Hohl Griesbusch
Hohl Griesbusch
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Hohl „Griesbusch“ von Osten (2020, vorne rechts die Hohl „Halde“) | ||
Lage | Ober-Klingen, Otzberg, Landkreis Darmstadt-Dieburg, Hessen | |
Fläche | 43.362 m² | |
Geographische Lage | 49° 48′ N, 8° 52′ O | |
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Einrichtungsdatum | 27. Mai 1959 |
Die Hohl Griesbusch ist ein flächenhaftes Naturdenkmal in der Gemeinde Otzberg, Gemarkung Ober-Klingen, im Landkreis Darmstadt-Dieburg, Südhessen. Es wurde durch Verordnung vom 27. Mai 1959 wegen seiner geologischen und ornithologischen Bedeutung unter Schutz gestellt.[1]
Lage
Das Naturdenkmal Hohl „Griesbusch“ liegt im Naturraum Reinheimer Hügelland im Teilgebiet 231.13 Südliche Reinheimer Buckel.[2] Es befindet sich etwa 1,5 Kilometer südwestlich von Ober-Klingen in der offenen Feldflur. Die umgebenden Ackerflächen reichen bis an den Rand der bewaldeten Schlucht heran. Etwa 0,4 Kilometer nordwestlich verläuft die Hohl Mordkaute, etwa 0,6 Kilometer südöstlich die Hohl Halde, welche ebenfalls als Naturdenkmale geschützt sind.[3][4]
Beschreibung, Flora und Fauna
Die in den Löss eingeschnittene Schlucht „Hohl Griesbusch“ verläuft annähernd in Süd-Nord-Richtung. Die mit Gehölzen bewachsene Schlucht ist etwa 30 bis 40 Meter breit und acht Meter tief. Ihr westlicher Hauptgraben ist circa 400 Meter lang, im Süden zweigt ein 110 Meter langer Seitengraben nach Nordosten ab. An der Verzweigung öffnet sich der Graben zu einem weiten Kessel mit lichterem Baumbewuchs. Noch im 18. Jahrhundert verlief am Grund der Hohl ein Wassergraben, heute führt durch das trockene Tal nur noch nach starken Niederschlägen ein kleines Rinnsal.[5]
Im Grabensystem wachsen viele Vogel-Kirschen, dazwischen Stieleichen, Rotbuchen und Haselsträucher, an der Verzweigung vereinzelt auch standortfremde Fichten. An Rand finden sich Gebüsche aus Schlehdorn und Schwarzem Holunder, die teilweise von Gewöhnlicher Waldrebe überwachsen sind. In der Krautschicht gedeihen Waldpflanzen wie Scharbockskraut, Buschwindröschen, März-Veilchen, Echte Nelkenwurz, Waldmeister, Gundermann, Einbeere, Große Brennnessel und Großes Hexenkraut. An den Hängen existierten bis zu den 1990er Jahren noch einzelne Vorkommen von Orchideen, die inzwischen als erloschen gelten. Stellenweise gibt es kleine Restflächen von trockenem, magerem Grünland, dort wachsen unter anderem Taubenkropf-Leimkraut, Kriechende Hauhechel, Acker-Witwenblume, Große Fetthenne, Gemeiner Odermennig, Hopfenklee, Kleinblütige Königskerze und Blutroter Storchschnabel.[5]
Die Gehölzbestände bilden in der offenen Agrarlandschaft ein wichtiges Rückzugsgebiet für Rehe und kleinere Säugetiere. Besondere Bedeutung hat das Naturdenkmal für die Vogelwelt: 40 Brutvogelarten wurden hier beobachtet. Als Arten der Roten Liste brüten unregelmäßig Rebhuhn, Turteltaube und Pirol. Außerdem kommen unter anderem Grünspecht, Nachtigall, Grauschnäpper, Gartenrotschwanz und Grasmückenarten vor. Im Gebiet wurden 269 Schmetterlingsarten nachgewiesen, darunter 20 gefährdete Arten. Auch die Wespenspinne und die Veränderliche Krabbenspinne leben im Bereich des Naturdenkmals.[5]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Verordnung zur Sicherung von Naturdenkmalen im Landkreis Dieburg. (pdf; 26 kB) Der Kreisausschuß des Landkreises Dieburg, 27. Mai 1959, abgerufen am 18. April 2021.
- ↑ Otto Klausing: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 151 Darmstadt. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1967. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
- ↑ Karte des Naturdenkmals. BürgerGIS Landkreis Darmstadt-Dieburg. Landkreis Darmstadt-Dieburg, abgerufen am 18. April 2021.
- ↑ Luftbild des Naturdenkmals. natureg.hessen.de, abgerufen am 18. April 2021.
- ↑ a b c Horst Bathon, Georg Wittenberger: Die Naturdenkmale des Landkreises Darmstadt-Dieburg mit Biotop-Touren, 2. erweiterte und vollständig überarbeitete Auflage. In: Schriftenreihe Landkreis Darmstadt-Dieburg, (Hrsg.) Kreisausschuss des Landkreises Darmstadt-Dieburg - Untere Naturschutzbehörde, Darmstadt, 2016. ISBN 978-3-00-050136-4. 243 Seiten. (S. 121–124).