Higonokami

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Higonokami, Messing, dreilagiger Kohlenstoffstahl

Das Higonokami (auch Higo no kami, japanisch 肥後守) ist ein Taschenmesser aus Japan. Es zeichnet sich durch eine sehr einfache Bauart aus, die auf eine Klingenarretierung verzichtet. Die Klinge wird durch einen Achsniet in dem meist aus gefaltetem Blech (oft Messing) gefertigten Griffstück gehalten. Geöffnet wird das Messer durch einen Hebel (jap. Chikiri) am Rücken der Klinge, vergleichbar mit einem Rasiermesser. Die Klinge wird durch Reibung und durch Druck auf den Hebel offen gehalten. Die Gesamtlänge des abgebildeten Messers beträgt einschließlich Chikiri 11 cm.

Die Klinge ist trotz des einfachen Gesamtaufbaus meist von sehr guter Qualität. Selbst bei billigen Higonokami wird zumeist ein mehrlagiger Stahl (unlegierter Kohlenstoffstahl, nicht rostfrei) verwendet, dessen Schneidlage eine hohe Härte und ein feines Gefüge aufweist, was das Anschleifen einer hohen Schärfe ermöglicht.

Verwendung

Das Messer findet für alle kleineren Schneidarbeiten im täglichen Leben (auch zum Zurichten von Bleistiften, Farbstiften und Federn) Verwendung. Das Higonokami wurde bis in die frühen 1960er Jahre hinein von japanischen Schulkindern neben der Funktion als Anspitzer auch zu diversen Bastelarbeiten verwendet, insbesondere für Bambusschnitzereien.

Schlussbetrachtung

Das Higonokami ist ein Messer, das in seinem Kulturkreis (Japan) über einen sehr langen Zeitraum entwickelt wurde und für Anforderungen der Benutzer optimiert wurde. Es ist ein Archetyp wie das französische Opinel und Laguiole, das Messer der Sami etc.

Obwohl das Messer mit etwas Geschick mit einer Hand geöffnet werden kann, gehört das Higonokami nicht zu den in deutschen Gesetzen genannten „Einhandmessern“, da ihm einige der in diesen Gesetzen aufgeführten Merkmale fehlen.

Literatur

  • 『和式ナイフの世界』 (織本篤資) 並木書房
    . 1999, ISBN 4-89063-058-9.

Weblinks

Commons: Higonokami – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien