Hilde Jary
Hilde Jary, gebürtig Hildegard Ilse Charlotte Kroener, (geb. 22. August 1899 in Berlin; gest. 15. Januar 1989 in Lugano, Schweiz[1]) war eine deutsche Schauspielerin mit kurzer Karriere bis 1933.
Leben und Wirken
Hildegard Kroener wurde als Tochter des Kaufmanns Ascher Kroener und dessen Ehefrau Margarethe Luise Cohn in Berlin geboren. In erster Ehe war sie seit dem 11. März 1920 in Berlin-Schöneberg[2] mit dem aus Rastenburg/Ostpreußen gebürtigen Kaufmann Josef Kurt Jaruslawsky (1892–1977) verheiratet. Diese Ehe wurde am 25. Mai 1925 geschieden. So erklärt sich ihr Künstlername Jary.
Ihre Karriere beschränkt sich ausschließlich auf die Zeit der Weimarer Republik. Jary hatte bereits an kleinen Bühnen gespielt, ehe sie 1925 eine kleine Rolle in dem Stummfilm O alte Burschenherrlichkeit erhielt. Anschließend fand sie in der Spielzeit 1925/26 ein Festengagement an der Württembergischen Volksbühne Stuttgart. Es folgte eine mehrjährige Verpflichtung an das Schauspielhaus Bremen (von 1926 bis 1930), wo sie ihren zweiten Ehemann Detlef Sierck kennengelernt haben dürfte, der hier als Oberspielleiter engagiert war. Ihr letztes Festengagement führte Hilde Jary in der Saison 1930/31 an das Leipziger Schauspielhaus. Zwei Jahre nach der Eheschließung mit Detlef Sierck am 27. Februar 1929[3] zog sich Hilde Jary von der Bühnenarbeit zurück. Ihre jüdische Herkunft machte eine Weiterarbeit ab 1933 unmöglich und führte auch dazu, dass die neuen Machthaber ihren Ehemann, der 1934 zum Film auswich, unter Druck zu setzen begannen. Um sich dieser Situation nicht weiterhin auszusetzen, entschieden sich Detlef und Hilde Sierck zum Jahresende 1937 zur Emigration. Während ihr Mann später in Hollywood Karriere machen sollte, beschränkte sich Hilde Jary/Sierck auf die Tätigkeit einer Hausfrau. Beide Eheleute verbrachten ihren Lebensabend im schweizerischen Lugano, wo Hilde Jary ihren Gatten fast auf den Tag genau um zwei Jahre überlebte. Wenige Jahre zuvor (1983) war das Paar vom Schweizer Regisseur Daniel Schmid in der Filmdokumentation Mirage de la vie porträtiert worden.
Literatur
- Trapp, Frithjof; Mittenzwei, Werner; Rischbieter, Henning; Schneider, Hansjörg: Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters 1933–1945 / Biographisches Lexikon der Theaterkünstler. Band 2, S. 458. München 1999
Einzelnachweise
- ↑ Präzise Lebensdaten laut Kay Weniger: Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben … Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. ACABUS Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8, S. 646
- ↑ Heiratsurkunde vom 11. März 1920, Standesamt Schöneberg II Nr. 266/1920 (Landesarchiv Berlin)
- ↑ Heiratsurkunde vom 27. Februar 1929, Standesamt Schöneberg II Nr. 29/1929 (Landesarchiv Berlin)
Weblinks
- Hilde Jary in der Internet Movie Database (englisch)
- Hilde Jary bei filmportal.de
- Hilde Jary in Deutsches Literatur Archiv
Personendaten | |
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NAME | Jary, Hilde |
ALTERNATIVNAMEN | Kroener, Hildegard Ilse Charlotte (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Bühnen- und Stummfilmschauspielerin |
GEBURTSDATUM | 22. August 1899 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 15. Januar 1989 |
STERBEORT | Lugano, Schweiz |