Histadrut ha-No’ar ha-Owed we-ha-Lomed

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סמל הנוער העובד והלומד צבעוני.png

Die Histadrut ha-No’ar ha-Owed we-ha-Lomed (hebräisch הסתדרות הנוער העובד והלומד, deutsch Die Föderation der arbeitenden und studierenden Jugend), kurz: No’al (hebräisch נוע"ל) ist ein israelischer Jugendverband. Er ist eine Schwesterbewegung der weltweiten jüdischen Jugendorganisation Ha-Bonim Dror, einer Bewegung der Zionut Sozialistit (hebräisch ציונות סוציאליסטית, Sozialistische Zionisten).

Geschichte

Die Organisation wurde am 17. Oktober 1924[1] gegründet und war verbunden mit der Histadrut. Ihr erster Name war ha-No’ar ha-Owed (hebräisch הנוֹעַר העוֹבֵד, dt. Die arbeitende Jugend). In ihrer politischen Linie war sie von deutschen Sozialdemokraten und von der britischen Fabian Society beeinflusst.[2] 1959 schloss sich ha-No’ar ha-Owed mit der vor allem von Studenten getragenen Bewegung ha-Tnua ha-Me’uchedet (hebräisch התְּנוּעָה המְאוּחֶדֶת, dt. Die vereinte Bewegung) zusammen. Der Name des Verbandes lautet seither Histadrut ha-No’ar ha-Owed we-ha-Lomed. Die Mitglieder waren nach dem Armeedienst insbesondere in der Kibbuzbewegung tätig und traten als Kibbuz-Gründer hervor.

Mit dem Niedergang der Kibbuzbewegung in den 1990er Jahren erweiterte der Verband seinen Wirkungskreis. So bildeten fortan die „Bogrim“ („Absolventen der Bewegung“) auch kleine städtische Kommunen und waren besonders in der Ausbildung tätig und gesellschaftlich engagiert. Heute leben etwa 1000 Bogrim in kleinen Kommunen in Städten oder Kibbuzim und arbeiten innerhalb der israelischen Gesellschaft größtenteils in der Jugendarbeit.

Aufgrund ihrer Wurzeln in der 1915 in Polen gegründeten, in den 1920er und 1930er Jahren in mehreren Ländern Europas aktiven zionistischen Jugendbewegung Dror werden No’al und Tnuat Bogrim (dt. Bewegung der Bogrim) zuweilen auch als „Bewegung von Dror – Israel“ bezeichnet.

Mitglieder

No’al zählt etwa 120.000 Mitglieder.[3] Damit ist No’al der größte Jugendverband Israels. Im vergangenen Jahrzehnt ist die Mitgliederzahl deutlich gestiegen, 1998 lag sie noch bei 80.000.[4] Einige seiner Mitglieder wurden Knessetabgeordnete, Premierminister sowie Staatspräsidenten, wie z. B. Ra’anan Cohen, Ephraim Katzir, Jitzchak Rabin, Schimon Peres oder Mosche Jaalon. Bedeutsam ist die Bewegung auch insofern, als sie – was in Israel eher die Ausnahme als die Regel ist – vor allem in den Ortsgruppen in Galiläa vergleichsweise viele arabische und drusische Mitglieder zählt.[5]

Internationale Zusammenarbeit

Die Histadrut ha-No’ar ha-Owed we-ha-Lomed gehört als einer von zwei Verbänden dem Dachverband International Falcon Movement – Socialist Educational International (Internationale Falkenbewegung – Sozialistische Erziehungsinternationale) an.[6] Sie ist Austauschpartner im Programm der Landesregierung Nordrhein-Westfalen zur Begegnung und zum Austausch junger Menschen mit Israel.[7]

Literatur

  • Hanoar Haoved Vehalomed (Hg.): Der allgemeine Verband jugendlicher Arbeitnehmer und Schüler in Israel. Tel-Aviv 1980.

Weblinks

Commons: HaNoar HaOved VeHaLomed – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mordecai Naor: Eretz Israel: das 20. Jahrhundert, Könemann, Köln, 1998, ISBN 3-89508-594-4, S. 128
  2. Reuven Kahane: The origins of postmodern youth. Informal youth movements in a comparative perspective. de Gruyter, Berlin 1997. ISBN 3-11-015432-3, S. 125.
  3. Programm der Landesregierung Nordrhein-Westfalen zur Begegnung und zum Austausch junger Menschen mit Israel: Austausch mit israelischer Gewerkschaftsjugend, abgerufen am 15. Februar 2014.
  4. Angaben des Israelischen Außenministeriums und – dessen Zahlen zugrunde legend – die Yewish Virtual Library, abgerufen am 15. Februar 2014.
  5. Noar Oved (Memento des Originals vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.falken-berlin.de auf der Website der Falken, Landesverband Berlin, abgerufen am 15. Februar 2014.
  6. Verzeichnis der Mitgliedsorganisationen, abgerufen am 15. Februar 2014.
  7. Austausch mit israelischer Gewerkschaftsjugend, abgerufen am 15. Februar 2014.