Hoben (Wesermarsch)

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Hoben wird heute ein Zuggraben in der Wesermarsch im niedersächsischen Landkreis Wesermarsch genannt, der in südlicher Richtung vom Beckumer Sieltief abzweigt. Im Süden endet dieser Wasserzug in der Nähe einer Straße mit dem Namen Hoben[1] in der Gemeinde Stadland. Westlich des Zuggrabens liegt der „Meliorationsbezirk Hoben West und Ost“, der als Meliorationsbezirk VI“ zur „Stadlander Sielacht“ gehört.[2][3]

Durch das Gebiet des nördlich des Strohauser Sieltiefs gelegenen Alten Hobens soll in Zukunft die „Küstenautobahn“ A 20 von Westerstede über Bremerhaven nach Stade verlaufen.[4] Das Planfeststellungsverfahren für diesen Abschnitt der A 20 wurde am 28. September 2012 eingeleitet.[5]

Geschichte

Die Moorreste in Gestalt der Oberahneschen Felder im Jadebusen (im Nordwesten der Karte) und der Groden Hoben (im Osten) nach der Eindeichung des „Neuesten Hobens“ (1645)

Der Name „Hoben“ geht auf Hochmoorgebiete zurück, die im Mittelalter östlich der Jade lagen und bei Sturmfluten vom Nordseewasser angehoben wurden. Im Laufe der Zeit brachen die Ränder dieser Moore ab und sie zerfielen zu Inseln im Jadebusen, der sich im Verlauf mehrerer schwerer Sturmfluten bildete. Ein letztes Überbleibsel dieses nicht eingedeichten Moores stellt das Schwimmende Moor bei Sehestedt dar.

Bis 1511 wurde ein großer Teil der Wesermarsch überflutet. In dieser Zeit ging die Bezeichnung Hoben auf den nordwestlichen Abschnitt des Lockfleths über, einen Tidestrom, der den Jadebusen mit der Weser verband und das Stadland zu einer Insel im damaligen Weserdelta machte. Ab dem 16. Jahrhundert wurde der Tidestrom Hoben von Süden her eingedeicht. Die so gewonnenen Groden erhielten die Bezeichnungen Alter Hoben, Neuer Hoben und Neuester Hoben.[6][7] Die Besonderheit der Hobengebiete mit ihrem sehr schweren Boden bestand bis 1848 darin, dass sie nicht „bauerpflichtig“ waren, sondern als „adelig freies Land“ von Domänen des Grafen von Oldenburg bewirtschaftet wurden.[8]

Einzelnachweise

  1. Straße „Hoben“. Google maps
  2. Satzung der Stadlander Sielacht (Memento des Originals vom 9. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wabo-brake.de, § 3 (Fassung vom 22. Februar 2008)
  3. Marcus Malsy: Analyse der Zu- und Entwässerungssysteme in der Wesermarsch: Geschichte, Funktion und Anpassungsstrategien an den Klimawandels. Diplomarbeit. Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, 30. April 2010, S. 38
  4. Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr: Küstenautobahn A 20, 3. Abschnitt B 437 bei Schwei – L 121 östl. Weserquerung, Bsp. Alten Hoben, Linien- / Gradientenoptimierung, 1. Arbeitskreis Umwelt am 5. Dezember 2012; S. 53
  5. Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr: Autobahn 20 von Westerstede bis Drochtersen. Aktueller Planungsstand
  6. Robert Allmers: Die Unfreiheit der Friesen Zwischen Weser und Jade Salzwasser Verlag Paderborn (Nachdruck des Originals von 1896), S. 65f.
  7. Helene Ramsauer: Zur Wirtschaftsgeschichte der Oldenburgischen Wesermarschen im Zeitalter des 30jährigen Krieges.(Ein Beitrag zu der Theorie von der ökonomischen Landschaft). In: Oldenburger Jahrbuch des Vereins für Altertumskunde und Landesgeschichte. Bd. 54 (1931), S. 15ff.
  8. Wilhelm Ramsauer: Der Luginsland in der nordwestdeutschen Ebene. In: Jahrbuch für die Geschichte des Herzogtums Oldenburg, Bd. 15 (1906), S. 104f.