Habonim Dror

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Datei:Habonim Dror graffiti in Rosario Argentina.jpg
Graffiti mit dem Abzeichen von Habonim Dror

Habonim Dror (hebräisch הבונים דרור; „Bauleute der Freiheit“) ist eine weltweit verbreitete jüdische Jugendorganisation der sozialistischen Zionisten. Ursprünglich war der Verband mit der Partei Poale Zion verbunden. Die Schwesterorganisation in Israel ist Histadrut ha-No’ar ha-Owed we-ha-Lomed.

Geschichte

Habonim Dror entstand 1982, als sich die Jugendverbände Ha-Bonim und Dror zusammenschlossen, nachdem die jeweiligen Kibbuzorganisationen 1980 zur Kibbuzbewegung HaTenoa'a HaKibbuzit HaMeuchedet fusioniert waren.

Habonim

Habonim (hebräisch הבּוֹנִים; „Bauleute“) wurde 1929 in Großbritannien gegründet und breitete sich in der Folge in die englischsprachigen Länder aus. Habonim war mit der Kibbuzbewegung Ichud Ha-Kwuzot we-Ha-Kibbuzim verbunden.

Dror

Dror (hebräisch דְּרוֹר; „Freiheit“) entstand 1915 in Polen aus einem Flügel der Zeire Zion („Zionistische Jugend“). Die Mehrheit von Zeire Zion schloss sich 1913 mit Haschomer zu Hashomer Hatzair zusammen. Der verbliebene Rest bildete daraufhin Dror. Die Gruppe wurde durch die Lehren der Narodniks beeinflusst. Dror war verbunden mit der Kibbuzbewegung Ha-Kibbuz Ha-Me'uchad.

1942 waren Mitglieder von Dror an der Gründung der Jüdischen Kampforganisation im Warschauer Ghetto beteiligt, unter ihnen Jitzhak Zuckerman.

Verbreitung

Die Jugendorganisation ist heute in siebzehn Ländern tätig, unter anderem in Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Ungarn, Mexiko, Neuseeland, Südafrika, dem Vereinigten Königreich, den USA und Uruguay.

Der deutsche Mitgliedsverband ist die Zionistische Jugend in Deutschland mit Gruppen in Berlin, Frankfurt am Main und München.

Mitglieder

Bekannte Mitglieder der beiden Jugendbewegungen sind oder waren Golda Meir, Mike Leigh, Mordechai Richler, Jonathan Freedland, Stanley Fischer, Chaim Herzog, Tony Judt, Sacha Baron Cohen, Seth Rogen, Noah Beresin (a.k.a. Xaphoon Jones, von Chiddy Bang), Dan Patterson und Mark Leveson (Produzenten von Whose Line Is It Anyway?), Alexander Bickel, Leonard Fein (Kolumnist des Jewish Daily Forward und Begründer des Magazins Moment), Jonathan Jeremy Goldberg (Redakteur des Jewish Daily Forward), David Twersky (Kolumnist der New York Sun), Aaron Naparstek, Matt Witten, Mark Regev, Shuli Egar, Guy Spigelman, Tooker Gomberg, Ruth Deech, Baroness Deech, Jack Markell (Gouverneur von Delaware), Kenneth Bob, Toba Spitzer, Ron Bloom und Jaques Wagner (Gouverneur von Bahia, Brasilien), Se’ew Zur, Mosche Bar’am, Leo Kufelnizky sowie Ra’anan Cohen.

Literatur

  • Jaakov Sack, Chaim Seeligmann (Hrsg.:): 60-jähriges Jubiläum der „Habonim“ Deutschland. Auszüge aus Ansprachen anläßlich des Treffens ehemaliger Mitglieder der „Habonim – Noar Chaluzi“ Deutschland am 4. Oktober 1993 im Kibbuz Givat Brenner, Israel. Yad Tabenkin, Ramat Efal 1994.

Weblinks

Commons: Habonim Dror – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien