Historische Sammlungen der Stiftung Zentral- und Landesbibliothek Berlin
Die Historischen Sammlungen sind ein Spezialbereich innerhalb der Stiftung Zentral- und Landesbibliothek Berlin.
Der Bestand (Stand: 2016) umfasst rund 500.000 Bände, knapp 56.000 Autographen, einige Inkunabeln (Wiegendrucke), zahlreiche Künstlerbücher und Graphiken.
Allgemeines
Die Historischen Sammlungen entstanden 1901 mit Gründung der Berliner Stadtbibliothek (BStB) aus wertvollen Teilen der Magistratsbibliothek sowie aus Stiftungen, Schenkungen und Ankäufen von Bibliotheken und Nachlässen bedeutender Berliner Persönlichkeiten. Sie sind ein Spiegel der Berliner Geschichte und ihrer städtisch-bürgerlichen Kultur. Bis in die jüngste Zeit hinein wurden Sammlungen, die in Berlin entstanden und/oder mit der Stadt eine enge inhaltliche Beziehung haben, von der ZLB nach den Bestimmungen ihres Stiftungsgesetzes übernommen und bewahrt.
Das Referat Historische Sammlungen | Berlin-Studien ist in ein regionales wie auch internationales Kooperationsnetzwerk eingebunden.
Neben den Schwerpunktaufgaben der Bestandspflege und dem Aufbau neuer Sammlungen ist beabsichtigt, das Projekt zur Suche nach NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut[1] fortzuführen, um diese Bücher an die Vorbesitzenden oder heutigen Nachkommen, Eigentümern oder Erben zurückzugeben[2].
Einige Sammlungen (exemplarisch)
- Bibliothek des sozialdemokratischen Abgeordneten Emil Basner (1852–1918)
- Bibliothek des Dichters Johannes Bobrowski (1917–1965)
- Bibliothek des Vereins Frauenwohl (gegründet 1888)
- Bibliothek des Dichters Franz Fühmann (1922–1984)
- Bibliothek des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster (Dauerleihgabe)
- Bibliothek von Hedwig Courths-Mahler (1867–1950) und Sekundärliteratur zur Trivialliteratur
- Göritz-Lübeck-Stiftung – enthält Nachlass von Turnvater Jahn
- einige Pläne von Jean de Bodt (1670–1745)
- Bibliothek des Schriftstellers und Publizisten Julius Rodenberg (1831–1914)
- Bibliothek und Nachlass des Wirtschaftswissenschaftlers Jürgen Kuczynski (1904–1997)
- Bibliothek von Karl August Fürst von Hardenberg (1750–1822)
- Werke und Manuskripte von Willibald Alexis eigentlich Georg Wilhelm Heinrich Häring (1798–1871)
- Bibliothek des Mediziners Rudolf Virchow (1821–1902)
Literatur
- Annette Gerlach: Unrechtmäßiger Buchbesitz in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin. In: Regine Dehnel (Hrsg.): Jüdischer Buchbesitz als Raubgut. Zweites Hannoversches Symposium. Klostermann, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-465-03448-1, S. 305–320 (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. Sonderhefte 88).
- Peter P. Rohrlach: Berliner Stadtbibliothek. In: Bernhard Fabian (Hrsg.): Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Band 14: Berlin. Teil 1. Olms-Weidmann, Hildesheim u. a. 1995, ISBN 3-487-10054-1, S. 222–246.
- Hans-Ulrich Mehner: Die Literarischen Sondersammlungen. In: 25 Jahre Amerika-Gedenkbibliothek, Berliner Zentralbibliothek. Saur, München u. a. 1979, ISBN 3-598-10194-5, S. 165–172.