Hohes Veilchen

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Hohes Veilchen

Hohes Veilchen (Viola elatior)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Veilchengewächse (Violaceae)
Unterfamilie: Violoideae
Gattung: Veilchen (Viola)
Art: Hohes Veilchen
Wissenschaftlicher Name
Viola elatior
Fr.
Die Blüte

Das Hohe Veilchen (Viola elatior) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Veilchen (Viola) innerhalb der Familie der Veilchengewächse (Violaceae). Das Hauptverbreitungsgebiet ist Südosteuropa sowie Osteuropa; in Mitteleuropa sind die Vorkommen auf die großen Stromtäler begrenzt.

Beschreibung

Das Hohe Veilchen wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 50 cm. Der aufrechte, kräftige Stängel ist besonders an den Kanten dicht kurz behaart. Es sind keine grundständigen Laubblätter vorhanden. Die Stängelblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist kaum erkennbar geflügelt. Die Blattspreite ist bei einer Länge von 3 bis 7 cm und einer Breite von 1 bis 2 cm lanzettlich, die Blattbasis gestutzt bis schwach herzförmig. Die Nebenblätter der mittleren Stängelblätter sind ganzrandig oder an ihrer Basis grob gezähnt und gleich lang wie der Blattstiel. Die oberen Nebenblätter sind länger als der Blattstiel.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind spitz. Die hellblaue, gestreifte, am Grunde weiße Blütenkrone ist 2 bis 2,5 cm lang. Der grünlich-gelbe Sporn ist 3 bis 4 mm lang.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.[1]

Ökologie

Dieser Hemikryptophyt ist eine mesomorphe Halblichtpflanze.

Die Blütezeit liegt am Ende des Vollfrühlings. Es erfolgt Insektenbestäubung, Selbstbestäubung in der Knospe oder geöffneten Blüte. Bei den Diasporen erfolgt Selbstausbreitung oder sie werden durch Ameisen ausgebreitet.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Hohe Veilchens liegt vorwiegend in den Steppen- und Waldsteppen Südosteuropas und Osteuropas. In Mitteleuropa gedeiht es als Stromtalpflanze nahezu auf das ganze Oberrheingebiet, das Donaudelta (mit Seitentälern), das Elbegebiet, die Oder- und Weichselniederungen beschränkt. Westlichste Vorposten im Burgunder Rhonetal. Nordgrenze bei 50° n. Br. im Baltikum. Teilareale in Zentralasien im westlichen Vorfeld einiger Gebirge (beispielsweise Altai).

In Mitteleuropa ist das Hohe Veilchen auf Feuchtbiotope spezialisiert und benötigt demnach einen feuchten, ja nassen, kalkhaltigen Lehm- oder Tonboden. Es besiedelt lichte Auenwälder und Sumpfwiesen. An Mittel- und Oberrhein, am oberen Main, an der Donau zwischen Iller und Isar, im Elbe-Saale-Gebiet bis Magdeburg tritt es selten auf; vereinzelt findet man es am Bodensee, in Franken, am Odenwald, im Alpenvorland und im Vorland des Schweizer Juras sowie um den Genfer See. In Österreich gibt es Vorkommen in den March- und Donauauen sowie in den Feuchtgebieten des Wiener Beckens. Es ist in Mitteleuropa eine Cnidion-Verbandscharakterart und kommt gern zusammen mit Molinia arundinacea vor.[1]

Literatur

  • Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. Begründet von Otto Schmeil, Jost Fitschen. 95. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2. korrigierte und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 2: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Dilleniidae): Hypericaceae bis Primulaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1990, ISBN 3-8001-3312-1.
  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 3: Nachtkerzengewächse bis Rötegewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
  • Hohes Veilchen. FloraWeb.de (Abschnitte Beschreibung und Ökologie)

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 675.

Weblinks

Commons: Hohes Veilchen (Viola elatior) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien