeln gut gefüllt ist. Dekoration spielt nur eine untergeordnete Rolle.

Die Abgrenzung zu Longdrinks ist umstritten. In der Fachliteratur werden die Begriffe vielfach synonym verwendet und auch die Glasgrößen unterscheiden sich oft nicht. Teilweise werden Highballs als die im Vergleich kleineren Getränke gesehen, teilweise wird darauf verwiesen, dass Highballs stets fertig zubereitet angeboten würden, wohingegen bei Longdrinks oft der Filler separat gereicht werde.

Der ursprünglichste Highball ist vermutlich der seit dem 19. Jahrhundert bekannte „Scotch and Soda“. In den 1950er Jahren erlangte der Moscow Mule aus Wodka und Ginger Beer in den Vereinigten Staaten einige Bekanntheit, 50 Jahre später der Dark and Stormy (Rum und Ginger Beer). Auch die Klassiker Gin Tonic, Horse’s Neck und Wodka Lemon zählen zur Familie der Highballs.

Eine spezielle Gruppe bilden die New England Highballs, deren Basisspirituose statt mit Soda bzw. kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken mit Cranberrysaft aufgefüllt werden. So besteht der Cape Cod (auch Cape Codder oder Vodka Cranberry) aus Wodka und Cranberrysaft (ersatzweise Preiselbeersaft).

In den Romanen des Autors F. Scott Fitzgerald gehören Highballs zum „Inventar“; sie werden von den Protagonisten in beträchtlichen Mengen wie Limonade konsumiert.

Der Privatdetektiv Philip Marlowe, Held der Romane und Kurzgeschichten Raymond Chandlers, trank Highballs, die sich zusammensetzten aus Bourbon, Ginger Ale und Grenadine.

Highballs in Japan

Highballs sind sehr beliebt in Japan und werden auch fertig gemixt in Getränkedosen verkauft. Meist eine Mischung aus japanischem Whisky „Suntory Highball“ als eine der bekanntesten Sorten, oder anstelle von Whisky als Basis den japanischen Reisschnaps Shōchū; diese Highballs werden als Chuhai „Hai“ von Highball bezeichnet.

Der „Highball“ erreichte seinen Status in Japan aus der Not (und Alkoholrationierung) der direkten Nachkriegszeit heraus. Die Brauereien produzierten aufgrund der Rohstoffzuteilungen nur geringe Mengen Bier, und der Highball war eine preiswerte Alternative zu Sake.[1] In den 2010er Jahren erlebte der Highball in Japan wieder ein Revival. Sie finden sich auf den Speisekarten der meisten Restaurants als Begleitgetränk.

Literatur

  • Rob Chirico: Field Guide to Cocktails: How to Identify and Prepare Virtually Every Mixed Drink at the Bar. Quirk Books 2005, ISBN 9781594740633, S. 141–142 (Auszug in der Google-Buchsuche)

Einzelnachweise